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Der Bindungscheck

Abfahrtsorientierte Skitourenbindungen: Die Modelle 2023/2024 im Vergleich

14 Minuten Lesezeit
Pin- oder Rahmenbindung? Und was ist mit den Hybrid-Modellen, die im Aufstieg wie eine Pin-Bindung und bei der Abfahrt wie eine Alpin-Bindung funktionieren? Das Angebot an Skitourenbindungen wird immer vielfältiger. Bergzeit Autor Lorenzo Rieg hat den Marktcheck gemacht und vergleicht die wichtigsten abfahrtsorientierten Tourenbindungen.

Mittlerweile ist klar, Skitourengehen liegt nicht nur im Trend, sondern ist zum Breitensport geworden. Und die vielen Skitourengeher tragen auch zum großen Facettenreichtum des Sports bei. Da gibt es auf der einen Seite stoppuhrorientierte Aufstiegsfans, auf der anderen die klassischen Sonntag-Vormittag-Gipfelbesteiger. Hier Skihochtourengeher und dort abfahrtsorientierte Freerider, die nur ab und an für kurze Aufstiege, bevorzugt vom Lift aus, die Felle aufziehen. Dies führt zu einer zunehmenden Vielfalt auf dem Markt, die einen Vergleich der aktuellen Skitourenbindungen notwendig macht.

Gerade im Bereich der Skitourenbindungen, die sich teilweise auch im Freeride-Einsatz gut schlagen, hat sich in den letzten Jahren viel getan. Immer neue Modelle voll innovativer Technologie kommen auf den Markt, und gerade mit den ebenfalls weiterentwickelten Tourenskischuhen musst Du mittlerweile weder auf Aufstiegskomfort noch Abfahrtsperformance verzichten.

Bei dem großen Angebot ist die Auswahl einer passenden Bindung allerdings nicht leicht. Deshalb gibt es hier einen Überblick über die aktuellen, abfahrtsorientierten Tourenbindungen 2023/2024.

Pin, Rahmen oder Hybrid?

Seit Jahren sind mit dem Rahmen- und dem Pinsystem zwei bewährte Systeme für Skitourenbindungen auf dem Markt, die sich grundsätzlich von der Art, wie die Schuhe in der Bindung sitzen, unterscheiden und über spezifische Vor- und Nachteile verfügen. Zusätzlich hat sich in den letzten Jahren mit der Salomon Shift (die auch von Atomic und Armada vertrieben wird) und der Marker Duke PT das Hybridsystem etabliert, welches die Vorteile der beiden Systeme verbinden soll.

  • Rahmenbindungen werden wie Alpinbindungen mit Vorder- und Hinterbacken am Skischuhrand fixiert. Zum Aufsteigen wird praktisch die gesamte Bindung mittels ihres „Rahmens“ bei jedem Schritt mitsamt dem Schuh angehoben.
  • Beim Pinsystem wird der Skischuh am Vorderbacken (und meist auch am Hinterbacken) mithilfe von speziellen Inserts an zwei „Metallpins“ in der Bindung fixiert. Zum Aufsteigen wird der Hinterbacken weggedreht, -geklappt, oder -geschoben – der Schuh ist somit nur vorne fixiert. Dadurch muss nicht bei jedem Schritt die gesamte Bindung angehoben werden, was einiges an Energie spart.
  • Das Hybridsystem funktioniert im Aufstieg wie ein Pinsystem, in der Abfahrt allerdings wie das Rahmensystem beziehungsweise wie eine Alpinbindung.
Welche Tourenbindung zu Dir passt, hängt vor allem von Deinem Fahrstil ab und was Du mit der Bindung vorhast.

Bergzeit

Welche Tourenbindung zu Dir passt, hängt vor allem von Deinem Fahrstil ab und was Du mit der Bindung vorhast.


