Die Auswahl an Fahrradhandschuhen für den Winter ist groß. Um Dir einen Überblick zu verschaffen, stellen wir in diesem Vergleichstest sieben Winter-Fahrradhandschuhe von unterschiedlichen Marken vor – vom dünnen Fahrradhandschuh für die Übergangszeiten bis zum mollig warmen Dreifinger-Handschuh für die richtig kalten Tage auf dem Bike. Du erfährst, welches Modell wir zum Testsieger gekürt haben und welche Modelle im Test die beste Wärmeleistung und den besten Komfort bieten. Außerdem geben wir Empfehlungen zum optimalen Einsatzbereich für jeden Handschuh.
Arnold Zimprich
Sieben Fahrradhandschuhe für den Winter haben wir getestet. Testsieger ist das Modell von Castelli.
Für den besseren Überblick haben wir die sieben getesteten Handschuhmodelle in drei Sparten nach Temperatur-Einsatzbereich aufgeteilt. Zunächst Handschuhe, die in den Übergangszeiten bis zur Nullgradgrenze warm halten, dann Handschuhe, die bis etwa -5°C für Wärme sorgen und schließlich Handschuhe für die ganz kalten Ausfahrten.
- Er engt nicht zu sehr ein (wichtig bei der Größenwahl)
- Gute Taktilität (ausreichend Gefühl für Lenker, Schaltung und Bremse)
- Silikon-Applikationen für Rutschfestigkeit und guten Griff
- Wasserdicht oder zumindest wasserabweisend
- Ausreichende Wärmeleistung im vom Hersteller vorgesehenen Einsatzbereich
- Verstärkte Innenhand, um Abnutzung vorzubeugen
- Wischfinger fürs Smartphone
- Kuschelfaktor/Komfort: Fühlt man sich im Handschuh wohl?
👉 Unsere drei absoluten Favoriten im Test sind:
- Testsieger: Castelli Expresso 2 (für mittlere Kälte)
- Komfort-Tipp: Alé Riparo (für die Übergangszeit)
- Wärme-Tipp: Fingerscrossed Deep Winter (für Eiseskälte).
Winter-Fahrradhandschuhe für den Übergang im Test
Radler kennen das – die kurzen Radhandschuhe sind nicht mehr warm genug und man ärgert sich, dass man keine wärmeren Fingerhandschuhe eingepackt hat. Ist man im Herbst auf Pässetour oder unternimmt mit dem MTB noch eine schöne Bike-&-Hike-Aktion, die etwas weiter hinauf führt, kann es durchaus etwas kälter werden. Hier sollte man nicht zu – aber ausreichend – warme Handschuhe dabei haben.
Komfort-Tipp: Alé Riparo Handschuhe
Perfekt für Temperaturen um den Nullpunkt – die Alé Riparo sind warm, aber nicht zu warm und deshalb unser Favorit für die Übergangszeit.
Gerade bei erstem Frost können die mit Polartec Alpha-Isolierung ausgestatteten Winter-Fahrradhandschuhe punkten. Sie sind (noch) nicht zu dick, um damit auch filigrane Rennradschalthebel gut bedienen zu können, richten sich jedoch nicht nur an die Fans schmaler Reifen.
Das Handling der Alé-Handschuhe ist dabei maximal unkompliziert: Reingeschlüpft und losgelegt, ohne vorher noch am Klettverschluss herumnesteln zu müssen. Gut haben uns auch die vergleichsweise großen Touchscreen-Wischflächen gefallen.
- hoher Kuschelfaktor
- unkompliziertes Handling
- gutes Klimamanagement
Jeuf Pro Thermal
Ein dünner Winter-Fahrradhandschuh mit toller Taktilität und breitem, gut abschließenden Bündchen – der Jeuf Pro Thermal ist perfekt für Trainingseinheiten ab etwa 5 Grad Plus.
