Egal ob auf einer Radreise in nahe oder ferne Gegenden oder auf dem Weg in die Arbeit - wenn es beim Radeln von oben nass wird, wird es immer irgendwie lästig. Wenn dann noch ein regelrechter Wassereinbruch und Nässe bis auf die Haut droht, sinkt der Spaßfaktor schnell in den Keller.
Zieht man nun beruhigt die Fahrradregenjacke aus dem Rucksack oder der Tasche, werden einem auch heftigere Regengüsse nicht viel anhaben. Im folgenden wollen wir Euch ein paar Tipps zu Regenjacken geben, damit ihr mehr Spaß auf eurer Radreise habt und/oder trocken durch die Stadt kommt!
Welche Regenjacke eignet sich zum Radfahren?
Egal ob beim gemütlichen Cruisen oder schnellen Treten - Radfahren belastet den Körper und bringt Dich zum Schwitzen. Eine atmungsaktive Regenjacke sorgt daher auf Dauer für ein deutlich angenehmeres Trageklima. Eine Radregenjacke sollte vor allem an die besondere Haltung auf dem Fahrrad angepasst sein und einige fahrradspezifische Details besitzen:
- Aufgrund der nach vorne gerichteten Haltung auf dem Rad sind die Jacken hinten länger und vorne kürzer geschnitten.
- Der Schnitt ist tendenziell enger, um ein unnötiges Aufstauen des Materials ("Bulk") zu verhindern.
- Die Ärmel sind etwas länger geschnitten, sodass sie auch beim Lenken noch bis zum Handgelenk reichen.
- Der Kragen schließt enger ab, eine Kapuze über oder unter den Helm sorgt für einen trockenen Kopf.
- Um ein Hochrutschen am Rücken zu verhindern, ist der Bund gummiert oder lässt sich durch eine Kordel anpassen.
- Wasserdichte Reißverschlüsse sparen Gewicht und dichten zuverlässig ab.
- Sinnvolle Features - wie beispielsweise atmungsaktive, elastische Einsätze oder reflektierende Elemente - runden die Ausstattung einer Fahrrad-Regenjacke perfekt ab.
Muss eine Fahrradregenjacke hundertprozentig wasserdicht sein?
Grundsätzlich ist die Hauptaufgabe einer Regenjacke, den Träger zuverlässig vor Regen zu schützen. Dennoch ist es sinnvoll, auch weniger wasserdichte Modelle in Augenschein zu nehmen - abhängig vom Belastungsgrad und Einsatzbereich. Denn je wasserdichter eine Jacke ist, umso weniger atmungsaktiv ist sie in der Regel. Im schlimmsten Fall beginnt man, "im eigenen Saft zu schmoren" - auch die beste Gore Tex-Jacke stößt früher oder später an ihre Grenzen.
Daher solltest Du Dir im Vorfeld ein paar Gedanken machen:
- Suchst Du eine Allroundjacke für den täglichen Einsatz bei feuchter Witterung? Bei leichter Belastung sorgt eine Fahrradhardshell für maximale Trockenheit. Steigt aber die Belastung, ist ein atmungsaktive und wasserabweisende Softshell von Vorteil, da Softshelljacken den Schweiß besser durchlassen.
- Als Wetterschutz für Fahrradreisen bei unsicheren Verhältnissen oder für Alltagsradler, die einen lang anhaltenden Wetterschutz suchen, wird eher eine Fahrradhardshell aus Gore-Tex Active, Dermizax, Sympatex oder ähnlichen Membranen die erste Wahl sein. Als Notlösung sei auch noch der gute, alte Regenponcho erwähnt, dessen Tragegefühl zwar eher dem eines Dampfkochtopfs ähnelt, der aber ausreichenden Schutz für einen kurzen Schauer bietet.
- Für alle, die sich möglichst schnell von A nach B bewegen wollen, haben wir für den schweißtreibenderen Einsatz auf dem MTB oder dem Rennrad eine separate Kaufberatung zusammengestellt. (coming soon ...)
Welche Membran ist besonders wasserdicht oder atmungsaktiv?
