Skifelle (78 Artikel)
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Wer kam nicht schon einmal in die Situation, mit seinen Alpinski ein Stück aufsteigen zu müssen. Egal, wie gut die Ski bergab laufen, bergauf ist es meist eine Quälerei: Puls auf 180 und ein knallrotes Gesicht sind garantiert, elegant sieht das nicht aus und Spaß macht es auch keinen. Wie viel mehr Genuss verspricht dann doch eine Skitour, flüssig und flott erklimmt man den Berg abseits der überfüllten Pisten, "verdient" sich seinen Gipfel und verbessert nebenbei seine Fitness.
Damit der Aufstieg nicht dem Prinzip "Zwei Schritte vor, einer zurück" folgt, muss der Ski nicht nur über den Schnee gleiten können, sondern auch gut darauf haften. Diese Aufgabe übernehmen die Skifelle (auch Steigfelle genannt), ein oftmals unterschätzter Teil der Skitouren-Ausrüstung. Der Markt bietet eine Vielzahl verschiedener Modelle für jeden Einsatzbereich und für jedes Budget. Hier unterscheidet man zwischen Nylon-, Mohair- und Mix-Fellen.
Der Aufbau von Skifellen
Im grundlegenden Aufbau gibt es kaum nennenswerte Unterschiede zwischen Steigfellen: Auf einer wasserdichten Trägerschicht (Kaschierung) aus Kunststoff befindet sich skiseitig eine Haftschicht.
Das eigentliche Fell liegt zur Schneeseite hin: ein Gewebe aus gelegten Fasern. Diese haben eine Gleitrichtung und eine Bremsrichtung, ähnlich einer extrem feinen Bürste. Die Unterschiede zwischen einzelnen Modellen liegen hauptsächlich in der Materialwahl und der Fixierung am Ski.
Skifelle - die richtige Materialwahl
Skifelle aus reinem Polaymid/Nylon sind verhältnismäßig günstig und besonders haltbar. Sie haben meist sehr gute Hafteigenschaften, was besonders im steilen Gelände von Vorteil ist. Leider ziehen diese trotz Imprägnierung schnell Feuchtigkeit und neigen zur Stollenbildung, verspielen also ihre guten Hafteigenschaften bei nassen Schneeverhältnissen.
- Vorteile Synthetik-Felle: sehr langlebig und robust; optimal bei Harsch und eisigem Schnee; verhältnismäßig günstig
- Nachteile Synthetik-Felle: bei sehr kalten Temperaturen weniger flexibel; schlechtere Gleit- und Bremseigenschaften; schnellere Stollenbildung; weniger wasserabweisend
Deutlich bessere Stollresistenz und Gleitfähigkeit weisen Felle aus Mohair auf. Die Wolle der Angora-Ziege ist hierfür das Ausgangsmaterial: es ist leicht, für ein Naturmaterial recht strapazierfähig und es behält seine Eigenschaften auch bei Nässe oder extremer Kälte. Leider kostet gutes Mohair viel Geld.
- Vorteile Mohair-Felle: stark und dauerhaft wasserabweisend; sehr gute Gleit- und Bremseigenschaften; kaum Stollenbildung; bleibt selbst bei extremer Kälte weich und flexibel
- Nachteile Mohair-Felle: höherer Verschleiß als Synthetikfaser; verhältnismäßig teuer
Tipp: Die goldene Mitte erweist sich wie so oft als gute Wahl: Mixfelle bestehen zu etwa 65 Prozent aus Mohair und zu 35 Prozent aus Nylon. Damit überwiegen weiterhin die positiven Eigenschaften der Wollfaser, aber die Hafteigenschaften und die Langlebigkeit des Nylons sind deutlich spürbar.
Einen ganz neuen Ansatz bei Steigfellen zeigt die Firma Fischer, die eine Plastikvariante mit Schuppen entwickelt hat. Es wird sich in den kommenden Jahren zeigen, ob diese Art von Steigfellen sich in jedem Gelände etablieren kann. Rennläufer und Speedtourer werden ihre Kaufentscheidung von den optimalen Gleiteigenschaften abhängig machen - und deshalb reines Mohair-Fell bevorzugen. Allrounder, Genusstourer und Skibergsteiger machen mit Mixfellen in der Regel nichts falsch und erhalten so ein ausgewogenes und robustes Produkt.
Die Haftung der Felle am Ski
Wie ein Fell am Schnee haftet, ist die eine Sache. Die andere aber ist, wie zuverlässig das Fell am Ski bleibt. Ein hochwertiger Fellkleber sorgt in Verbindung mit einer Spannvorrichtung an beiden Skienden für den nötigen Grip - und dass der Skitourengeher nicht laut fluchend den Berg rauf stampft. Eine Ausnahme sind sogenannte Adhäsionsfelle.
Spannvorrichtung: Verschiedene Hersteller verwenden unterschiedliche Spannsysteme, mit denen das Fell vorne und hinten am Ski befestigt wird. Hierbei ist ein guter Halt des Fells im Schaufelbereich enorm wichtig. Daher werden bei einigen Herstellern auch mehrere Bügel in verschiedenen Größen beigelegt, um somit den optimalen Halt zu garantieren.
Kleber: Dieser Kleber ist fest auf die Membran des Fells aufgetragen und hinterlässt beim Abziehen keine Rückstände am Ski. Bei aller Unempfindlichkeit fellseitig ist aber genau dieser Kleber die Achillesverse: Seine Hafteigenschaften gehen bei Nässe und Kälte verloren - beides Umwelteinflüsse, die im Winter mehr Regel als Ausnahme sind. Deswegen muss der Skibelag trocken sein. Und auch die Klebeseite sollte nicht mit dem Schnee in Berührung kommen.