Bis vor gut 10 Jahren hatte die Firma Dynafit aufgrund ihres Patents die Nase im Markt für Pinbindungen ganz vorn, was nicht nur die Auswahl an Skitourenbindungen, sondern auch an Schuhmodellen mit passenden Inserts limitierte. Seit dem Auslaufen des Patents im Jahre 2012 hat sich der Markt stark entwickelt.

So bieten nicht nur zahlreiche Hersteller verschiedenste Typen von Bindungen an, auch die Schuhmodelle sind mittlerweile so vielfältig, dass wohl jeder Skitourengeher einen passenden Tourenskischuh finden sollte.

Kurzcheck: abfahrtsorientierte Pinbindungen

Ob ATK, Fritschi oder Marker: Auf dem Markt der Pinbindungen tummeln sich mittlerweile viele Key Player.

Hersteller ModellZ-WertGewichtUVPSteighilfen
ATKFreeraider 15 EVO7-15390g629.952
ATKRaider 13 EVO5-13370g574.952
ATKC-Raider 12 AP5-12320g549.952
ATKC-Raider 125-12305g429.202
ATKRaider 12 EVO5-12320g649.952
ATKRaider 12 AP5-12345g569.952
ATKRaider 125-12330g579.952
ATKRaider 11 EVO3-11320g649.952
ATKC-Raider 10 AP4-10320g549.952
ATKC-Raider 104-10305g446.952
ATKRaider 10 AP4-10345g569.952
ATKRaider 104-10330g579.952
ATKFront 12 5-12390g579.952
ATKKuluar 126-12250g419.952
ATKKuluar 94-9250g419.952
ATKCrest 10 AP5-10280g439.952
ATKCrest 10 AP5-10290g499.952
ATKCrest 83-8280g439.952
DynafitRotation 147-14605g599.952
DynafitRotation125-12605g589.952
DynafitRotation 104-10599g579.952
DynafitRadical4-10520g499.952
DynafitSuperlight4-10319g559.951
DynafitBlacklight5-12370g494.951
FritschiTecton5-13600g508.202
FritschiVipec Evo4-12540g549.952
FritschiXenic4-10325g449.952
MarkerKingpin 136-13715g559.952
MarkerKingpin 105-10695g539.952
MarkerKingpin M-Werks5-12655g599.952
MarkerAlpinist 126-12360g439.952
MarkerAlpinist 104-10360g 419.952
MarkerAlpinist 83-8360g399.952
MarkerCruise 126-12475g479.952
MarkerCruise 104-10475g459.952
SkiTrabTITAN VARIO.25-7, 7-9, 9-11309g479.502

ATK Freeraider 15 EVO

ATK hat sich in den vergangenen Jahren am Markt für Pinbindungen etabliert und bietet vor allem sehr leichte Bindungen, die allerdings teilweise trotzdem über einen sehr hohen Z-Wert sowie zusätzliche Bauteile zur Verbesserung der Kraftübertragung verfügen. Aktuell ist für Freerider vor allem die Freeraider 15 EVO interessant. Bei geringem Gewicht ermöglicht beide nicht nur eine hohe Kraftübertragung, sondern auch einen hohen maximalen Z-Wert. Außerdem kann hier auch der Auslösewert am Vorderbacken eingestellt werden, was bei einer so leichten Bindung wohl einzigartig ist.

ATK Raider 13, 12, 11 und 10

Ähnlich zur Freeraider 15 EVO ist die Raider-Serie von ATK. Die Bindungen die man, je nach Bedarf, mit maximalem Z-Wert von 13, 12, 11 oder 10 erwerben kann, haben eine etwas weniger direkte Kraftübertragung was sich wohl am ehesten bei sehr breiten Ski auswirkt, sowie eben einen niedrigeren Z-Wert. Die zahlreichen Modelle machen die Serie etwas unübersichtlich, daher hier die Erklärung