Weiches Microfleece sorgt für ein tolles Tragegefühl. Kommt man trotz Kälte ins Schwitzen, transportiert das Material die Feuchtigkeit schnell nach außen. Großflächig aufgebrachte Silikon-Noppen sorgen dafür, dass man den Lenker stets gut im Griff hat und auch Schalthebel gut betätigen kann. Der Handschuh ist perfekt als Accessoire für die Übergangszeiten. Er passt auch in kleinere Taschen und eignet sich für Rennradfahrer, Gravelfans und Mountainbiker gleichermaßen.
- sehr griffige Innenhand
- klein packbar
- tolles Gefühl für Schalthebel etc.
Die besten Winter-Fahrradhandschuhe bis -5°C
Wenn die Temperaturen unter die Nullgradmarke sinken, darf es in Sachen Handschuhe durchaus schon etwas Wärmeres sein. Hier kommen “mitteldicke” Modelle zum Einsatz, die dafür sorgen, dass einem auch bei Frost nicht die Fingerspitzen abfrieren. Diese Modelle sind noch nicht zu klobig und wulstig – sie lassen sich also auch beim Rennradfahren noch gut einsetzen.
Der Testsieger: Castelli Espresso 2
Eine Wohltat von einem Handschuh und damit auch unser Overall-Testsieger ist der Castelli Espresso 2.
Sein kuscheliges Polartec AirCore-Innenfutter schmiegt sich der Hand an wie bei wenigen anderen Handschuhen, die wir bisher getragen haben. Dazu kommt die Primaloft-Isolierung, die bis etwa -5°C zuverlässig warm hält.
Praktisch ist auch der Reißverschluss am Bund. Er ermöglicht ein sehr komfortables und schnelles Hineinschlüpfen. Ob man ihn auf dem Rennrad, beim Graveln oder auf dem MTB trägt, ist dem Castelli dabei egal. Nachdem die Isolierung noch nicht so arg dick ist, lassen sich auch kleine Schalthebel gut betätigen. Der Handschuh richtet sich zwar tendenziell an Rennradfahrer, nimmt es einem aber auch nicht übel, wenn man auf einem Zweirad mit Stollenreifen unterwegs ist.
- gutmütiger Schnitt
- einfaches Hineinschlüpfen dank Reißverschluss
- sehr kuscheliges Innenfutter
Arnold Zimprich
Komfortabel: Ein Reißverschluss erleichtert beim Castelli Espresso 2 das Anziehen.
Arnold Zimprich
Der Vaude Syberia III hat ein etwas robusteres Außenmaterial – unsere Empfehlung für Radpendler im Winter.
Vaude Syberia III
Robuste, gut sichtbare Winter-Fahrradhandschuhe – ideal fürs Pendeln mit dem Rad.
Commuter – auf Deutsch: Radpendler – aufgepasst! Die Vaude Syberia III sind die idealen Handschuhe zum Pendeln. Warum? Nun, sie haben ein im Vergleich etwas robusteres Außenmaterial. Das viele An- und Ausziehen beim Alltagspendeln sowie den Kontakt mit Fahrradschlössern, Pfosten, Fahrradständern und Geländern stecken sie locker weg.
Die großen Reflektoren sorgen zudem für eine bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Natürlich kann man sie auch bei kälteren MTB-, Gravel- und Rennradtouren einsetzen. So richtig wohl fühlen sich die Handschuhe bei Temperaturen zwischen +5 und -5 Grad.
- langlebige Verarbeitung
- sehr winddicht
- viele reflektierende Elemente
Odlo Cycling Warm
Für uns der ideale Handschuh für winterliche Trainingsausfahrten mit Fahrrädern aller Art und unser Nachhaltigkeitstipp.
Etwas wärmer als der Alé Riparo (siehe Handschuhe für die Übergangszeit), ist der Odlo Cycling Warm sehr ähnlich konstruiert. Einen besonderen Fokus legt der Hersteller auf den idealen Mittelweg aus (noch) gutem Gefühl für Schalthebel, Lenker, Fahrradschloss und alles andere, was man an kalten Tagen “bedienen” muss, und einer überzeugenden Wärmeleistung.
