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Marmot Eclipse: Regenbekleidung für Damen im Test

7 Minuten Lesezeit
Dass sich Umweltfreundlichkeit und Funktion nicht ausschließen müssen, beweist Marmot in dieser Saison mit einer Serie PFC-freier Regenbekleidung aus recyceltem Nylon. Bergzeit-Redakteurin Julia durfte die Hardshell-Kombi „Eclipse“ einem ausführlichen Praxistest unterziehen.

Was in keinem ordentlichen Wanderrucksack fehlen darf, sind nebst Gipfelbrotzeit und Erste-Hilfe-Set natürlich eine Regenjacke und idealerweise auch eine Regenhose. Mit großer Freude vernahm ich also die frohe Kunde, Regenbekleidung von Marmot testen zu dürfen, bei der der ökologische Gedanke auf Schritt und Tritt mitschwingt. Ich war gespannt, ob sich Nachhaltigkeit und Funktionalität (endlich) vereinen lassen – oder am Ende doch (wieder) der Wetterschutz zu kurz kommt.

Marmot Eclipse: Design und Passform

Die Eclipse Jacket ist eine voll ausgestattete Regenjacke im sportlichen, zeitlosen Design. Mit meinem Testmodell in der erfrischenden Farbe „Hibiscus“ muss ich mir zumindest schon mal keine Sorgen um die Sichtbarkeit in Nass und Nebel machen. Meine übliche Jackengröße „L“ passt optimal. Darunter bleibt noch genug Luft für ein wärmendes Longsleeve oder bei Bedarf eine weitere Isolationsschicht.

Bei meiner Armlänge keineswegs selbstverständlich: Die Ärmel sind lang genug! Erleichterung macht sich breit – denn es gibt kaum unangenehmeres, als zu kurze Ärmel an einer Regenjacke. Deren „Angel-Wing Movement“-Schnitt soll außerdem optimale Bewegungsfreiheit bei Ausdaueraktivitäten und Klettereien gewährleisten. Was mir sofort positiv auffällt: Das Material fühlt sich sowohl innen als auch außen angenehm leicht, weich und flexibel an, überhaupt nicht starr oder „plastikartig“. Vertreter der Kategorie „Hardshell“ machen da leider oftmals ihrem Namen alle Ehre – nicht so Marmots diesjährige Innovation.

Die Eclipse Pant in schlichtem Schwarz ergänzt die farbenfrohe Jackenschwester perfekt. Auch hier gibt es an der Passform aus meiner Perspektive nichts zu meckern. Größe „L“ sitzt und hält perfekt am verstellbaren Bund, während an den Beinen wiederum genügend Spielraum für weitere Zwiebelschichten bleibt.

Das Material der Hose ist etwas dicker und schwerer als das der Jacke, fühlt sich aber ebenso geschmeidig an. Die Beinlänge reicht bei meiner Körpergröße von 177 Zentimetern entspannt bis zum Boden bzw. über den Wanderschuh. Gefühlt erinnert mich der gesamte Schnitt der Regenhose an meine gern getragene Snowboardhose. Wer Hosen hingegen lieber enger statt „baggy“ trägt, versucht es besser mit einer Nummer kleiner als üblich. Zu eng sollte eine Regenhose aber aus Funktionsgründen nicht anliegen – Stichwort: Atmungsaktivität. Dazu später mehr!

Ausstattung und Tragekomfort der Hardshell-Kombi

Die Regen-Kombi durfte mich für diesen Test auf einer einwöchigen Bikepacking-Tour begleiten. Wechselnde Wetterbedingungen, begrenzte Gepäckkapazitäten und dazu schweißtreibende Anstiege im Allgäu ergaben das perfekte Testszenario. Zudem ist Regen in Kombination mit Fahrtwind bekanntermaßen ein besonders unangenehmer Zeitgenosse.

