Die „Grenzenlos“-Tour 2025 ermutigt dazu, sich vorwärtszubewegen, für das Gute einzustehen und das Ziel eines Lebens in Frieden nicht aus den Augen zu verlieren. Schritt für Schritt. Wie am Berg.
Bei dieser Filmtour werden wirklich die besten Bergfilme des Jahres in einem Programm von gut 110 Minuten gezeigt. Denn das Alpen Film Festival wird von Filmemachern, Festivaldirektoren, Alpinisten und Autoren gemeinsam gestaltet. Und das Beste daran: Es ist der Treffpunkt der Bergsportszene, der Filmszene und den Locals zugleich. Es wird gelacht, gefeiert, es fließen auch schon mal Tränen, aber eines ist immer gewiss: Nachdem man das Programm gesehen hat, will man raus – Gemüse pflanzen, Kumpels anrufen, um Touren zu planen, das Radl putzen und einfach loslegen.
Ab Juni können Bergbegeisterte die Filme des Alpen Film Festivals in Kinos, Freiluftbühnen, Clubs und anderen aufregenden Locations genießen.
- Premiere: 6. Juni in München
- 5 Outdoor-Filme von Menschen, die die Berge lieben
- Moderation und spannende Hintergründe von Profis
👉 Alle Termine und Veranstaltungsorte findest du auf der Website des Alpen Film Festivals.
Das Programm wird moderiert, aber viel gequatscht wird nicht, dafür gibt’s von Profis aber eine Menge Hintergründe. Die Filme sind poetisch, fröhlich, voller Leidenschaft und Herzblut. Sie erzählen von Menschen, für die Outdoorsport sinnstiftend ist, weil er gesellschaftliche, kulturelle und politische Grenzen überwindet. Und außerdem wird beim Alpen Film Festival immer sehr viel gelacht und gefeiert. Es ist ein Filmabend, für fröhliche und anspruchsvolle Berg- und Naturfreunde. Es spricht darüber alle an, die über Grenzen hinaus denken und leben.
Synopsis der fünf Filme der neuen Tour 2025
In Norwegen lernt die Alpinistin und Filmemacherin Caja Schöpf, wie die Norweger in der Stille der Polarnacht ihre Naturverbundenheit (Friluftsliv) ausleben. Diese Lebensphilosophie wird in großen Bildern erzählt. Caja lernt, mit Herausforderungen wie Eisklettern, Kiten auf dem Eismeer und Skitouring über Fjorde ohne Tageslicht umzugehen.
Drei der größten Alpinisten unserer Zeit, Simon Gietl (I), Roger Schäli (CH) und Mathieu Maynadier (F) erschließen eine extrem schwere Route im indischen Garhwal Himalaya am Meru South (6660 m) – und bringen Bilder aus der Wand mit, die das Gefühl vermitteln, mit den dreien in der Wand zu sein. Wie aber schaffen es drei Alpha-Bergsteiger, als Team zu funktionieren?
Auf dem Südtiroler Oberhaushof führen der junge Bergbauer Valentin Innerhofer und seine Familie ein Leben, dessen Reichtum aus Bescheidenheit erwächst. Ihre Fröhlichkeit ist einfach ansteckend und macht Lust darauf, auf Geld zu pfeifen und Gemüse anzubauen.
Die Allroundalpinistinnen Elisa Deutschmann und Magdalena Mittersteiner fliegen mit dem Gleitschirm vom Mont Blanc, nachdem sie mit dem Rennrad nach Chamonix gefahren sind – und sich auf ihren Instagram-Profilen mit Hatern auseinandersetzen mussten.
Der bayerische Freeridehumorist Bernhard Braun sucht dagegen ganz unbekümmert den Sinn im Sinnlosen – nämlich darin, schöne Freeride Lines im Powder zu ziehen und einfach glücklich zu sein – sein Sinn für Satire lässt die Herzen der Zuschauer lachen!

Philipp Christoph Kaar
Die Allroundalpinistinnen mit dem Gleitschirm vom Mont Blanc.