Viele kleine Silikon-Noppen sorgen dafür, dass man nicht vom Lenker abrutscht. Odlo schreibt darüber hinaus das Thema Nachhaltigkeit groß und näht den Handschuh zum Teil aus recycelten Materialien nach den Kriterien der Fair Wear Foundation. Ein No-Nonsense Handschuh, der wenig wiegt, schnell angezogen ist und trotzdem bis rund -5 °C wärmt.
- hoher Recyclinganteil
- Silikonnoppen für super Grip
- gute Atmungsaktivität
Für Eiseskälte: Winter-Fahrradhandschuhe im Test
Wenn die Temperaturen richtig in den Keller gehen und auch zweistellige Minusgrade berühren und unterschreiten, braucht es eine besondere Art Fahrradhandschuhe. Die Isolationsschicht muss dick sein, um den Temperaturen etwas entgegenzusetzen. Außerdem sollte der Handschuh nicht einengen, damit sich keine Kältebrücken bilden. Ist der Handschuh dann noch wind- und wasserdicht, bleiben keine Wünsche mehr offen.
Roeckl Vogau GTX
Langlebige, wasserdichte Fahrradhandschuhe für kalte und nasse Winter – unser Schlechtwetter-Tipp.
Wird das Wetter so richtig scheußlich, nass und kalt, verrichten die Roeckl Vogau GTX trotzdem noch zuverlässig ihren Dienst. Durch eine wasserdichte und hochgradig atmungsaktive Gore Tex-Membran geschützt, kann einem Schneeregen egal sein. Auch wenn es frostig wird, halten die Handschuhe – dank einer dicken Schicht Primaloft – stets angenehm warm.
Arnold Zimprich
Der Roeckl Vogau GTX ist der einzige Winter-Fahrradhandschuh mit Gore-Tex-Membran im Test.
Arnold Zimprich
Robust, wasserdicht und angenehm warm – der Vogau GTX gehört zu den top Winter-Fahrradhandschuhen.
Was darüber hinaus noch auffällt, sind die großzügig dimensionierten reflektierenden Flächen. Gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr ist – erst recht im Winter – das A und O. Mit rund 90 Euro haben die Roeckl Vogau GTX natürlich ihren Preis. Doch allein ein Blick auf die robust verarbeitete Innenhand beweist, dass hier Roeckl-typische Qualitätsarbeit geleistet wurde. Diesen Handschuh muss man erstmal in die Knie zwingen. Wenn schon nicht für die Ewigkeit, ist der Handschuh dann doch für sehr viele Nutzungszyklen gemacht.
- wasserdicht dank Gore-Tex
- langlebige, robuste Verarbeitung
- reflektierende Elemente
Wärme-Tipp: Fingerscrossed Deep Winter Handschuhe
Kuschelig-warm: Die Fingerscrossed Deep Winter sind unsere Lieblinge für sehr kalte Temperaturen auf dem Gravelbike.
Fingerscrossed kommt aus Traunstein – und dort, so würden die Einheimischen sagen, kanns “oaschkoid wean” oder, auf Deutsch, die Temperaturen weit unter die Nullgradgrenze purzeln. Genau hierfür sind die Deep Winter gemacht. Doch nicht nur im Voralpenland fühlen sich die Dreifingerhandschuhe wohl, sondern auch überall anders, wo dünnere Handschuhe schlichtweg nicht mehr die nötige Wärmeleistung bringen. Ob das bei der Trainingsausfahrt ist oder bei der lange geplanten Winter-”Expedition” mit dem Bike, spielt keine Rolle.
Arnold Zimprich
Die Dreifinger-Handschuhe von Fingerscrossed gehören zu den wärmsten Fahrradhandschuhen im Test.