Marmot hat die Eclipse Jacket durchgehend mit PFC-freien, laminierten und somit wasserdichten Reißverschlüssen versehen. Solche finden sich nebst dem Frontreißverschluss auch unter den Armen zur besseren Ventilation. Die seitlichen Eingrifftaschen sind etwas höher gesetzt und somit rucksackkompatibel, der Frontreißverschluss verfügt über einen Kinnschutz. Die Armabschlüsse sind asymmetrisch geschnitten und mittels Klettverschluss verstellbar. Auch am Saum findet sich eine Weitenregulierung in Form eines Gummibands. Die ebenfalls regulierbare Kapuze lässt sich dank außenliegender, elastischer Kordeln vorne und hinten ideal an den Kopf anpassen, schränkt das Sichtfeld nicht ein und verrutscht auch bei stärkerem Wind nicht. Mein Fahrradhelm passt problemlos darunter.

Die Eclipse Pant erwies sich beim Radeln als ebenso treuer Begleiter. Aufgrund der sommerlichen Abwesenheit langer Unterhosen und Außentemperaturen um die 20 Grad trug ich die Hardshell-Hose ohne Zwischenschicht, direkt auf der Haut. Durch den eher weiteren Schnitt stellte sich wider Erwarten auch nach zahlreichen Kilometern kein wirklich störendes, klebendes Engegefühl ein. Kommt man zwischendurch sehr ins Schwitzen, kommt wohl die Atmungsaktivität so ziemlich jeder Regenhose an ihre Grenzen. Bei der Eclipse Pant kann man in diesem Fall zum Glück jederzeit beliebig viel Belüftung durch die 3/4-langen Seitenreißverschlüsse zirkulieren lassen. Diese erleichtern außerdem das Überziehen über Schuhe und restliche Kleidung.

Die Weite der Beinenden lässt sich über Druckknöpfe regulieren, während der elastische Bund per Kordelzug angepasst wird. Dank der vorgeformten Kniepartie bleiben Schritte bzw. Tritte stets geschmeidig. Als praktisch erwiesen sich auch die seitlichen Eingrifftaschen mit Reißverschluss, in denen unterwegs zum Beispiel das Handy Platz findet. Für ausgiebiges Fahrrad-Trekking durchaus interessant: Über eine Verstärkung am Gesäß verfügt die Hose leider nicht. Der ein oder andere Wanderfreund wird außerdem auch Beinhaken zur Fixierung der Hose am Bergstiefel vermissen.

Wasserdichte und atmungsaktive Regenkleidung: Geht das?

Marmot Eclipse im Test: Umweltfreundliche Regenbekleidung für Damen
Abgeperlt: Marmots „Membrain“ lässt dank innovativer EvoDry-Technologie keinen Tropfen auf die Haut. | Foto: Julia Eckart

Mit einer Wassersäule von 20.000 Millimetern rangiert die Eclipse-Kombi bereits im Hardshell-Segment für gehobenere Ansprüche und fordernde Bedingungen – eignet sich also als zuverlässige Regenbekleidung für Laufen, Radfahren oder Wandern mit leichtem Gepäck.

Marmots hauseigene Membrain® Eco ist eine robuste, sehr atmungsaktive Membran. Bei der dauerhaften molekularen Imprägnierung des Laminats ist kein Auswaschen oder Nachimprägnieren nötig. Die neue EvoDry-Technologie des amerikanischen Herstellers ist dabei von der Imprägnierung bis zum Reißverschluss komplett PFC-frei und will gleichzeitig mit wasserdichten und atmungsaktiven Eigenschaften überzeugen. Die Hose glänzt bei der Atmungsaktivität mit Werten von 20.000 g/m² (MVTR in 24h).

Normalerweise gilt im Outdoorbereich die Faustformel: je wasserdichter das Material, desto weniger dampfdurchlässig. In der Praxis hängt die Atmungsaktivität von Funktionstextilien dann von zahlreichen weiteren Faktoren ab – hier trennt sich also in Sachen Tragekomfort die Spreu vom Weizen. Für mich ist die Eclipse-Kombi als Gesamtpaket definitiv letzterem zuzuordnen. Sie trägt sich weitaus angenehmer als meine bisherigen Gore-Tex-Kandidaten.