  • Der Zusatz „EVO“ bezieht sich auf die halbautomatischen Stopper.
  • Auch die Bindungen mit dem Zusatz „AP“ sind mit den moderneren Stoppern ausgerüstet: Ver- und Entriegelung des Stoppers nicht mehr per Druckknopf, sondern durch Drehen des Hinterbackens.
  • Raiders ohne Zusatz nach dem Namen haben noch den kleinen Knopf, mit dem die Stopper verriegelt bzw. gelöst werden.
  • Ist ein „C“ vorgestellt, haben die Bindungen den neuen Vorderbacken, dessen Design die Ansammlung von Schnee besonders gut verhindern soll. Die Bindungen verfügen allerdings nicht über das ATK-eigene „Up-Hill Hardness Variator System“, mit dem die Auslösehärte im Aufstieg verändert werden kann.
  • Nur die Raider 13 EVO verfügt wie die Freeraider 15 EVO über einen einstellbaren Auslösewert am Vorderbacken.

ATK Front 12

Die ATK Front 12 hat, wie aus früheren Zeiten bei ATK bekannt, die Stopper an den Vorderbacken. Der Vorteil hiervon ist, dass die Stopper auch im Falle eines Sturzes im Aufstieg auslösen.

ATK Kuluar 12 und 9

Die Kuluar-Bindungen, die es in einer Version mit maximalem Z-Wert von 12 und einer mit maximalem Z-Wert von 9 gibt, sind auf äußerstes Leichtgewicht getrimmt, mit dem Hinterbacken mit Loch als zusätzlichem Hingucker. Trotzdem bieten sie eine gute Kraftübertragung und für das Gewicht hohe Z-Werte. Die LT-Versionen der Pinbindungen kommen ohne Stopper und sind dadurch nochmal um 100 Gramm leichter.

ATK V-Crest 10 AP – exklusiv bei Bergzeit!

Die ATK V-Crest 10 AP Tourenbindung ist eine technisch hochwertige Tourenbindung, die Du exklusiv bei Bergzeit bekommst. Der Z-Wert ist am Hinterbacken sowohl vertikal als auch horizontal variabel und individuell zwischen den Werten 5-10 einstellbar. Die Bindung kommt mit dem halbautomatischen AP-Skistopper, den Du nicht mehr durch den bekannten Druckknopf, sondern durch Drehen des Hinterbackens ver- und entriegeln kannst.

Der Vorderbacken ähnelt dem der C-Raider 10 AP, mit leichten Abweichungen bei den verbauten Materialien (Glasfaser verstärkte Grundplatte). Durch den 20 Millimeter großen Spielraum bei der Längenverstellung am Hinterbacken kannst Du die Bindung auf verschiedene Tourenskischuhe einstellen (lassen). Außerdem hat die Pinbindung eine zweistufige, magnetische Steighilfe.

ATK Crest 10 und 8

Mit der regulären Crest-Serie, die es mit maximalem Z-Wert von 10 oder von 8 gibt, kombiniert ATK sozusagen die Raider und Kuluar. Die Namenszusätze entsprechen denen bei der Raider-Serie, die Hinterbacken sind auch mit selbiger identisch, während die Vorderbacken von der Kuluar stammen.

  • Die Bindungen mit dem Zusatz „AP“ sind mit den moderneren halbautomatischen Stoppern ausgerüstet: Ver- und Entriegelung des Stoppers nicht mehr per Druckknopf, sondern durch Drehen des Hinterbackens.
  • Raiders ohne Zusatz nach dem Namen haben noch den kleinen Knopf, mit dem die Stopper verriegelt bzw. gelöst werden.

Dynafit ST Rotation 14 und 10

Dynafit hat mit der ST Rotation 14 auch ein für Freerider sehr interessantes Modell im Angebot. Die Technologie mit dem leicht rotierend gelagerten Vorderbacken verringert Fehlauslösungen und die Bindung ist mit einem Z-Wert von 14 das abfahrtsorientierteste Modell von Dynafit. Sie ist komfortabel zu bedienen und das Rotationskonzept ist seit Jahren bewährt.

