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Durchdachtes Raumwunder

Klättermusen Arvaker 60 Trekkingrucksack im Test

5 Minuten Lesezeit
Für die Trekkingreise nach Irland wünscht sich Bergzeit-Tester Lucas einen gut einstellbaren Rucksack, in dem er alles verstauen kann. Warum der Klättermusen Arvaker 60 voll ins Schwarze trifft, lest Ihr in seinem Testbericht!

Bis vor wenigen Jahren kannte man Klättermusen hierzulande kaum. In letzter Zeit sieht man jedoch immer mehr Outdoorsportler, die auf Ausrüstung der schwedischen Edelmarke vertrauen. Klättermusen-Produkte sind echte Hingucker – sie fallen zunächst durch ihr geradliniges Design auf. Die auffällige Optik ist jedoch nur die eine Seite. Denn wenn man die Bekleidung und Hartware einmal in der Hand hält, merkt man sofort, dass hinter Klättermusen auch eine herausragende Verarbeitung steckt!

Klättermusen: Vorreiter beim Upcycling

Klättermusen geht es darum, seine Produkte möglichst nachhaltig zu produzieren. Resultat: Speziell auf die Verarbeitung und Lebensdauer legt die Firma aus Åre in Schweden besonders viel Wert. Dazu kommt, dass Klättermusen seine innovativen Produkte zum großen Anteil aus recycelten Materialien herstellt.

Mit dem Klättermusen Arvaker durch Irland. | Foto: Lucas Rhinow
Mit dem Klättermusen Arvaker 60L durch Irland. | Foto: Lucas Rhinow

Als erste Firma der Welt hat Klättermusen alte Fischernetze recycelt, um so an das Nylon für Rucksäcke zu kommen. Auch bei der Bekleidung wird großen Wert auf nachhaltige Materialien gelegt und Bio-Baumwolle sowie gechlorte Wolle von Mulesing-freien Schafen verwendet. Seit Neuestem kommt auch ein Textil zum Einsatz, das aus Bohnen hergestellt wird. Man darf gespannt sein, was Klättermusen in den nächsten Jahren noch an innovativen Fertigungstechniken aus dem Ärmel zaubert!

Mit dem Wandlungskünstler Arvaker 60 durch Irland

Der Klättermusen Arvaker 60 Rucksack hat mich beim Trekking in Irland und auf Wochenend-Trips im bayerischen Oberland begleitet. Der Rucksack ist ein wahrer Wandlungskünstler und deckt ein breites Spektrum von Einsatzbereichen ab.

Klättermusen Arvaker 60L im Test. | Foto: Lucas Rhinow
Klättermusen Arvaker 60L im Test. | Foto: Lucas Rhinow

Als ich den frabrikneuen Trekkingrucksack kurz vor meiner ersten Reise auspacke, bin ich direkt überrascht, wie klein er aussieht. Doch schon beim ersten Probepacken wird klar, wieviel in diesem Raumwunder Platz findet. Klättermusen legt Wert auf eine geradlinige, unkomplizierte Konstruktion. Bis auf eine kleine Außentasche und ein kleines Wertsachenfach im Inneren besteht der Arvaker 60 nur aus einem großen, geräumigen Packsack.

Der Packsack läuft – ähnlich wie bei klassischen Kletterrucksäcken – nach unten hin konisch zu. Damit wird garantiert, dass alles, was in den Rucksack hineinkommt, auch ohne großes Zerren wieder den Weg nach außen findet. Um also im Arvaker etwas Ordnung zu halten, sollte man seine Ausrüstung in einzelnen Stausäcken unterbringen.

Ausstattung und Möglichkeiten zum Nachrüsten

Die markanten Schlaufen, die die Klättermusen-Rucksäcke kennzeichnen, funktionieren ähnlich wie ein Modulsystem, bei dem einzelne Segmente angefügt werden können. Klättermusen bietet zum Arvaker 60 die unterschiedlichsten Außentaschen für Eispickel und Schaufel, dazu Helmhalter oder Funkgerätehalter, an. Aber auch größere Taschen wie die zwölf Liter fassenden Seitentaschen oder sogar Skihalterungen sind optional erhältlich.