Für besonders schweißtreibende Sportarten hat Gore sein Gore-Tex Active mit "Trockenheitsgarantie" entwickelt. Des Weiteren werden gerne Membrane von Sympatex als die ökologischste Lösung sowie die Dermizax-Membranen des japanischen Herstellers Toray verwendet. Pertex Shield und Polartec Neoshell sind atmungsaktivere und etwas weniger wetterfeste Alternativen dazu. Auch Eigenmembranen werden verarbeitet - zum Beispiel von Endura (Exoshell) oder Vaude (Ceplex Active). Ein weiteres Plus sind elastische Materialen, die in Sachen Bewegungsfreiheit auf dem Trail alles mitmachen.
Welche Ausstattung ist bei einer Fahrradregenjacke wichtig?
- In Sachen Kapuze stellt sich die Frage, ob die Jacke gänzlich ohne auskommt bzw. eine Kapuze hat, die über oder unter dem Helm getragen werden kann/soll. Letztere Variante sollte man am besten beim Kauf mit dem eigenen Fahrradhelm testen. Sie sollte dicht abschließen, ohne das Blickfeld zu stark einzuschränken. Wenn man auch mal ohne Helm unterwegs ist, sollte sich die Kapuze an das reduzierte Volumen anpassen lassen!
- Hinsichtlich der Ärmelabschlüsse gibt es oft Jacken mit elastischen Bündchen. Wobei im Alltag ein verstellbarer Armabschluss angenehmer ist.
- Alle Kordeln (Bund, Kapuze, …) sollten einhändig bedienbar sein.
- Die Taschen sollten so angeordnet sein, dass man sie auf dem Rad stets erreichen kann, sie aber bei allen Bewegungsabläufen nicht stören.
- Packmaß und Gewicht stehen in einem proportionalen Verhältnis zueinander. Insbesondere auf Radreisen wird man sich über ein kleines Packmaß freuen!
- Eine der häufigsten Unfallursachen bei Radfahrern ist, dass sie vom restlichen Straßenverkehr übersehen werden! Man sollte sich also gut überlegen, ob man eine modische schwarze oder eher dunkle Fahrradjacke wählt. Steht der Faktor Sicherheit im Vordergrund, hat eine Regenjacke mit leuchtenden und/oder hellen Farben den Vortritt. Ideal sind zudem reflektierende Elemente.
Wie sollte eine Fahrradregenjacke sitzen?
Eine Fahrradjacke für den Alltagseinsatz sollte während des Tragens vor allem so unauffällig wie möglich sein. Sie sollte also so sitzen, dass sie die Bewegungen beim Radeln nicht einschränkt, die Ärmel in allen Tragesituationen die Handgelenke bedecken und insbesondere in der kühleren Jahreszeit auch unter der Jacke ausreichend Platz für eine wärmende Zwischenschicht bleibt. Testet die Jacken also auch mal auf einem Fahrrad oder nehmt im Laden eine fahrradtypische Position ein, um auszuprobieren, ob die Jacke wirklich optimal sitzt.
Wie wäscht man eine Fahrradregenjacke?
Die beste Auskunft über die optimale Pflege einer Fahrradjacke gibt das eingenähte Pflegeetikett. Fehlt dieses hilft es zu wissen, aus welchem Material die Fahrrad-Regenjacke gefertigt ist - denn die empfohlenen Pflegemaßnahmen für mikroporöse und porenlose Membrane unterscheiden sich.
Wie oft wäscht man eine Fahrradregenjacke?
Speziell wer ohne Schutzbleche unterwegs ist, weiß: Beim Radfahren verschmutzen Regenjacken schneller - und vor allem stärker als andere Bergsport-Hardshells. Dazu beschleunigt häufiges Waschen die Abnutzung der DWR-Ausrüstung.
Es lohnt sich also, eine verdreckte Fahrrad-Regenjacke zunächst auf der Leine oder am Kleiderbügel zu trocknen. Anschließend lässt sich der meiste Schmutz abklopfen oder mit einer weichen Kleiderbürste entfernen. Ein feuchtes Tuch entfernt den Rest, sodass die Bike-Regenjacke nicht nach jedem Schlechtwetter-Einsatz in die Waschmaschine muss.
Wie imprägniert man Fahrradregenjacken?
Auch die Wahl des Imprägniermittels richtet sich nach dem Material. Für porenlose PU-Membrane empfiehlt sich ein Imprägnierspray, bei mikroporösen PTFE-Membranen kann auch eine Einwaschimprägnierung verwendet werden. Wir empfehlen PFC-freie Imprägnierungen wie beispielsweise die Produkte von Nikwax.