Die Dynafit ST Rotation 10 lässt sich auf einen Auslösewert zwischen 4 und 10 einstellen. Damit ist das Modell auch für leichtere Skitourengeherinnen geeignet.

Dynafit Radical

Die Radical ist praktisch eine modern Variante der „Original-Dynafit“, also ohne Schnickschnack, aber auch ohne die „modernen“ Features anderer Bindungen. Da diese aber von vielen Tourengehern nicht benötigt beziehungsweise geschätzt werden, erfreut sich insbesondere die Radical großer Beliebtheit.

Die Variante Dynafit Radical Long Travel ist mit einer Verstellplatte montiert, wobei der Verstellbereich jeweils 25 Millimeter nach vorne und nach hinten beträgt.

Dynafit Superlight

Mit der Superlight hat Dynafit eine sehr leichte Bindung mit Z-Wert 12 und Stoppern im Programm, die auf das wesentliche reduziert ist. So kann der Z-Wert am Hinterbacken nur horizontal direkt eingestellt werden, für die Veränderung der vertikalen Auslösung muss man die Feder tauschen.

Dynafit Blacklight

Die Dynafit Blacklight ist eine sehr leichte Bindung mit einem Auslösewert von 5-12, wobei wie bei vielen sehr leichten Bindungen der vertikale Wert fixiert ist und nur der horizontale eingestellt werden kann. Die Blacklight bietet dabei trotz des geringen Gewichtes alle Features wie einen längenverstellbaren Hinterbacken, zwei Steighilfen und auch einen „flachen“ Gehmodus. Stopper sind optional erhältlich.

Die Variante Dynafit Blacklight Long Travel ist mit einer Verstellplatte montiert, wobei der Verstellbereich jeweils 25 Millimeter nach vorne und nach hinten beträgt.

Fritschi Tecton

Seit mittlerweile mehreren Jahren auf dem Markt, ist die Tecton immer noch eine sehr innovative Pinbindung. Der Hinterbacken greift einerseits am Skischuhrand, andererseits mit den „power rails“ auch am Ferseninsert. Dies verhilft der Bindung nicht nur zu exzellenter Kraftübertragung, sondern gewährleistet durch die einstellbare und definierte Sicherheitsauslösung an Vorder- und Hinterbacken eine hohe Sicherheit.

Mit einem Gewicht von gerade mal 550 Gramm (pro Einheit, ohne Stopper) ist sie zudem auch für lange Aufstiege bestens geeignet. Der erneut überarbeitete Vorderbacken erlaubt jetzt zudem längere Schritte bei uneingeschränkter Skischuhkompatibilität.

Fritschi Vipec Evo

Die Vipec Evo teilt sich den Vorderbacken mit der Tecton, hat allerdings einen anderen Hinterbacken und ist dadurch etwas leichter, ohne Kompromisse bei der Sicherheit zu machen. Sie punktet mit einfacher Handhabung, leichtem Einstieg und ergibt ein solides Gesamtpaket.

Fritschi Xenic

Mit der Xenic hat Fritschi ein richtiges Leichtgewicht im Programm. Ohne auf den gewohnten Bedienungskomfort verzichten zu müssen, bekommt man hier eine günstige und komfortable Bindung mit einem Gewicht von nicht einmal 300 Gramm pro Stück ohne Stopper. Bei der Xenic 10 mit Stopper sind es auch nur leichte 325 Gramm pro Bindung.

G3 Ion

Die G3 Ion ist eine leichte Pinbindung (1.170 Gramm inkl. Stopper) und verfügt über einen klassisch anmutenden Vorderbacken. Der Hinterbacken ermöglicht über den einstellbaren Anpressdruck einen Ausgleich der Skibiegung und eine gute Kraftübertragung. Die Ion 10 ist mit einem Auslösewert von 4 bis 10 für leichtere und weniger aggressive Fahrer konzipiert.