Beeindruckend ist die dicke Schicht Primaloft, die die Hände umgibt – damit wärmen die Handschuhe bis zu Temperaturen um die zehn Grad Minus. Einsetzen kann man sie auf allen möglichen zweirädrigen Fahruntersätzen, speziell auf dem Gravelbike nehmen wir sie sehr gerne her.
- tolle Wärmeleistung
- kuscheliges Innenfutter
- halten bis um die -10°C warm
Tabelle: Die getesteten Winter-Fahrradhandschuhe im Vergleich
| Temperaturbereich (°C) | Preis | Wie fällt der Handschuh aus? | Material-Technologien | Verschluss am Bündchen | Touchscreen-kompatibel | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Testsieger: Castelli Herren Espresso 2 | +5 bis -5°C | 90,20€ | klein bis normal | Primaloft-Wattierung, Polartec-Innenfutter | Reißverschluss | Ja |
| Odlo Cycling Warm | +5 bis -5°C | 63,20 € | normal | - | Keiner | Bedingt |
| Vaude Syberia III | +6 bis -4°C | 58,60 € | normal | Primaloft-Wattierung | Klett | Nein |
| Wärme-Tipp: FingersCrossed Deep Winter | 0 bis -10°C | 89,95 € | normal | Primaloft-Wattierung | Klett | Nein |
| Roeckl Vogau GTX | 0 bis -10°C | 90,20 € | normal | Primaloft-Wattierung, Gore-Tex-Membran | Keine | Ja |
| Komfort-Tipp: Alé Riparo | +6 bis -1°C | 67,50 € | klein | Polartec Alpha-Innenfutter | Keiner | Ja |
| Jeuf Pro Thermal | +12 bis +2°C | 35,95 € | klein bis normal | ZeroWind | Keiner | Ja |
Tipps für den Kauf von Winter-Fahrradhandschuhen
Aller Anfang ist schwer – nicht jedoch beim Kauf von Winter-Fahrradhandschuhen, wenn man ein paar Dinge beachtet. Zunächst solltest Du Dich fragen, wozu Du die Handschuhe primär verwenden willst. Bist Du „nur“ ab und zu bei kälteren Temperaturen unterwegs, die gerade so an die Nullgradgrenze heranreichen, tun es dünnere Langfinger-Handschuhe. Diese ermöglichen noch ein gutes Gefühl und Feedback von Lenker und Schalthebel und mit ihnen lassen sich auch kleine Gegenstände in den Trikottaschen noch gut greifen.
Wird es kälter, greifst Du zu stärker gefütterten Handschuhen, und gehen die Temperaturen bis in niedrige zweistellige Minusbereiche, kannst Du getrost einen richtig dick gefütterten Fahrradhandschuh kaufen. Vorteil hier: Man muss sich fast schon anstrengen, die Wärmeleistung auszureizen. Nachteil: Kleine Dinge zu greifen, wird mit dick wattierten Handschuhen etwas komplizierter.
Größenwahl
Die goldene Regel beim Handschuhkauf ist indes die richtige Größenwahl. Nichts nervt im Winter mehr als Kältebrücken, die sich durch zu enge Bekleidung bilden. Besonders bei italienischen Herstellern wie Alé und Castelli sollte man daher lieber eine Größe größer wählen.
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Ausstattung
Wäre zum Schluss noch die Sache mit den Bündchen. Manche finden Stretchbündchen ohne Klett- und Reißverschluss superpraktisch und unkompliziert, andere schwören auf den festen, winddichten Sitz eines Modells mit Klettverschluss. Das ist am Ende ein wenig Geschmackssacke.
Preis
Zum Schluss noch ein Satz zum Preis: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man zum Preis eines Qualitätshersteller-Handschuhs oft zwei bis drei Billig-Handschuhpaare vom Discounter, Baumarkt oder aus dem Klamotteneck im Supermarkt, wie man sie häufig sieht, verschlissen hat. Es lohnt sich also auch hier, im Bereich des vermeintlichen “Kleinkrams”, ein paar mehr Euro in die Hand zu nehmen.
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