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Ideen fürs neue Jahr

Mehr Couch statt Trail? 6 Anti-Neujahrsvorsätze

1 Minute Lesezeit
Weniger Alkohol trinken, mit dem Rauchen aufhören und mehr Sport treiben? Alle Jahre wieder dieselben Neujahrsvorsätze. Schluss damit, haben wir in der Redaktion gesagt und unsere Bergzeit Redakteurinnen und Redakteure gefragt, was sie sich stattdessen für 2022 vornehmen.

Trash-TV?! Bitte mehr davon.

Entspannung bei GZSZ. Das braucht unsere Redakteurin Lisa auch 2022.

Lisa Amenda

Entspannung bei GZSZ. Das braucht unsere Redakteurin Lisa auch 2022.


„Es gibt einen Termin am Tag, den ich eigentlich nicht oft verpasse: 19.40 Uhr, RTL. Wahrscheinlich stellen sich Dir jetzt schon bei RTL die Haare an den Unterarmen auf. Für mich verspricht diese Uhrzeit allerdings ein Gefühl von Geborgenheit, Heimeligkeit, Ankommen. Denn hier kommt GZSZ. Das gute, alte Gute Zeiten, Schlechte Zeiten hat schon seit knapp 25 Jahren einen Platz in meinem Fernsehkalender. Ja, du liest richtig, ich schaue noch fern. So richtig mit Satelliten-Anschluss.

von Meetings und allem was sonst so ansteht. Muss ich Themenvorschläge für meine Arbeit vorbereiten, dann mache ich das tatsächlich meistens während GZSZ. Wo Jo Gerner immer noch seine Intrigen schmiedet und Kranke auf wundersame Weise wieder gesund werden, weil ein Nachbar mal eben eine Million Euro gespendet hat. Themen aus dem ganz normalen Alltag eben. Also bitte, mehr davon. Auch 2022."

Bergzeit Redakteurin Lisa Amenda

Frust am Fels? Unbedingt.

Mehr Entspannung für 2022? Lieber nicht, meint unser Redaktionsleiter Stefan.

Markus Stadler

Mehr Entspannung für 2022? Lieber nicht, meint unser Redaktionsleiter Stefan.


„Kennst Du das, dass Du ein Ziel unbedingt erreichen willst? In meinem Fall sind das beispielsweise bestimmte Kletterrouten. Wir Kletterer sind da oft etwas speziell: Oft rennen wir tagelang an einen Felsen und belagern eine einzelne Route, bis wir sie ohne Pause hochkommen. Hört sich für Nicht-Kletterer möglicherweise etwas bescheuert an und ist es vielleicht auch. Macht aber Spaß. Meistens.

Denn es kommt immer der Moment im dem es frustriert, nervt, ärgert, es nicht zu schaffen. Jetzt wäre es ein Leichtes, sich hier vorzunehmen: Nächstes Jahr gehe ich das alles entspannter an. Die ganze Anstrengung, die Anspannung vor dem Go, den Frust, das muss ich mir eigentlich alles gar nicht geben. Ich mache das ja zum Spaß. Oder?

Ich nehme mir vor, das nicht sein zu lassen. Denn wenn der Prozess dann doch einmal an sein Ende kommt und ich eine Route durchsteige, dann entschädigt das für viele Tage Anstrengung, Anspannung und Frust. Und wie würde ich das vermissen! Auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann, wenn ich am Tag drei am Zweifingerloch ganz oben wieder aus der Wand gekippt bin…“

Bergzeit Redakteur Stefan Rehm

Mehr dabei sein – in echt.

Redakteurin Judith bei einer Wanderung durch ein Hochmoor.

Judith Hackinger

Judiths Vorsatz für 2022? Auf feuchten Holzplanken rutschen ohne ständig Angst ums Handy zu haben.