Adhäsionsfell: Diese neuere Hafttechnologie der Felle arbeitet völlig ohne Klebstoff. Sie basiert auf einer Molekularkraft, die es ermöglicht, die Folienoberfläche an einem glatten Untergrund haften zu lassen. Die Felle können nach dem Abfellen direkt mit den Klebeseiten aufeinander gelegt werden. Bei Verschmutzung sind diese mit Wasser oder Schnee sehr leicht zu säubern. Die Entwicklung ist bei diesen Fellen noch nicht vollkommen ausgereift, so dass es immer wieder Situationen geben kann, in denen die Haftfunktion nicht einwandfrei funktioniert. Ein bestimmtes Wachs des Skibelags zum Beispiel kann die Haftung negativ beeinflussen. Aber auch extrem niedrige Temperaturen können sich negativ auswirken. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb noch nicht alle Felle mit dieser Hafttechnologie versehen sind. Darüber hinaus sind sie teurer als die klassischen Klebefelle.
Skifelle aufziehen und verstauen
Spätestens bei starkem Wind oder Sturm wird das Aufziehen eines Fells damit zum echten Kunststück. Deshalb unser Tipp: Zum Trocknen des Skibelags am besten den mitgelieferten Mikrofaser-Beutel verwenden. Wird das Skifell nicht benötigt, sollte es zusätzlich warm gehalten, also möglichst nah am Körper getragen werden. Für alle, die sich bisher immer gewundert haben: Genau dafür haben viele Bergjacken diese übergroßen Taschen im Brustbereich. Beim Verstauen sollte darauf geachtet werden, dass die Klebeflächen beim Falten nicht aneinandergeraten und kleben bleiben (Ausnahme: Felle von Pomoca), die mitgelieferte Schutzfolie verrichtet dabei gute Dienste.
Auch wenn Klebefelle heute Standard sind: Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich: Vakuumfelle, wie sie zum Beispiel Kohla herstellt, kommen ohne Kleber aus. Sie verfügen über eine spezielle Beschichtung, welche sich wie ein Saugnapf an den Skibelag festsaugt. Schutzfolie, Kälteempfindlichkeit und das Verkleben im Wind gehören damit der Vergangenheit an. Aber leider sind die Hafteigenschaften noch nicht so gut, dass diese Felle ihre traditionellen Klebependants ablösen könnten. Sie sind aber auf jeden Fall eine ernstzunehmende Alternative für Tourengeher, denen der bedingungslose Halt am Ski nicht das wichtigste Kriterium ist.
Welches Fell passt für welchen Tourenski?
"Kann ich denn eigentlich jedes Fell für meinen Ski verwenden?" Diese Frage taucht oft im Beratungsgespräch auf und kann mit einem klaren Jein beantwortet werden. Die meisten Hersteller haben ein eigenes Befestigungssystem für die Spannvorrichtung entwickelt und bieten in Kooperation mit den Fellherstellern maßgeschneiderte Lösungen für einzelne Skimodelle an.
Skifelle zuschneiden
Erfüllt der Skihersteller mit seinem persönlichen Fellangebot nicht die spezifischen Wünsche oder besitzt man ein älteres Modell ohne ausgeklügeltes Befestigungssystem, ist der Griff zu einem Zuschneidefell die richtige Wahl. Diese Felle sind, wie der Name schon andeutet, selbst anpassbar. Die Spannbefestigung besteht meist aus einem Bügel für die Schaufel und einem zweiten, spannbaren Haken hinten, damit kann fast jeder Ski ausgerüstet werden.
Das Zuschneiden erfolgt entweder im Fachhandel (zum Beispiel in den Bergzeit-Filialen) oder man erledigt das selbst: Fell sauber auf den Ski spannen und mit einem scharfen Messer den Konturen einer Kante folgen, dann das Fell sechs bis acht Millimeter parallel nach innen versetzen und auf der anderen Seiten wiederholen. Damit bleiben die Kanten frei (wichtig zum Queren und auf harschigem Untergrund) und man hat eine saubere Schnittkante. Anschließend müssen diese Schnittkanten noch gegen Nässe geschützt werden. Dafür eignet sich eine Fellimprägnierung hervorragend.
Die richtige Pflege für die Skifelle: Imprägnierung
Übrigens: Nicht nur für die Schnittkanten, auch zur allgemeinen Pflege und zum Erhalt der Gleiteigenschaften sollte eine Imprägnierung verwendet werden. Einen festen Zeitpunkt für die Erneuerung gibt es nicht, aber sobald verstärkte Stollenbildung festzustellen ist, wird es höchste Zeit.
Kleber erneuern
Auch die Klebeschicht ist nicht verloren, wenn sie öfters unbeabsichtigt nass wurde oder aneinander geklebt ist. Jeder Hersteller bietet seinen eigenen Spezialkleber auch einzeln zum Kauf an.
Die richtige Lagerung
Nach der Saison ist wie immer vor der Saison: Damit die Skifelle die Sommerpause unbeschadet überstehen, sollten sie trocken, sauber und im Beutel verstaut aufbewahrt werden.
ACHTUNG: Kenntnisse zu Lawinen und Gelände und ein LVS-Set im Rucksack sind abseits gesicherter Pisten ein Muss!