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Schmerzfrei Klemmen

Five Ten Neon Knee Bar im Test

4 Minuten Lesezeit
Kneepads können beim Klettern mit der richtigen Klettertechnik richtig Kraft sparen - aber auch richtig weh tun. Chris Münch aus dem Bergzeit Kletterteam hat das Five Ten Neon Knee Bar-Pad getestet.

Ob in Spanien, Griechenland oder auch einfach in Kochel oder Kufstein – früher oder später ist mir noch in fast jedem Gebiet ein unangenehmer Knieklemmer untergekommen. Das kann eine schmerzhafte Sache sein, muss aber nicht …

Knee-Bar und Knee-Pad – Was ist das?

Ein Knieklemmer hat beim Klettern meist etwas Gutes und etwas Schlechtes. Das Gute ist: Kann man das Knie irgendwo hineinklemmen, entlastet das die armen Arme erheblich. Im Idealfall kann man sogar ganz ohne Hände hängen. Ein Knieklemmer ermöglicht damit, was Kletterer einen „No-Hand-Rest“ nennen. Weniger angenehm an einem Knieklemmer ist allerdings, dass er sehr schmerzhaft sein kann. Das führt dann schnell zu aufgeschürften Knien, blauen Flecken am Oberschenkel und zerrissenen Kletterhosen.

Zum Schonen von Knie und Stoff gibt es beim Klettern sogenannte Knee-Pads, also quasi Knieschützer fürs Klettern. Die sind speziell in Sinter-Linien – etwa in Frankreich oder Spanien – im Einsatz. Ich habe das Neon Knee Bar aus dem Hause Five Ten ausgiebig getestet.

Grip mit dem Five Ten Neon Pad

Wie ich es schon von den Schuhen her kenne, so ist auch die Vorderseite des Five Ten Neon Knee Bar mit dem einzigartigen Stealth Mystique Rubber beschichtet. Dessen Reibungseigenschaften sind einfach Weltklasse! Noch dazu ist die Gummischicht auch dick genug für schmerzhafte Knieklemmer – die sind nun möglich, ohne jede Miene zu verziehen. Durch die Dicke der Schicht zwischen Fels und Knie hatte ich selbst beim Klemmen an scharfen Spitzen keinerlei Probleme. Schöner Bonus: Unter dem Gummi trägt eine Stoffschicht zum Komfort bei.

Ich kann mir kein besseres Material für den Kontakt zum Fels als die Stealth-Gummimischung vorstellen. Einmal gesetzt, ist mir mit diesem Pad noch kein Klemmer gerutscht – egal in welchem Winkel ich ihn anbringen musste oder wie kantig, eckig oder klein die Stelle war. Das bringt gegenüber einer herkömmlichen Kletterhose ein spürbares Reibungs- und Schmerztoleranz-Plus!

Befestigung des Kneepads und Bewegungsfreiheit beim Klettern

Das modifizierte Five Ten Kneepad - gerade bei kurzen Hosen kann das angenehm sein. | Foto: Chris Münch
Das modifizierte Five Ten Kneepad – gerade bei kurzen Hosen kann das angenehm sein. | Foto: Chris Münch

An der Hinterseite ist das Knee Pad mit einer elastischen und synthetischen Mikroporen-Schicht ausgestattet – ähnlich, wie es auch bei Kniebandagen oft zu sehen ist. Dadurch lässt sich das Bein beim Klettern leichter abknicken und auch vor oder nach dem eigentlichen Klemmer ist ein hohes Anhocken oder tiefes Absetzen auf dem Fuß ohne große Einschränkungen möglich.

Befestigt wird der Knieschoner mit zwei Klettverschlüssen auf der Rückseite. Die beiden Velcros sind schön breit und kleben richtig gut. Trotz Chalk und Staub sind sie mir noch nie aufgegangen.

Das richtige Anlegen des Knee-Pads

Mit dem Anlegen des Knee-Pads habe ich so meine Probleme. Muss es noch höher sitzen, oder ist es dann wieder zu hoch? Oder ist es zu niedrig und rutscht mir beim Klettern runter?

Diese Fragen stellte ich mir jedes Mal vor dem Klettern. Außerdem rutscht das Pad leichter, wenn es mit kurzer Hose und direkt auf der Haut getragen wird.
Idealerweise sitzt das Kneepad über dem Knie (außer man weiß schon, dass der Knieklemmer in einer Route an einer anderen Stelle drückt). Einmal richtig angebracht, zeigt das Five Ten Neon Knee Bar allerdings seine einzigartige Stärke. Da lohnt es sich auf jeden Fall fünf Minuten vor dem Klettern zu investieren, um den perfekten Sitz für das Pad herauszufinden.

Tipp für mehr Komfort

Ein kleines Manko muss ich erwähnen: Nach längerem Tragen zwickt das Five Ten Neon Knee Bar manchmal recht unangenehm in der Kniekehle. Der flexible Synthetik-Stoff auf der Rückseite wirft beim Beugen des Beines Falten und schürft dabei über die Haut. Das kommt vor allem daher, dass die Rückseite des Knee-Pads genauso lang wie die Vorderseite ist, obwohl das gar nicht notwendig wäre. Ich habe mir deshalb selbst geholfen und ein kleines Stück aus der Hinterseite herausgeschnitten.

Zusätzlich habe ich die Klettverschlüsse gekreuzt eingefädelt. Das Pad hält so genauso gut – lässt die Kniekehle aber weitgehend frei! Seitdem ist es sogar so angenehm zu tragen, dass ich nach dem Klettern schon vergessen habe es abzunehmen….

Mein Fazit zum Test des Five Ten Neon Knee Bar Kneepad

Um es kurz zu machen: Ich  bin wirklich überzeugt vom Five Ten Neon Knee Bar. Der perfekte Grip macht die leichten Schwierigkeiten beim Anbringen locker wett. Für diejenigen die es stört, lässt sich auch das Zwicken in der Kniekehle beim Klettern leicht beheben. Bei mir ist das Knee-Pad immer im Gepäck. Die Knieklemmer können also kommen – und der nächste Urlaub in Spanien mit seinen Sintern hoffentlich auch!

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