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240 Gramm Sicherheit

Der Kletterhelm Petzl Meteor im Test

4 Minuten Lesezeit
Petzl präsentiert mit dem Meteor einen Helm speziell zum Klettern, Bergsteigen und Skitourengehen. Bergzeit Autor Markus Stadler hat den Kletterhelm auf die Probe gestellt.

Hinweis: Dieser Testbericht stammt aus dem Jahr 2019. Am Meteor hat sich seitdem nichts verändert, er wurde nur optisch geupdatet (Stand: Juni 2023). Außerdem gibt es mittlerweile auch eine Frauenversion: Den Petzl Meteora. Auch er wurde von uns bzw. von Anna getestet.

Anna Jäntschi Teststatement Petzl Meteora

„Der Meteora ist ein super Allrounder für alle Bergsportarten – sei es Skitouren, Hochtouren oder Klettern. Besonders toll finde ich die Zopf-Aussparung am Hinterkopf für lange Haare und das leichte Gewicht des Helms.“

Anna Jäntschi, Bergzeit Nachhaltigkeitsexpertin und begeisterte Bergsportlerin


Bergzeit Autor Markus testet den Petzl Meteor.

Markus Stadler

Bergzeit Autor Markus testet den Petzl Meteor.


Der Bergsportausrüster Bergzeit hat mal wieder eine Anfrage mit einem Testprodukt an mich gerichtet: Ob ich nicht Lust habe, mir den Bergsteigerhelm Meteor des französischen Herstellers Petzl genau anzuschauen und ausgiebig zu testen. Natürlich hab‘ ich das! Petzl ist bekannt für seine hochwertigen Produkte und bringt immer wieder spannende Innovationen hervor. Im Bereich der Kletterhelme war eben der nun vorliegende Meteor der Pionier, der die In-Mold-Konstruktion* als erster am Markt etablierte.

*Anmerkung Redaktion: Bei dem In-Mold-Verfahren werden Helmschale und Hartschaum miteinander verschweißt (nicht verklebt!), sodass das Ergebnis ein sehr robuster und stabiler Helm ist. 

Erster Eindruck des Petzl Meteor

Dem mir von Petzl zugesandten Meteor liegt ein Stoffbeutel bei, der wohl als Aufbewahrungssack gedacht ist. Dessen Größe ist allerdings eher knapp bemessen. Den Helm darin zu verstauen, erfordert etwas Mühe. Die Farbgebung mit matten Grautönen ist edel aber unauffällig. Auf Fotos vor grauem Fels wird der Helm eher verschwinden. Gut sichtbare Signalfarben sehen anders aus. Dafür passt er zu meiner nicht mehr ganz jugendlichen Haarfarbe.

Mann mit grauem Kletterhelm und weinrotem T-Shirt.

Markus Stadler

Der Meteor umschließt den Kopf von Kletterern sicher.


Beim ersten Aufsetzen der positive Aha-Effekt: „Den spürt man ja fast nicht“. Mit 240 Gramm ist der Meteor ein echtes Leichtgewicht, die wenigen noch leichteren Helme sind deutlich filigraner und das Risiko, dass sie bei unachtsamer Handhabung kaputt gehen, ist höher.

Auf Anhieb passt er mir wunderbar. Das Nachjustieren der Größeneinstellung geht intuitiv und unkompliziert. Einmal angepasst sitzt er perfekt, ohne zu wackeln.

Der Kletterhelm im Praxiseinsatz

Der Petzl Meteor beim Einsatz am Fels auf der Schwäbischen Alb.

Markus Stadler

Der Petzl Meteor beim Einsatz am Fels auf der Schwäbischen Alb.


Der erste Felseinsatz findet auf der Schwäbischen Alb statt, wo wir ein paar Tage im Rahmen des Volltrauf-Festivals vom Panico-Verlag und der Zeitschrift Klettern verweilen. Allgemein bin ich kein Verfechter des bedingungslosen Helmtragens in Klettergärten, aber die Felsqualität auf der Alb ist – sagen wir mal – „abwechslungsreich“. Da fällt schon mal was runter, von daher keine Frage: Helm auf den Kopf. Bei Temperaturen bis 30 Grad im Schatten darf sich zudem das Belüftungssystem bewähren.

