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Der Aussichtsbalkon des Achensee

Tourenbericht Bärenkopf

5 Minuten Lesezeit
Der Bärenkopf stellt eine überaus lohnenswerte Bergtour am Südende des Achensees dar, die mit ihren rund 1.000 Höhenmeter nicht nur Bergwanderer, sondern durch seilversicherte, etwas technischere Abschnitte auch abenteuerlustige Bergsteiger begeistern wird. Nicht zu vergessen die großartige Aussicht über den See!

Vom See auf den Gipfel

Startpunkt ist ein Parkplatz neben dem Gasthof Hubertus zwischen Maurach und Pertisau in Tirol. Ab hier folgt man den Schildern ca. 150 Höhenmeter (eine gute Viertelstunde) über einen schwach ausgeprägten Pfad eine Skipiste den Berg hinauf. Auf ca. 1.100 Metern Seehöhe trifft man links von der Skipiste auf einen Forstweg, den man nun einschlägt. Hier kann man auch zum ersten Mal den Blick ein wenig schweifen lassen und die tolle Landschaft bewundern.

Wer bereits am Achensee unterwegs war weiß, wie schön die Gegend ist und dass es sich landschaftlich immer lohnt, in die Region zu reisen. Von der Südseite des Sees hat man einen tollen Blick über etliche bekannte Gipfel der Umgebung (bspw. Rotspitze, Ebner Joch, Seekarspitze, Sagzahn, Vorderes Sonnwendjoch und Hochiss).

Aussicht vom Wanderweg zum Bärenkopf
Auf dem Weg zum Gipfel des Bärenkopfs öffnet sich ein beeindruckender Blick ins Karwendel – halbrechts die schroffe Ostflanke des Sonnjochs. | Foto: Nadine Paschilke

Ab jetzt folgt man dem Forstweg und der durchgehenden Beschilderung. Von einem kleinen, vorgelagerten Wegkreuz sieht man bereits die privat geführte Bärenbadalm. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen bis zur Alm. Wer möchte, kann bereits hier zum ersten Mal einkehren – oder sich den Hunger für später aufheben.

Auf schmalem Weg zum Bärenkopf

Schon beim Aufstieg lassen sich erste Blicke auf den Achensee erhaschen. | Foto: Nadine Paschilke
Schon beim Aufstieg lassen sich erste Blicke auf den Achensee erhaschen. | Foto: Nadine Paschilke

Kurz vor der Alm zweigt ein schmaler Weg zum Gipfel des Bärenkopfs ab (ebenfalls gut ausgeschildert). Auf neudeutsch handelt es sich hier um einen Singletrail mit mäßiger Steigung, der über die meisten Passagen auch für Wanderanfänger gut geeignet ist. An wenigen Stellen wird der Weg allerdings recht schmal – mit der entsprechenden Trittsicherheit sind aber auch diese Herausforderungen gut zu meistern. Da ich unter ein wenig Höhenangst leide, waren einzelne Abschnitte durchaus eine psychische Herausforderung. Rein technisch stellt das Gelände aber überhaupt kein Problem dar – und ist selbst mit etwas Höhenangst gut zu bewältigen, wofür ich selbst der beste Beweis bin!

Der Pfad schlängelt sich stetig die Südseite des Berges hinauf – der Gipfel ist nur schwer zu verfehlen. Auf den letzten Metern wird der Weg zunehmend schottriger – dafür aber auch breiter. Auch hier wurde per Drahtseilversicherung nachgeholfen.

Kleiner Tipp: Die Drahtseile sind teilweise in keinem guten Zustand. Mit den passenden Handschuhen vermeidet man jedoch Verletzungen und hat stets einen sicheren Griff!

Zuletzt gilt es noch eine – ebenfalls seilversicherte – Felsstufe zu überwinden und läuft schließlich direkt auf das Gipfelkreuz zu. Oben hat man eine grandiose Rundumsicht auf die umliegenden Gipfel und den türkisblauen Achensee in der Tiefe. Bänke oder ähnliches sind nicht vorhanden – dafür aber ausreichend Grasflächen, um sich mit einer ordentlichen Brotzeit niederzulassen und die Bergzeit zu genießen!

Abstieg über den Weißenbachsattel

Drahtseilsicherungen am Felsen
Steilere Abschnitte sind mit Stahlseilen entschärft. | Foto: Nadine Paschilke

Beim Abstieg kann man die gleiche Route wie beim Aufstieg wählen. Allerdings sollte man sich die wirklich schöne Alternative mit netter Einkehrmöglichkeit über den Weißenbachsattel meines Erachtens nicht entgehen lassen. Hierfür geht man für ca. 15 Minuten den Aufstiegsweg zurück, kurz nach der Felsstufe folgt man dann aber der ausgeschilderten Abzweigung nach links hinunter zum Weißenbachsattel.

Eine gute halbe Stunde geht es nun relativ steil bergab, ehe man nach kurzen Auf- und Ab am Weißenbachsattel ankommt. Wer nun Lust auf grandiosen Kaiserschmarrn oder leckere Kasspatzn hat, hält sich links und nimmt einen kleinen Umweg über die 5-10 Minuten entfernte Weißenbachalm. Diese liegt auf 1.607 Meter Seehöhe am oberen Ausgang des Weißenbachtals und ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet.

Wer dies nicht möchte, hält sich an der erstgenannten Abzweigung rechts und nimmt den Weg Richtung Bärenbadalm. Ab der Bärenbadalm folgt man dann einfach dem Aufstiegsweg oder – wenn man zu müde sein sollte oder der Kaiserschmarrn noch zu schwer im Magen liegt – die Bergbahn.

Fazit zur Bergtour auf den Bärenkopf

Insgesamt ist die Besteigung  des Bärenkopfs eine überaus lohnende Tour, die auch für Wanderanfänger gut geeignet ist und mit einer wundervollen Aussicht und netten Einkehrmöglichkeiten aufwarten kann. Die einfachen Kraxelpassagen eignen sich perfekt, um sich ein wenig an anspruchsvollere Touren heranzutasten.

Ein Tipp für Trailrunner: Der größte Teil des Wegs ist super laufbar und eine tolle Strecke, um sowohl Up- als auch Downhill (auch mit technischen Passagen, vor allem im Downhill) zu trainieren!

Daten zur Besteigung des Bärenkopfs

Käsespätzle und Kaiserschmarn auf der Hütte
Auf der Weißenbachalm kann man die Kasspatzn und den Kaiserschmarrn so richtig genießen. | Foto: Nadine Paschilke
  • Höhe: 1.991 Meter
  • Lage: Südende des Achensees, Tirol, Österreich
  • Start: Parkplatz an der Seeuferstraße nach Pertisau, Gasthof Hubertus (Stand Juli 2017: 5 €/Tag Parkgebühren)
  • Route: Parkplatz – Bärenbadalm (Einkehrmöglichkeit) – Bärenkopf – Weißenbachsattel – Weißenbachalm (Einkehrmöglichkeit, persönliche Empfehlung!) – Bärenbadalm (Einkehrmöglichkeit) – Parkplatz
  • Dauer: ca. 3 h Aufstieg, ca. 2-2,5 h Abstieg
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung, festes Schuhwerk mit Profil (Trail- oder Zustiegsschuhe reichen aus), Wanderstöcke von Vorteil!
  • Höhenmeter: 1.100

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