Marker Kingpin & Kingpin MWerks

Mit der Marker Kingpin hat, mittlerweile ebenfalls vor bereits einigen Jahren, erstmals einer der „großen“ Bindungshersteller eine Pinbindung entwickelt. Der am Skischuhrand greifende Hinterbacken sorgt für Elastizität, der Vorderbacken ist leicht und unkompliziert. Die Kingpin-Modelle sind nicht gerade die leichtesten unter den Pinbindung, bestechen aber durch einen hohen Bedienkomfort und eine gute Abfahrtsperformance. Die Marker Kingpin gibt es in zwei Versionen, einmal mit Auslösewert 5 bis 10 und einmal als Kingpin MWerks, das trotz dem Auslösewert von 5-12 etwas leichter ist. Das gelingt durch die Verwendung von Carbonverstärkungen, die trotz des geringeren Gewichtes dieselbe Stabilität erlauben.

Marker Alpinist 12, 10 und 8

Mit der Alpinist hat Marker eine relativ klassische Pinbindung im Programm, die durch die Kombination aus niedrigem Gewicht und günstigem Preis besticht. Die Alpinist ist in einer Version für leichtere Tourengeher mit Z-Wert 4 bis 10 erhältlich. Zu beachten ist, dass im Vergleich zu den anderen hier besprochenen Skitourenbindungen lediglich der laterale Auslösewert eingestellt werden kann, der vertikale Wert ist bei der Alpinist fix.

Marker Cruise 12 und 10

Neu bei Marker ist die „Cruise“-Serie, welche auf hohen Komfort und einfache Bedienung ausgelegt ist. Dafür sind die Bindungen schwerer als die der Alpinist Serie, allerdings ist auch der vertikale Auslösewert einstellbar. Die Cruise ist sowohl mit Z-Wert 6-12 sowie 4-10 erhältlich.

SkiTrab Titan Vario 2

Mit der Titan Vario 2 hat der italienische Hersteller SkiTrab eine leichte und solide Bindung im Programm, die zwar wenig verbreitet ist, aber zuverlässig Ihren Dienst tut. Für breitere Ski ist sie aufgrund der maximalen Stopperbreite von 94 Millimeter weniger geeignet, zudem muss man beim Kauf auf die Stärke der Feder für die Vertikalauslösung achten, hier sind 3 Stärken im Angebot.

Kurzcheck: abfahrtsorientierte Rahmenbindungen

Auch im Bereich der Rahmenbindungen gibt es mittlerweile Modelle, die stark gewichtsreduziert sind.

Hersteller ModellZ-WertGewichtUVPSteighilfen
FritschiScout3-11790g349.952
MarkerBaron EPF4-131390g399.952
MarkerTour F12 EPF4-121190g349.952
MarkerTour F103-101100g316.402
TyroliaAdrenalin4-12980g355,002
TyroliaAmbition4-141360g410,002

Fritschi Scout 11

Fritschi stellt seit Jahrzehnten Tourenbindungen her, und auch wenn man in den letzten Jahren zahlreiche interessante Pinbindungen herausgebracht hat, ist mit der Scout 11 auch noch ein Klassiker der Rahmenbindungen im Programm. Zuverlässig und verhältnismäßig leicht sicher eine Alternative für alle, die keine Pinbindung verwenden möchten.

Marker Tour F10

Die Marker Tour F10 ist – für eine Rahmenbindung – fast schon ein Leichtgewicht, mit kaum merklich schlechterer Kraftübertragung in der Abfahrt im Vergleich zu den „schweren“ Rahmenbindungen. Mit einem maximalen Z-Wert von 10 ist die Tour 10 allerdings auf den weniger harten Einsatz ausgelegt. Sie eignet sich vor allem für Einsteiger oder leichte Skitourengeher, die eine solide und einfach zu nutzende Bindung vorziehen.

Schnelle und leichte Aufstiege? Dafür sind Pinbindungen das Aushängeschild.

