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Pack und/oder Pad?

Black Diamond Pipe 45 Dream Test

5 Minuten Lesezeit
Crashpad, Rucksack und Iromatte in einem! Chris Münch hat das neue Black Diamond Pipe Dream 45 ausprobiert. Sein ausführlicher Testbericht:

Wieder einmal in meinem Projekt an der Rockywand in Kochel, war ich zuerst wirklich verblüfft, als Toni mit einer Art Bouldermatte zum Routenklettern kam. Er stellte seinen Pipe Dream 45 Pack der Kletter- und Ausrüstungsschmiede Black Diamond ab, klappte den Rucksack auf und breitete ihn als Isomatte aus, und begann mit Übungen für seinen Rücken. Nach dem Klettertag war ich so begeistert von dem Rucksack, dass ich ihn selbst testen wollte. Deshalb schrieb ich gleich mal an Bergzeit und schon kurze Zeit später konnte ich meinen eigenen Pipe Dream für einen ersten Klettertag am Fels packen.

Black Diamond Rucksack oder Black Diamond Pad?

Die meisten meiner Freunde fragten mich beim Zustieg in den ersten Klettertagen mit meinem neuen Rucksack, ob ich auf Expedition gehen wolle. Der Pipe Dream ist mit 45 Litern groß genug, um mit Leichtigkeit ein Seil, Expressen, Daunenjacke und warme Kleidung und nebenbei noch das komplette restliche Kletterequipment inklusive Brotzeit im Inneren des Rucksacks unterzubringen.

Deshalb ist er sehr kompakt und wirkt nach außen hin riesig und schwer. Ist er aber nicht, das Eigengewicht sind gerade mal 1,8 Kilogramm. Mit einem Verschlusssystem, bestehend aus zwei Metallhaken und einem großen Klettverschluss, nimmt der gepackte Pipe Dream eine sehr kompakte Form an. Er lässt sich wirklich leicht an das benötigte Volumen anpassen, und so komprimieren, wie es gerade benötigt wird. Das stellt sich als ein großer Vorteil kleineren Rucksäcken gegenüber heraus. Kein Seil, das einen nach hinten zieht, oder an Ästen hängen bleiben kann, weil es über der Deckeltasche liegen muss. Und kein verzweifeltes Stopfen vor und nach dem Klettertag, um alles wieder im Rucksack unterzubringen. Man klappt einfach die Deckeltasche hoch, und immer rein mit den Sachen. Anschließend einfach den Klettverschluss so fest ziehen, dass kein unnötiger Platz mehr im Rucksack bleibt, und fertig gepackt ist er. Gepolstert ist er natürlich von Haus aus, denn die Matte, die den Rucksack zum Pad werden lässt ist vergleichbar mit einer dicken und festeren Isomatte. Deshalb sticht auch nichts in den Rücken! Aber das ist nicht alles:

Der Black Diamond Pipe Dream als Isomatte beziehungsweise als Starter-Crashpad in Aktion. Herr Münch entspannt am Felsfuß.

Chris Münch

Der Black Diamond Pipe Dream als Isomatte beziehungsweise als Starter-Crashpad in Aktion. Herr Münch entspannt am Felsfuß.


Ist er denn praktikabel oder nur ein Kompromiss?

Der Pipe Dream hat eine Deckeltasche mit je einer Reißverschlusstasche außen und innen. Das äußere Fach ist groß, so dass sogar eine Regenhülle, ein kleiner Wanderregenschirm und viele weitere Gegenstände darin Platz finden. Die innere Tasche ist zusätzlich mit einem Karabiner für einen Schlüssel ausgestattet und bietet nebenbei Platz für Taschenmesser, Tape und ähnliches. Mir persönlich reichen diese zwei zusätzlichen Taschen völlig aus. Innerhalb des Rucksacks befinden sich außerdem zwei robuste Materialschlaufen für Expressen und dergleichen. Um die Organisation der größeren Gegenstände muss man sich allerdings selbst kümmern. Für mich hat es sich als optimal herausgestellt, zwei Taschen zu verwenden. Wer vor einem Wassereinbruch gefeit sein möchte, dem empfehle ich einen wasserdichten Packsack. In den einen Beutel kommen meine Klettersachen und die Brotzeit, und im anderen bewahre ich Wechselklamotten und warme Kleidung auf. Mein Seil kommt ganz unten in den Rucksack. Am Fels angekommen können die Taschen und das Seil neben dem Pipe Dream abgestellt werden, und der Rucksack ist frei, um als Isomatte genutzt zu werden.