„Mein Anti-Vorsatz für das Jahr 2022 ist irgendwie doch auch ein Vorsatz: Ich möchte meinem Gedächtnis wieder mehr die Chance geben, sich mit exklusiven Erinnerungen und Eindrücken zu füllen. Oder anders: Ich werde 2022 versuchen nicht jedes kleine Highlight unserer Bergerlebnisse mit dem Smartphone bildlich für die Ewigkeit festzuhalten. Ich möchte das Smartphone am Berg für Notfälle im Rucksack lassen und den Moment genießen. Bergluft atmen und die hauchzarte Wärme der Wintersonne im Gesicht spüren. Achtsam sein, wenn der beißende Frost überhand gewinnt und die feuchten Holzplanken im Hochmoor zur Rutschbahn gefrieren lässt – ohne das Gefühl aufpassen zu müssen, dass mir mein Telefon nicht aus der Hand fällt. Ganz da sein, wenn der Sohnemann seine Freude über den ersten Schnee kaum beherrschen kann. Zeit haben, um mit der großen Tochter über die Bohlen zu gleiten, statt sie dabei zu filmen.

Klar, Bilder sind für die Ewigkeit – aber die endet bei uns ehrlicherweise für die meisten Fotos und Videoclips auf unserem Familien-Bildserver, den wir eingerichtet haben, um der Flut an Fotos aus unserem Leben Herr zu werden. In den Tagen vor Weihnachten wühle ich traditionell durch eine viel zu hohe Anzahl an Bildern aus dem letzten Jahr, um letztlich 13 für den 2022er Fotokalender auszuwählen. Das seit 2014 angestrebte jährliche Fotobuch habe ich bisher aus Zeitgründen noch nie geschafft – da müsste ich ja erstmal tausende Bilder sichten! Nehmen wir diese Momentaufnahme von unserer letzten Familienwanderung – es ist eine von vielen Aufnahmen (soooo tolles Licht!), die noch viel mehr wären, würden die Fotos der Oma (Fotocrasher im Hintergrund) auch auf unserem Server landen. In dem Sinne ist mein Vorsatz: Da sein in echt, erleben im Jetzt und nicht später auf Insta, im WhatsApp-Status oder sonst wo.“

Bergzeit Redakteurin Judith Hackinger

Schlafstatus vor Trainingsstatus.

Statt Laufschuhe schnüren, einfach auch mal liegenbleiben - das nimmt sich Redakteurin Bärbel vor.

Bärbel Voigtländer

Statt Laufschuhe schnüren, einfach auch mal liegenbleiben – das nimmt sich Redakteurin Bärbel vor.


„Zwei Radrennen im Frühjahr, ein Triathlon im Sommer und ein Halbmarathon im Herbst – das war mein sportlicher Vorsatz für das Jahr 2019. Eisern habe ich daran festgehalten und habe jede Ziellinie am Ende auch erreicht. Klar, ein bisschen stolz war ich schon, aber ehrlich gesagt auch ziemlich k.o. Und richtig gut gefühlt, habe ich mich eigentlich erst am ersten Wochenende nach dem Halbmarathon. Endlich mal ausschlafen, mit den Kindern im Bett toben und laaaange frühstücken – ohne schon wieder an den nächsten Trainingslauf zu denken.

Nun steht wieder ein neues Jahr an und nach zwei Jahren Corona soll es diesmal ein Marathon werden – zumindest hat sich das meine Nachbarin und Laufpartnerin in den Kopf gesetzt. Sportliche Ziele sind schließlich wichtig. Dennoch werde ich das nächste Jahr darauf verzichten. Natürlich werde ich weiterlaufen und ich bin froh, wenn mich meine Nachbarin mit ihrem Trainingsplan mitzieht und dafür sorgt, dass ich meinen inneren Schweinehund immer wieder überwinde. Doch manchmal werde ich auch Nein sagen. Nicht an Trailrunning und Trainingsstatus denken, sondern auch mal liegenbleiben – und einfach ein bisschen mehr schlafen.“

Bergzeit Redakteurin Bärbel Voigtländer

Zeit verplempern? Muss auch mal sein.

Redakteurin Franzi mit ihrer Tochter auf einer Sonnenliege am See,

Franziska von Treuberg

Wenn es für 2022 einen Plan geben muss, dann heißt dieser bei Redakteurin Franzi: Füße hochlegen!


„Freitagabend, 21.15 Uhr: Das letzte Kind ist im Bett. Endlich. Ich fühl‘ mich nach Couch, Netflix und Schokolade. Aber da war doch noch… oh stimmt, morgen ist ja mein kinderfreier Tag. Ein Tag nur für mich, mein Bergtag! Mein Bergtag? Okay, ja, da müsste ich jetzt vielleicht mal anfangen eine Tour rauszusuchen. Irgendetwas, was ich schon lange machen wollte, von meiner Gipfel-Wunschliste – denn wer weiß, wann’s mal wieder die Gelegenheit gibt? Und wann geht die S-Bahn? Ich will auf jeden Fall umweltfreundlich anfahren. Dann heißt es jetzt aber bald schlafen gehen, ich will ja schließlich früh raus und fit sein, den Tag voll ausnutzen. Am besten ich packe heute noch alles zusammen, und… Puh, jetzt stopp mal! Will ich das wirklich?

