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Auf alle 82 4000er der Alpen

Erfahre mehr über Bergheldin Marlies Czerny

4 Minuten Lesezeit
Ortovox-Athletin Marlies Czerny hat alle 82 Viertausender der Alpen bestiegen. Doch dabei hatte die ehemalige Zeitungsredakteurin vor ihren Abenteuern sehr wenig bis gar nichts mit Bergen zu tun. Hier erfährst Du mehr über Marlies und ihre Abenteuer.

Interview mit Marlies Czerny

Aufgewachsen ist Ortovox-Athletin Marlies Czerny am Fuß der Berge – hinaufzusteigen kam der Oberösterreicherin jedoch nicht in den Sinn. Als Gasthaus-Tochter kannte sie kein Wochenende, keine Ausflüge, keine Touren. Dann wurde sie Zeitungsredakteurin und arbeitete weiter 7 Tage die Woche – bis sie den ersten Schritt tat und nicht mehr stillstand.

Als Marlies‘ Chef sie zwang, endlich den Resturlaub zu nehmen, wusste sie nicht, was sie mit der freien Zeit (und sich) anfangen sollte. Eine innere Stimme flüsterte ihr ein, die Wanderstiefel zu schnüren und in die Berge zu gehen. Auf ihrer ersten Tour lief der Schweiß, aber Marlies verliebte sich in das Naturerlebnis am Berg. Der Aufstieg begann und er war unaufhaltsam: Am Ende stand sie auf allen 82 4000ern der Alpen. Marlies hat inzwischen ein Buch über ihre zufällige Bergsammelleidenschaft geschrieben, hält Vorträge und tourt mit ihrem Freund Andi im ausgebauten Bus durch die Bergwelt.

Marlies, Du hattest früher keinerlei Bezug zum Berg. Was hat Dich zur ersten Tour getrieben?

Wenn ich das wüsste… Der Verstand war es definitiv nicht. Die Berge habe ich lange Zeit nur von unten gesehen. Sie waren gar nicht vorhanden in meiner Gedankenwelt – und plötzlich dachte ich mir: gehst mal wandern. Ich würde es wohl als Eingebung bezeichnen. Es war auf jeden Fall der wichtigste Schritt in meinem Leben. Der erste Schritt hinaus in die Natur, war ein erster Schritt zu mir selbst. Einfach weg zu sein von allen äußeren Einflüssen, von den Ablenkungen und dem Lärm – da konnte ich mich erstmals tatsächlich hören. Heute denke ich, dass das was ich tief drinnen spüre meine innere Stimme ist. Sie sagt mir, was mich glücklich macht.

Wie lange hast Du für die 4000er-Besteigungen gebraucht?

Sechs Jahre insgesamt. Man muss dazu aber sagen, dass es gar nicht mein Ziel war. Alles begann an diesen freien Tagen. Nach den heimatlichen Bergen hat es mich immer höher gezogen und 2011 stand ich dann auf dem Dom, 4.545 Meter hoch und wunderschön. Etwa vier Jahre später saß ich mit Andi, meinem Seil- und Lebenspartner, zusammen und schmökerte in einem Buch über die 4000er. Andi fragte, auf wie vielen ich denn eigentlich schon gestanden wäre. Ich habe nie Tourenbuch geführt. Mir ging es immer nur ums Draußensein. Ich blätterte durch den Guide und hakte ab. 62 waren es. Da dachte ich mir: Jetzt kannst du die restlichen 20 auch noch machen.

Du warst als Journalistin erfolgreich, hast Deinen Job aber schließlich gekündigt. Warum?

Es fiel mir einfach schwerer und schwerer, ausreichend Motivation aufzubringen. Ich hatte meine Sache gefunden und das kann man wirklich nur jedem Menschen wünschen. Das Schwierigste ist wohl, seine Begeisterung für etwas zu entdecken – und den weiteren Weg, die Veränderung zuzulassen. Heute lebe ich in den Bergen und in gewisser Weise auch von den Bergen, weil ich über sie schreibe. Ich habe auf meine innere Stimme vertraut und dass ich das geschafft habe, steht tatsächlich über allen Viertausendern. Es ist ein großer Segen.

Kannst Du Deine Berg-Begeisterung definieren?

Im Alltag habe ich im Sekundentakt Emails beantwortet und wie wild in die Tastatur geklopft, ich war stets erreichbar und unruhig – oben auf dem Berg berührte mich das alles gar nicht mehr. Je schwieriger und fordernder es wird, desto mehr bin ich im Hier und Jetzt. Die Reduktion aufs Wesentliche hat eine ungemein befreiende Wirkung auf mich. Inzwischen haben Andi und ich unser Leben aufs wenige Wesentliche reduziert und leben in unserem Bus. Und können glücklicher kaum sein.

Bist Du auch in Sachen Ausrüstung Minimalistin?

Ja, einfach schon deshalb, weil man mit weniger weiterkommt. Man braucht nicht viel am Berg, wenn man das Richtige hat. Vielseitigkeit, Leichtigkeit, Schutz – wenn man einmal das optimale Set-Up gefunden hat, dann fügt sich alles. Deshalb sind für mich durchdachte Teile so wichtig, die in den unterschiedlichsten Bereichen, vom Tal bis zum Gipfel, funktionieren und flexibel einsetzbar sind. Ein Grund, warum ich mit der neuen Westalpen-Kollektion so happy bin.

Video: Marlies Story

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