Das Kontrastprogramm erleben wir dann einige Tage später. Wir begehen eine 15-Seillängen-Kletterei an der Alpawand in den Berchtesgadener Alpen. Gleich am Einstieg werden wir von einer Steinschlagsalve empfangen. Ein handballgroßer Brocken aus 200 Metern Höhe schlägt fünf Meter neben mir ein. Ich bin froh, dass der Helm sein Energieaufnahmevermögen nicht beweisen muss, womöglich wäre es zu wenig gewesen.

Nach rund fünf Stunden Kletterei sind die ersten Reflexe am Ausstieg normalerweise: Kletterschuhe ausziehen, Helm runter. Den Kletterhelm vergesse ich dieses mal fast, so leicht ist er.

Passform und Belüftung des Petzl Meteor

Den Meteor gibt es in zwei Größen: S/M (48-58 cm Kopfumfang) und M/L (53-61 cm Kopfumfang). Mein Kopf misst 58 Zentimeter, daher habe ich die größere Version der beiden. Der Sitz des Helms ist sehr angenehm, obwohl in der Styroporschale nur wenig Polsterung angebracht ist. Die Schale ist relativ schmal und seitlich nicht sehr weit herab geschnitten. Dadurch sieht es so aus, als ob mir der Helm etwas zu klein wäre und er zu hoch sitzen würde.

Es gibt zwei Verstellmöglichkeiten: Zum einen lässt sich die Weite mit zwei Verstellratschen am Hinterkopf regulieren. Zum anderen kann man den Kinnriemen in der Länge verstellen und seitlich justieren.

Die sehr großen Belüftungsschlitze sind seitlich komplett umlaufend angebracht, oben ist die Schale hingegen geschlossen. Ich empfand das System als sehr wirkungsvoll.

Die Features des Helms im Überblick

Besonders viel Funktion ist an einem Kletterhelm meist nicht dran, so auch hier. Die auffälligste Innovation des Meteor im Vergleich zu seinen Vorgängermodellen ist der Kinnriemenverschluss, der dank Magnet auch mit Handschuhen oder von feinmotorisch weniger begabten Leuten einfach zu bedienen ist. Ansonsten befinden sich auf der Vorderseite noch zwei Befestigungsklammern und auf der Rückseite ein Gummiband fürs Anbringen einer Stirnlampe. Das Gummiband auf der Rückseite ist im Übrigen auch kompatibel mit den Bändern von Skibrillen, da der Helm von Petzl auch eine Zertifizierung als Skitourenhelm besitzt.

Der Petzl Meteor hat einen Kinnriemenverschluss mit Magnet, der sich auch leicht mit Handschuhen bedienen lässt.

Markus Stadler

Der Petzl Meteor hat einen Kinnriemenverschluss mit Magnet, der sich auch leicht mit Handschuhen bedienen lässt.


Der Petzl Meteor hat einen Kinnriemenverschluss mit Magnet, der sich auch leicht mit Handschuhen bedienen lässt.

Markus Stadler

Mit einem Gewicht von 240 Gramm in Größe M/L ist der Petzl Meteor ein echtes Leichtgewicht.


Ein weiteres Detail: Seitlich befinden sich Aufnahmen für ein Visier zum Eisklettern (als Zubehör erhältlich). Auf der Innenseite der Helmschale sind an den Kontaktzonen oben und vorne an der Stirn zwei dünne Polsterungen mit Klettverschluss angebracht.

Anwendungsbereiche des Meteor

Der Helm besitzt die CE-Norm EN 12492 „Bergsteigerhelm“. Die Norm umfasst auch das Skibergsteigen, nicht aber das alpine Skifahren. Ebenso ist er nicht als Fahrradhelm zertifiziert. Es handelt sich um einen „Steinschlagschutzhelm„, das den Kopf umschließende Design sorgt zudem für optimalen Aufprallschutz an den Seiten sowie im Vorder- und Hinterkopfbereich.

Vor- und Nachteile auf einen Blick

Vorteile:

  • leicht und trotzdem robust
  • angenehme Passform
  • gute Belüftung
  • praktischer Kinnriemenverschluss
  • In-Mold-Konstruktion bietet guten Anprallschutz
  • auch als Skitourenhelm geeignet

Nachteil:

  • sieht so aus, als würde er zu hoch sitzen

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