Klar, ich liebe die Natur in den Bergen, einfach in Ruhe und in meinem Rhythmus unterwegs sein, die Anstrengung genießen und mich mit einem leckeren Spinatknödel auf der Hütte belohnen. Es gibt nichts Schöneres für mich. Und wenn ich losgestartet bin, habe ich es hinterher noch nie bereut. Aber es ist doch auch schön, einfach mal nichts zu tun. Den wohlverdienten Feierabend zu genießen. Mal nichts zu planen und die hohen Freizeit-Ansprüche runterzuschrauben. Ich nehme mir jedenfalls vor, mir keinen Druck mehr zu machen, dass ich meine knappe freie Zeit unbedingt (sinnvoll) ausnutzen muss.

Irgendetwas wird sich morgen schon ergeben, ich lass‘ mich überraschen. Vielleicht starte ich mal von der Haustür los und laufe irgendwo lang, wo ich noch nie war. Aber erstmal ausschlafen und in Ruhe frühstücken…“

Bergzeit Redakteurin Franziska von Treuberg

Popcorn ist auch Gemüse: Kein Kampf ums Essen.

Im neuen Jahr gesünder essen und Zucker vermeiden? Ohne Redakteurin Caro.

Caroline Opp

Im neuen Jahr gesünder essen und Zucker vermeiden? Ohne Redakteurin Caro.


„Klar, gesunde Ernährung ist wichtig. Das versuche ich meinem Sohn schon seit er auf feste Nahrung umgestiegen ist zu vermitteln. Mit mäßigem Erfolg. Der mittlerweile Sechsjährige liebt Süßigkeiten und hasst Gemüse (‚außer Popcorn, das ist ja schließlich Mais‘, O-Ton besagter Sohn). Wenn ich also versuche, dem Kind mal was Gesundes und Ausgewogenes anzubieten, endet das meistens im Kampf. Das ist kräftezehrend und auf Dauer ziemlich frustrierend.

Die Karottenwoche (an drei verschiedenen Tagen eine jeweils andere Zubereitungsart für Karotten als Beilage) endete, ebenso wie die Paprikawoche – mit Tränen. Das Experiment Zwei Wochen keine Süßigkeiten mehr werde ich so schnell nicht wiederholen. Der Pizzaabend, das Chicken Nuggets Mittagessen und das Schokomüsli-Frühstück sind hingegen sehr beliebt. Und natürlich Nachtisch. Am besten immer und am besten gleich als Hauptgericht.“

Bergzeit Redakteurin Caroline Opp

Im nächsten Jahr möchte ich nicht mehr so viel kämpfen. Das macht das Familienessen entspannter, denn eigentlich sollte das ja ein schönes Zusammenkommen von uns als Familie sein. Dann isst das Kind eben weiterhin nur die Beilagen wie Nudeln und Reis oder es gibt Pizza. Und natürlich Nachtisch. Obst funktioniert ja immerhin. Ich vertraue einfach darauf, dass sich das noch einrenkt und sich die Geschmacksknospen des Sohnemannes noch ausdifferenzieren. Ich werde versuchen, ein gutes Vorbild zu sein – denn ich liebe Gemüse, Salate, Vollwertkost. Und auch ich war als Kind mal ein ‚picky eater‘, bis ich es irgendwann einfach abgelegt habe. Wobei, Süßigkeiten mag ich immer noch…“
Bergzeit Redakteurin Caroline Opp

Welche Pläne hast Du fürs neue Jahr? Wir freuen uns über weitere Anregungen im Kommentarfeld.

Und, haben wir Dich inspiriert? Zum Nichtstun, Füße hochlegen und Trash-TV gucken? 2022 wird wunderbar!

Sincerely media | Unsplash

Und, haben wir Dich inspiriert? Zum Nichtstun, Füße hochlegen und Trash-TV gucken? 2022 wird wunderbar!


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