Fazit zum Marmot Eclipse Test: Angenehm alltagstauglich!

Marmot Eclipse im Test: Umweltfreundliche Regenbekleidung für Damen
Alltagstauglich: Die klein verpackbare Eclipse-Jacke von Marmot ist ab sofort immer dabei! | Foto: Julia Eckart

Den Stresstest einer Bikepacking-Tour haben Eclipse Jacket und Pant bestanden und zeichneten sich dabei vor allem durch ihren hohen Tragekomfort in Sachen Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität aus. Das 2,5-Lagen-Material mit EvoDry-Imprägnierung hält im Praxistest mittelschweren Regenschauern stand, dauerhaft aus Kübeln schütten sollte es jedoch nicht.

Für gemäßigte sportliche Aktivitäten mit leichtem Gepäck sowie für den Alltag kann ich Marmots bisher nachhaltigste Regenbekleidung mehr als empfehlen. Besonders die Jacke ist dank ihres geringen Gewichts und ihres kleinen Packmaßes mittlerweile auf jeder Wandertour mit im Rucksack. Für Fahrradpendler oder Winterläufer wären ein paar reflektierende Elemente noch schön gewesen.

Für alpinere Aktivitäten mit Eis- oder Felskontakt, Touren mit schwerem Gepäck sowie länger andauernde Schlechtwetterkapriolen würde ich dann doch eher zu einer strapazierfähigeren 3-Lagen-Konstruktion mit Kanten- und Steigeisenschutz an der Hose greifen. Der Fokus des weichen, dünnen Materials liegt hier ganz klar auf geringem Gewicht und kleinem Packmaß.

Zuguterletzt bleibt zu erwähnen: Für mich persönlich ist die Nachhaltigkeit eines Produktes auch und vor allem im Outdoorbereich mittlerweile ein klares Entscheidungskriterium. Die Eclipse-Serie von Marmot enthält recycelte Komponenten, ist PFC-frei sowie bluesign®-zertifiziert – ebenso umweltbewusste Damen können also in der Hardshell-Kombi sorgenfrei und vor den Elementen geschützt ihre nächste Wandertour angehen!

Hard Facts: Marmot Eclipse Jacket

  • Material: 100 Prozent recyceltes Polyamid
  • Konstruktion: Zweieinhalb-Lagen-Konstruktion
  • Membran: MemBrain® Eco (PU-Membran, DWR-Imprägnierung)
  • Wassersäule: 20.000 Millimeter
  • Atmungsaktivität: 20.000 g/m² (MVTR in 24 h)
  • Gewicht: 320 Gramm
  • Größen: XS bis XL
  • Farben: black, oceanic, hibiscus
  • Rückenlänge: 68,6 Zentimeter
  • Passform: normal
  • Eigenschaften: atmungsaktiv, windabweisend, wasserdicht
  • Ausstattung: verschweißte Nähte, PFC-freie Reißverschlüsse, asymmetrisch geschnittene Armabschlüsse, regulierbare Kapuze, seitliche Eingrifftaschen, Angel-Wing Movement™, bluesign®-zertifiziert

Hard Facts: Marmot Eclipse Pant

  • Material: 100 Prozent recyceltes Polyamid
  • Konstruktion: Zweieinhalb-Lagen-Konstruktion
  • Membran: MemBrain® Eco (PU-Membran, DWR-Imprägnierung)
  • Wassersäule: 20.000 Millimeter
  • Atmungsaktivität: 20.000 g/m² (MVTR in 24 h)
  • Gewicht: XX Gramm
  • Größen: XS bis XL
  • Farben: black
  • Passform: normal
  • Eigenschaften: atmungsaktiv, winddicht, wasserdicht
  • Ausstattung: verschweißte Nähte, PFC-freie Reißverschlüsse, ¾ lange Seitenreißverschlüsse, elastischer Bund mit Schnappverschluss und weitenverstellbarem Gürtel, Handeinschubtaschen, Oberschenkeltasche, vorgeformte Knie, bluesign®-zertifiziert

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