Bernhard Braun
Freerider Bernhard Braun in seinem Camper.
Über Alpinismus
„Alpinismus“, sagt Kletterer und Kurator Tom Dauer, „ist eine Lebenseinstellung, die sich gegen Vollkaskomentalität entscheidet, und damit bietet er Lektionen für ein Leben in Zeiten der Unsicherheit“.
Alpinismus kennt keine Grenzen. Er ist eine universelle Sprache, weil er Menschen ungeachtet politischer Realitäten über Länder und Kontinente hinweg verbindet. Weil er die Vielfalt der Kulturen, ihre Gemeinsamkeiten, aber auch ihre Unterschiede schätzt. Weil er von Frauen wie Männern betrieben wird, weil er das Extreme sucht, aber nicht braucht, und weil man den Bergen immer verbunden sein kann, egal in welchem Alter.
Die Filme auf dem Alpen Filmfest
Das Alpen Filmfest zeigt fünf Filme über Menschen, die über Grenzen und Gebirge gehen und von Liebe, Glück und Freundschaft erzählen. Die Gesamtspielzeit mit Moderation beträgt 110 Minuten.
45 Days
Von Caja Schöpf und Andreas Hartmann
Eine winterbegeisterte Alpinistin fragt sich, wie es ist, 45 Tage lang ohne Sonne zu leben. Um Antworten zu finden, reist sie ins nördliche Norwegen – und trifft dort auf pure Lebenslust.
In den Wintermonaten verbirgt sich die Sonne im nordnorwegischen Tromsø 45 Tage lang hinter dem Horizont. 45 Tage lang sehen die Menschen, die 350 Kilometer nördlich des Polarkreises leben, weder Sonnenauf- noch Sonnenuntergang. Die Bergsportlerin und Psychologin Caja Schöpf will herausfinden, wie es sich unter diesen Bedingungen aushalten lässt. Bei Kälte, Sturm und in magischem Licht trifft sie drei Menschen, die auf Ski, zu Wasser und in steilem Eis ihre Faszination an der Polarnacht teilen.
Meru – The Ascent of the Goldfish
Von Daniel Hug und Julien Nadiras
Nach wochenlangem Auf und Ab erreichen drei Bergsteiger die Schlüsselstelle ihrer Erstbegehung im Garhwal Himalaya. Kurz unterhalb des Gipfels entscheiden wenige Meter über Erfolg und Misserfolg.
Auf den dreigipfligen Meru im indischen Himalaya führen eine Reihe legendärer Routen, darunter die 2011 erstbegangene „Shark’s Fin“. Ziel der Expeditionsbergsteiger Simon Gietl, Roger Schäli und Mathieu Maynadier ist eine Neuroute in der Südostwand des Meru South (6660 m). Doch bevor sie die Schlüsselpassage ihrer Linie angehen können, müssen sie jede Menge Schwierigkeiten überwinden. Schließlich aber zappelt der „Goldfish“ (800 m, M6+, A1) im Netz – und dieser ist nicht weniger spektakulär als die „Haifischflosse“.

Daniel Hug
Ausblick auf den Himalaya.
Am Steilhang
Von Meike Hollnaicher und Thomas Schäfer
Valentin Innerhofer und Judith Stötter bewirtschaften den Südtiroler Oberhaushof im Sinne der Nachhaltigkeit – denn „der Hof ist viel größer als das, was wir mit unseren Augen sehen können“.
Die Liebe, mit der Valentin Innerhofer und Judith Stötter ihren Bergbauernhof in Südtirol bewirtschaften, ist in jedem Detail spürbar. Mit ihren Kindern genießen sie ein einfaches und bescheidenes Leben als Selbstversorger, die zugleich die besten Sterneköche der Umgebung mit biologisch angebautem Gemüse beliefern können. Heimat, sagt Innerhofer, sei nicht abhängig von Herkunft und Sprache, sondern eher davon, inwieweit man die Natur kenne und sein Leben dem Rhythmus der Jahreszeiten anzupassen verstehe. Eine Denkweise, die ebenso traditionell wie modern ist.
A Journey 2 Mont Blanc
Von Philipp und Christoph Kaar
Zwei junge Frauen radeln von Südtirol zum Mont Blanc, um mit dem Gleitschirm vom Gipfel zu fliegen. Ihre Reise erweist sich nicht nur als physische, sondern auch als emotionale Herausforderung.
Elisa Deutschmann und Magdalena Mittersteiner haben eine ehrgeizige Mission: von Südtirol nach Chamonix zu radeln, den Mont Blanc zu besteigen und mit dem Gleitschirm vom höchsten Gipfel der Alpen hinabzufliegen. Ihr Abenteuer ist jedoch nicht nur körperlich fordernd. Als Influencerinnen haben sie auch mit emotionalen Höhen und Tiefen zu kämpfen, denn jeder ihrer Schritte wird von ihren Followern verfolgt und beurteilt – und die digitale Aufmerksamkeit stört die Balance zwischen wahrhaftigem Erleben und öffentlichem Image.
Hungry Gravity
Von Bernhard Braun
Der bayerische Vollzeit-Action-Camper Bernhard Braun bekennt, dass er nichts zu erzählen hat, tut ebendies aber auf eine ebenso humorvolle wie hintergründige Art und Weise.
Bernhard Braun ist ein bayerisches Urgestein, das sich von den Anforderungen der modernen Skifilmindustrie herausgefordert sieht. Jeder Film, heißt es, solle eine Geschichte erzählen, einen tieferen Sinn vermitteln, eine zweite Ebene haben. Doch wollen wir in Wirklichkeit nicht alle nur schönes Skifahren sehen, zum Beispiel am wilden Albonakopf in der Verwallgruppe? Von diesen Zweifeln hin und her gerissen, besinnt Bernhard Braun sich dessen, was er am besten kann: Skifahren und sich selbst dabei nicht allzu ernst nehmen. Das wiederum macht ihn zu einem echten Role Model.