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Über Stock und über Stein

Der Drachenwand Klettersteig am Mondsee

4 Minuten Lesezeit
Eine mittelschwere Route im wunderschönen Seenland nahe der Grenze zwischen Salzburger Land und Oberösterreich, die vor allem eines verspricht: Eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Gebirgszüge und den spiegelklaren Mondsee.
Der Klettersteig ist aus technischer Sicht nicht so anspruchvoll, aufgrund seiner Länge aber doch fordernd. | Foto: Kimberly Karisch
Der Klettersteig ist aus technischer Sicht nicht anspruchvoll, aufgrund seiner Länge aber doch fordernd. | Foto: Kimberly Karisch

Warm-Up am Mondsee

Nach einer erfolgreichen Anreise nach Sankt Lorenz am Mondsee eignet sich der etwa zwanzigminütige Fußmarsch vom Parkplatz, vorbei am Gasthaus Drachenwand, bereits als kleines Warm-Up für den zu absolvierenden Klettersteig. Der Drachenwand Klettersteig ist technisch zwar nicht so anspruchsvoll, mit einer Länge von 560 Klettermetern aber besonders im Sommer keinesfalls zu unterschätzen. Sowohl für Klettersteig-Anfänger als auch für Profis bietet er passende Aufstiegspassagen und ist somit immer einen Besuch wert!

Nach unserem kurzen Marsch erreichen wir den Anseilplatz, von wo aus wir noch einige Meter eine Rinne entlang klettern bis zum eigentlichen Einsteig des Klettersteiges. So startet der Einstieg auf etwa 675 Höhenmeter mit einer angenehmen und leicht begehbaren Reihe an A und A/B Stellen via zweier Leitern.

Unterwegs am Drachenwand Klettersteig

Der Weg führt uns entlang eines kleinen Wasserfalls zu einem ersten kleinen Aussichtspunkt. Von hier aus lässt sich bereits der finale Ausblick, der am Ende der Via Ferrata wartet, erahnen. Bei der folgenden Überquerung des Wasserfalls ist auf jeden Fall Vorsicht geboten: neben der wechselnden Stärke des strömenden Wassers ist hier auch immer mit äußerster Rutschgefahr zu rechnen (außer in den Sommermonaten, wenn der Wasserlauf oft gänzlich versiegt).

Erst nach einem kurzen Aufstieg über einen weiteren, relativ leicht passierbaren, gestuften Gratgang gelangt man zu der ersten B/C Stelle des Klettersteigs. Über diese gelangt man schließlich zum sogenannten „Gamserlgarten” und bis zu einer Spalte, die etwa das Ende des ersten Drittels des Weges markiert.

Dieser Abschnitt, auch „Weiße Verschneidung” genannt, verlangt einem an den C-Stellen erstmals ordentlich Muskelkraft ab. Danach folgt jedoch eine wieder komplett entspannte Passage mit leichtem Baumwuchs, von wo aus wir einen unglaublich weiten Blick auf den Mondsee und das dahinterliegende Land haben.

Nach einer kurzen Trinkpause machen wir uns an den Einstieg in das zweite und anstrengendste Drittel der Route über eine große Plattenstelle. Diese führt über mehrere einfach begehbare A/B Passagen zu einem Wegweiser, an dem sich für Klettersteigerfahrene die Möglichkeit bietet, alternativ über die „Pfeilerwand” aufzusteigen.

Wem das zu riskant ist bzw. wer noch nicht so viel Übung hat, entscheidet sich hier für die einfachere und wesentlich leichtere rechte Aufstiegsvariante, die „Franzosenschanze“. Diese punktet mit einer schwindelerregenden, aber fantastisch abenteuerlichen Hängebrücke. Die gut gesicherte und mit einer Einhängemöglichkeit versehene Seilbrücke kann auch als Highlight des Klettersteigs gewertet werden.

Am Ende der Hängebrücke angekommen, erwartet einen auch schon ein weiteres Highlight: Mitten in der Felswand haben findige Kletterer fachgerecht eine kleine Sitzbank montiert! Diese lädt auf schwindelerregender Höhe – natürlich unter Sicherung – dazu ein, einen Blick auf das vor einem liegende Panorama zu werfen. Von hier aus liegt noch ein gutes Drittel an zu bewältigender Strecke vor uns. Die Anstrengungen halten sich aber fortan bis auf ein paar anspruchsvollere Passagen in Grenzen.

Am Gipfel angekommen, werden wir von einem einzigartigen Ausblick belohnt. | Foto: Kimberly Karisch
Am Gipfel angekommen, werden wir von einem einzigartigen Ausblick belohnt. | Foto: Kimberly Karisch

Im finalen Abschnitt des Klettersteigs erwarten uns noch ein paar B/C Stellen in der Gipfelwand, um schlussendlich über einen flacher werdenden Grat auf 1060 Metern das Gipfelkreuz zu erreichen. Bevor wir uns an den Abstieg über den beschilderten Hirschsteig machen, entspannen wir noch eine Weile am Gipfelkreuz und tanken etwas Sonne.

Für den Abstieg kann mit einer Gehzeit von ca. ein bis eineinhalb Stunden und rund 650 zu bewältigenden Höhenmetern gerechnet werden, bis man wieder nahe der Einstiegsstelle zum Klettersteig den Pfad verlässt und die Heimreise antreten kann.

Die Route auf einen Blick

  • Schwierigkeit: höchster Schwierigkeitsgrad C, viele A/B und B Stellen
  • Gehzeit: insgesamt ca. 3 1/2 bis 4 Stunden
  • Wandhöhe: 400 Höhenmeter
  • Länge: 560 Meter
  • Exposition: Osten
  • Talort: St. Lorenz
  • Zustieg: 160 Höhenmeter bis zur Anseilstelle
  • Abstieg: 650 Höhenmeter, ca. 1 bis 1 1/2 Stunden
  • Ausrüstung: Klettersteigausrüstung, Regenbekleidung
  • Beste Jahreszeit: Apri bis Oktober

Die richtige Klettersteigausrüstung findest Du natürlich bei Bergzeit:

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