Bergzeit

Schnelle und leichte Aufstiege? Dafür sind Pinbindungen das Aushängeschild.


Kurzcheck: Hybridbindungen

Mit den neuen Hybridbindungen ist es Herstellern gelungen, die Vorteile einer Pinbindung im Aufstieg (Leichtigkeit, Bewegungsfreiheit) mit den Vorteilen der klassischen Rahmenbindung für die Abfahrt (Sicherheit, Vielseitigkeit) zu kombinieren.

Hersteller ModellZ-WertGewichtUVPSteighilfen
MarkerDuke PT 166-161350g599.951
MarkerDuke PT 134-131300g549.951
MarkerDuke PT 113-111150g499.951
SalomonShift 13 MN6-13885g529.951
SalomonShift 10 MN4-10875g479.951

Salomon Shift

Mit der Shift – der ersten Hybridbindung – ist Salomon vor einigen Jahren eine Revolution im Bereich der Skitourenbindungen gelungen. Die Pins am Vorderbacken werden nur für den Aufstieg verwendet, in der Abfahrt sitzt der Schuh wie bei einer Alpinbindung in der Bindung. Dadurch hat man es geschafft, die Vorteile beider Systeme zu kombinieren und eine tolle Bindung für Freerider zu designen. Aufgrund dieser Eigenschaften und dem damit einhergehenden Gewicht kann sie kaum mit den leichteren Pinbindungen konkurrieren, Rahmenbindungen läuft sie hingegen zusehends den Rang ab. Die Shift gibt es als Shift 13 MN mit Z-Wert 6 bis 13 und als Shift 10 MN mit Z-Wert 4 bis 10.

Armada N Shift MNC10 & 13

Auch Armada vertreibt die Shift Bindungen. Unter dem Produktnamen N Shift MNC sind die Vorteile der Pinbindungen und klassischer Skibindungen vereint. Im Aufstieg kommt die Bewegungsfreiheit und Effizienz des Pin-Systems zur Geltung. Bei der Abfahrt überzeugt sie dagegen mit der bewährten Sicherheit einer klassischen Alpinbindung. Wie bei Salomon gibt es die Bindung als Shift 13MNC mit Z-Wert 6 bis 13 und als Shift 10MNC mit Z-Wert 4 bis 10.

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Vor- und Nachteile von Rahmenbindungen

Große Innovationen im Bereich der Rahmenbindungen gab es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Vielmehr werden zunehmend Pin- und Hybridbindungen genutzt und Rahmenbindungen werden immer seltener, entsprechend nimmt auch das Angebot nach und nach ab. Zu gering wiegen offenbar ihre Vorteile im Verhältnis zu ihrem bauartbedingten Gewichtsnachteil (und der Tatsache, dass bei jedem Schritt einiges an Extragewicht bewegt werden muss).

Trotzdem bestehen nach wie vor Vorteile, die Rahmenbindungen interessant machen können. Zum einen kann so gut wie jeder Skischuh in Rahmenbindungen verwendet werden, zum anderen ist die Bedienung von Rahmenbindungen wie etwa der Ein- und Ausstieg, das Verändern der Steighilfe sowie das Umschalten zwischen Geh- und Skimodus in der Regel sehr einfach.

Zudem gibt es einige Modelle, die dank maximalem Z-Wert von 16 auch für sehr schwere und aggressive Fahrer bestens geeignet sind. Auch preislich sind Rahmenbindungen im Vergleich zu anderen Skitourenbindungen in der Regel günstiger.

Vor- und Nachteile von Pinbindungen

Die mittlerweile in verschiedensten Varianten erhältlichen Pinbindungen haben Vorteile im Aufstieg gemeinsam. Sie sind leichter und haben einen günstigen Drehpunkt beim Gehen. In der Abfahrt kommt häufig eine sehr direkte Kraftübertragung und eine niedrige Standhöhe am Ski hinzu. Allerdings gibt es (mit Ausnahme mancher Modelle von Fritschi) keine definierte Sicherheitsauslösung am Vorderbacken.