Der Pipe Dream als Isomatte und Unterlage

Wie schon beschrieben, lässt sich der Pipe Dream als Isomatte, beziehungsweise als Starter Crashpad oder dünne Matte für niedrige Bouldertraversen nutzen. Dazu kann die Deckeltasche auch abgenommen werden, da sie mit einem Klettverschluss und zwei Riemen am Rucksackteil befestigt ist. Besonders an staubigen Wandfüßen finde ich es sehr angenehm, nicht im Schmutz sitzen zu müssen. Das Isoliermaterial macht auf mich einen wirklich tollen Eindruck. So hatte ich beim Sitzen auf der Matte selbst bei kalten Temperaturen regelrecht das Gefühl, von unten gewärmt zu werden. Ich habe auch schon ausprobiert, auf dem Pipe Dream zu schlafen. Dazu braucht man allerdings noch eine zusätzliche Unterlage für die Füße oder den Kopf, da die Länge der Matte ansonsten doch nicht ausreicht.

Mit Sack udn Pad heißt es jetzt. Zusammengepackt sieht Der Black Diamond Pipe Dream sieht aus wie in ganz normaler Rucksack – eben mit Chillfaktor aka Isomatte oder Starterpad inklusive.

Chris Münch

Mit Sack udn Pad heißt es jetzt. Zusammengepackt sieht Der Black Diamond Pipe Dream sieht aus wie in ganz normaler Rucksack – eben mit Chillfaktor aka Isomatte oder Starterpad inklusive.


Tragekomfort und der Weg vom und zum Fels

Dank der kompakten Form des gepackten Rucksacks, der Polsterung der Träger, des Hüftgurtes und der Rückenpartie lässt sich der Black Diamond Pipe Dream wirklich entspannt und bequem tragen. Ein zusätzlicher Brustgurt sorgt für Entlastung der Schultern und mit verschiedenen Riemen können die einzelnen Träger individuell optimal angepasst werden. Das sorgt für hohen Tragekomfort auch bei längeren Zustiegen. Black Diamond stellt auch viele Rucksäcke für lange Hochtouren und dergleichen her – außerdem kennt jeder die hochwertigen Black Diamond Bouldersachen, zu denen auch Pads gehören Diese Erfahrung ist auch im Pipe Dream umgesetzt und deutlich spürbar. Was die Regensicherheit betrifft, habe ich persönlich immer eine große Regenhülle in der Deckeltasche des Rucksacks untergebracht. Der Pipe Dream lässt sich, wie schon beschrieben, durch einen Klettverschluss komprimieren. Allerdings reicht die Deckeltasche bei viel Gepäck nicht mehr aus, um den gesamten Rucksack wasserdicht zu verschließen. Mit einer Regenhülle ist man daher einfach auf der sichereren Seite. Durch einen zusätzlichen Regenschirm fühle ich mich dann allerdings auch für Zu- und Abstiege bei schlechtem Wetter optimal gerüstet.

Fazit und Details zum Black Diamond Pipe Dream

Der Pipe Dream stellt für mich eine wirkliche Innovation dar. Auch an staubigen Wandfüßen kann man sich bequem ausbreiten. Mit ein paar zusätzlichen Taschen kann das Material vor Ort auch neben dem Rucksack gut gelagert und organisiert werden. Aus- und Einpacken sind intuitiv und einfach. Der Rucksack bietet viel Platz, lässt sich aber trotzdem gut komprimieren. Zwei gut zu erreichende Taschen für kleinere Gegenstände, und ein tolles Tragesystem machen den Pipe Dream komplett. Mit einer zusätzlichen Regenhülle ist man auch für schlechtes Wetter gut gerüstet. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit meinem Rucksack und freue mich schon darauf, ihn im Winter auch zum Bouldern mitzunehmen.

  • Volumen:  45 Liter
  • Gesamtgewicht :  1,8 Kilogramm
  • Materialien:  840d nylon, 1260d ballistic nylon
  • Gepolsterte Schulterträger und Hüftgurt.
  • Dreipunkt-Verschlusssystem für eine einfache und sichere Anpassung des Volumens.
  • Abnehmbare Deckeltasche.
  • Reissverschlussfach oben.
  • Reissverschlussfach innen mit Schlüsselkarabiner.
  • Zwei Materialschlaufen innen

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