Am Anfang überfordert es etwas, wenn man so viele Möglichkeiten hat, um die Seitentaschen zu befestigen. Nach kurzer Eingewöhnung findet man jedoch schnell geeignete Positionen für die eigene Zusatzausrüstung. Auf meiner Tour setze ich die optionalen Seitentaschen mit jeweils sechs Liter Volumen und das Stretchpocket für Kartenmaterial und Regenjacke ein.

Im Lieferumfang des Rucksacks sind darüber hinaus einige Zurrschnüre enthalten, die man in den Schlaufen am Arvaker befestigen kann. Mit den Zurrschnüren kann zusätzliche sperrige Ausrüstung schnell am Rucksack befestigt werden. Geradezu ideal eignen sie sich zur Befestigung eines Zelts oder einer Isomatte an der Deckelklappe.

Das Tragesystem: Einstellbarkeit ist Trumpf

Das Herzstück eines Rucksacks ist bekanntlich das Tragesystem. Wenn der Träger nicht mit dem Tragesystem harmoniert, ist der Rest des Rucksacks auch nichts wert. Beim Arvaker 60 braucht man sich in Sachen Tragekomfort jedoch keine Sorgen machen. Denn das Tragesystem von Klättermusen ist einzigartig – nicht nur durch das Aussehen. Was sofort auffällt, sind die extrem breiten und geschwungenen Trageriemen. Besonderes Augenmerk gilt dem Alubügel, der auf den Schulterriemen sitzt und die Last gleichmäßig auf die gesamte Breite des Trägers verteilt.

Außergewöhnlich ist auch, dass Abstand, Länge und Winkel der Schulterträger frei eingestellt werden können. Dadurch kann der Klättermusen Arvaker 60 an nahezu jede Rückenlänge und Schulterbreite angepasst werden. Auch den Hüftgurt kann man in der Weite und Höhe verstellen. Damit ist der Rucksack sowohl für Männer als auch für Frauen individuell anpassbar!

Das Anpassen erfordert etwas Übung und einen großen Spiegel. Das untenstehende Video von Klättermusen hält wertvolle Tipps zum Einstellen bereit. Um die Lastenverstellriemen zu erreichen, muss man nicht wie bei vielen anderen Rucksäcken Verrenkungen machen, sondern greift einfach die beiden Riemen, die auf Bauchhöhe hängen, und kann damit ganz bequem in jeder Gehsituation das Gewicht verlagern. Auf meiner Tour war ich mit bis zu 25 Kilogramm Gepäck unterwegs – auch bei maximaler Belastung konnte der Klättermusen Arvaker 60 beim Tragekomfort voll überzeugen.

Test-Fazit zum Klättermusen Arvaker 60

Treuer Begleiter: Der Klättermusen Arvaker 60l im Test. | Foto: Lucas Rhinow
Treuer Begleiter: Der Klättermusen Arvaker 60l im Test. | Foto: Lucas Rhinow

Der Trekkingrucksack hat ein Gewicht von nur 1.950 Gramm – ein ausgezeichneter Wert, wenn man ihn mit anderen Rucksäcken seiner Klasse vergleicht. Das Außenmaterial ist wasserdicht (Wassersäule von 23.000 Millimeter), die Nähte sind allerdings nicht speziell verschweißt oder getaped und damit nicht 100 Prozent dicht. Einen kräftigen Regenschauer hält der Klättermusen Arvaker aber locker aus. Der Boden des Rucksacks ist übrigens mit Kevlar verstärkt und damit besonders abriebfest.

Sehr angenehm finde ich, dass das Trinksystem nicht im Innenraum des Rucksacks verstaut ist, sondern außen bei den Trageriemen. Dadurch kann man jederzeit – ohne den Rucksack ausräumen zu müssen – die Trinkblase befüllen. Wegen seiner Schlichtheit und der Erweiterungsmöglichkeit kann man den Klättermusen Arvaker 60 unglaublich vielseitig einsetzen.

Ich bin mit dem Rucksack sehr zufrieden und kann ihn nur jedem empfehlen, der einen vielseitig einsetzbaren, technisch durchdachten und geräumigen Rucksack sucht, der auf einer längeren Trekkingtour genauso überzeugt wie auf einem Wochenendtrip in die heimischen Berge!

 

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