Und obgleich die Auswahl an Skitourenschuhen mittlerweile beträchtlich ist, können Alpinschuhe aufgrund der fehlenden Inserts nicht in Pinbindungen verwendet werden. Im Leichtgewichts- und Skitourenrennbereich sind Pinbindungen ohnehin alternativlos, heutzutage werden aber zahlreiche Modelle für den abfahrtsorientierten Einsatz angeboten. Einzig die wirklich hohen Z-Werte werden mit aktuellen Pinbindungen nicht erreicht, ihre Einsatzmöglichkeiten vor allem für sehr schwere Fahrer mit zügiger Fahrweise können somit eingeschränkt sein.

Vor- und Nachteile von Hybridbindungen

Die Hybridbindungen bieten eine gute Abfahrtsperformance mit guten Auslöseeigenschaften. Im Aufstieg muss wenig Gewicht bewegt werden, was die Bindungen zusätzlich interessant macht. Allerdings sind sie im Vergleich zu Pinbindungen schwerer und gewöhnungsbedürftiger in der Nutzung. Mit den hohen verfügbaren Z-Werten und den genannten Vorteilen werden sie wohl mittelfristig zumindest den Rahmenbindungen den Rang ablaufen.

Fazit: Welche Bindung brauche ich?

Beim Vergleich von Skitourenbindungen gilt nach wie vor: Alles hat seine Vor- und Nachteile. Mit dem Aufkommen der Hybridbindungen scheinen die Tage der Rahmenbindungen allerdings doch langsam gezählt. Vermutlich wird die Frage in Zukunft nicht mehr „Rahmen oder Pin?“, sondern „Pin oder Hybrid?“ heißen.

Wann brauche ich eine Rahmenbindung?

Gerade für eine schwerpunktmäßige Nutzung im Skigebiet mit nur gelegentlichen Aufstiegen oder bei problematischen Füßen mit entsprechenden Anforderungen an die Skischuhe, sind Rahmenbindungen möglicherweise noch immer eine Alternative. Zudem sind sie eben auch mit reinen Alpinschuhen nutzbar, was unter Umständen für Skitourengeher, die nur kurze, liftunterstützte Touren gehen möchten, interessant sein kann.

Du bist vor allem auf der Suche nach tiefem Powder ohne allzu lange Anstiege? Dann schau Dich am besten bei den neuen Hybridmodellen um.

Bergzeit

Du bist vor allem auf der Suche nach tiefem Powder ohne allzu lange Anstiege? Dann schau Dich am besten bei den neuen Hybridmodellen um.


Wann brauche ich eine Pinbindung?

Für lange Touren, bei denen das Gewicht und die Aufstiegsperformance eine Rolle spielen, führt an einer leichten Pinbindung eigentlich kein Weg vorbei. Auch für Freerider, die Wert auf eine gute Performance in der Abfahrt legen, gibt es hier ein breites Angebot, welches von den Modellen von ATK über die Marker Alpinist bis hin zur Fritschi Xenic reicht. Wer etwas mehr Gewicht in Kauf nehmen möchte, um höhere Sicherheit, mehr Komfort und eine bessere Abfahrtsperformance zu erreichen, findet bei Bindungen wie der Kingpin oder der Fritschi Vipec Evo und Tecton die richtigen Begleiter.

Wann brauche ich eine Hybridbindung?

Die Hybridmodelle machen sowohl den Pinbindungen bezüglich der Aufstiegseigenschaften als auch den Rahmenbindungen hinsichtlich der Abfahrtsperformance kräftig Konkurrenz. Mittlerweile haben sich die Salomon Shift und Marker Duke PT am Markt etabliert und in der Praxis bewährt und sind all jenen Skitourengehern zu empfehlen, die für hohe Abfahrtsperformance und Sicherheit auch bereit sind mehr Gewicht in Kauf zu nehmen.

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