Was ist ein Biwaksack?
In erster Linie ist ein klassischer Biwaksack eine wind- und wasserdichte Hülle in der Größe eines Schlafsacks. Im Falle eines Notfalls, längeren Ausharrens wegen schlechter Sicht oder bei einem Wettersturz bieten Biwaksäcke Schutz und eine Rückzugsmöglichkeit vor Wind und Feuchtigkeit. Einen Biwaksack für den Notfall sollte deshalb jeder Bergsportler das ganze Jahr über als Standardausrüstung im Rucksack haben. Sie sind ultraleicht und besitzen ein sehr kleines Packmaß, was sie ideal als Notfallausrüstung macht - im Fall der Fälle können sie wahrlich Leben retten.
Der Biwaksack: Schutz für den Notfall und geplante Nächte im Freien
Gerade in den Bergen sind extreme Wetterstürze nichts Seltenes. Treten plötzlich starke Niederschläge, tiefe Temperaturen und hohe Windgeschwindigkeiten auf, bietet Dir ein Biwaksack in solchen Notsituationen den einzig möglichen Schutz vor Wind und Nässe. Während Dich etwa eine wasserdichte Regenjacke nur begrenzt schützt und Du durch die relativ große Oberfläche schnell auskühlst, kann Dein Körper im Biwaksack hingegen sehr schnell ein warmes Luftpolster (Haftluft) um sich erzeugen, das speziell in Kombination mit einem Schlafsack für angenehme Wärme sorgt.
Doch das ist noch lang nicht alles. Biwaksäcke werden auch gerne dann eingesetzt, wenn ein Biwak unter freiem Himmel geplant durchgeführt wird. Daher gibt es neben ultraleichten und klein verpackbaren Notfall-Biwaksäcken auch luxuriösere Varianten, die zum Teil mit einem Gestänge im Bereich des Kopfs versehen sind und somit etwas Platz zum Lesen bieten - fast so wie ein kleines Zelt.
Was sollte ein Biwaksack können?
Als Teil Deiner Notfallausrüstung sollte ein Biwaksack also wärmen, Wind abhalten sowie vor Nässe schützen.
Günstige Biwaksäcke bis etwa 100 Euro sind oft aus einem Gewebe hergestellt, das keinen Wasserdampf von innen nach außen passieren lässt. Die Modelle bestehen meist aus einer stabilen Folie, einem polyurethanbeschichtetem Gewebe oder silikonbeschichtetem Stoff. Bei längerem Ausharren wirst Du feststellen, dass sich recht schnell Kondenswasser im Biwaksack sammelt und die Kleidung oder den Schlafsack durchfeuchtet. Diese Modelle eignen sich nur für den Notfall. Vorteil ist ihr geringer Preis und ihr oft kleines Packmaß und Gewicht.
Soll der Biwaksack auch für eine geplante Übernachtung in Kombination mit einem Schlafsack Verwendung finden, solltest Du Dich unbedingt nach einer atmungsaktiven Schlafsackhülle umsehen. Bedenke, dass gerade im Winter ein "nur" wasserabweisendes Modell, das dafür aber dampfdurchläsig ist, von Vorteil sein kann. Auf diese Weise kannst Du nämlich der Bildung von Kondenswasser im Inneren des Biwaksacks bestmöglich vorbeugen.
Hochwertige Biwaksäcke setzen auf verschiedenartige Gore-Tex® Membranen, andere Hersteller auf sehr atmungsaktives eVent® Gewebe und andere Materialien. Bei sehr leichten Bivis kommt auch sehr stark wasserabweisendes Pertex Endurance zum Einsatz. Allen ist eines gemein: Der Preis übersteigt oftmals die 150 Euro- bei "Luxusmodellen" auch mal die 300 Euro-Grenze.
Übrigens: Am verbreitetsten ist bei uns der 2-Personen-Biwaksack. Er bietet im Falle eines Unfalls nochmal mehr Kapazität, um die verletzte Person vorsichtig einzupacken. Bedenke zudem, dass Mehr-Personenmodelle eine bessere Wärmeentwicklung unter den eingepackten Personen bieten.