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Dem Schmutz keine Chance!

Outdoor-Flecken entfernen: Tipps bei hartnäckigem Schmutz

6 Minuten Lesezeit
Sie lassen sich nicht vermeiden, sind ärgerlich und kosten Zeit: Outdoor-Flecken. Wer weiß, wie man sie am besten entfernt, ist gleich viel besser dran! Hier findest Du Tipps, wie Du selbst hartnäckige Outdoor-Flecken wieder aus Deiner Bekleidung bekommst.

Du hast es mit einem hartnäckigen oder sehr speziellen Fleck zu tun, den auch ein Waschgang nicht entfernen konnte? Oder es lohnt sich nicht, für nur einen Fleck die Waschmaschine in Gang zu setzen? Oft helfen diese Tricks – ganz ohne Chemiekeule!

Flecken in der Outdoor-Bekleidung sind ganz natürlich – die meisten lassen sich zum Glück aber auch wieder entfernen.

Hansi Heckmair

Flecken in der Outdoor-Bekleidung sind ganz natürlich – die meisten lassen sich zum Glück aber auch wieder entfernen.


Groben Schmutz entfernen

Viel Schmutz entfernst Du vorsichtig mit einem Holzschaber oder Messerrücken oder mit einem Schwamm. Angetrocknete Stellen bürstest Du vor dem Einweichen oder Waschen am besten gut aus. Anschließend weichst Du das Kleidungsstück in einer Waschmittel- oder Sodalösung ein. Dadurch quellen die Textilfasern auf und der Schmutz kann leichter entfernt werden. Zum Schluss folgt ein Waschgang mit einem Voll-/Universal- oder Colorwaschmittel bei mindestens 40°C – je nach Pflegeetikett.

Matsch, Gras, Pollen & Harz entfernen

  • Matsch, Sportplatzsand oder auch Gartenerde erfordern oft wiederholte, nicht nachhaltige Waschgänge. Um die natürlichen Partikel der Verschmutzungen (der sogenannte Pigmentschmutz) bestmöglich zu entfernen, ist eine Vorbehandlung nötig, manche Waschmaschinen haben dafür integrierte Programme. Dafür weichst Du das betroffene Textil in einer Waschmittel- oder Sodalösung ein und lasse es bei 40°C aufquellen. Anschließend wäschst Du die Wäsche wie gewohnt gemäß Pflegeetikett.
  • Grasflecken gehen unter anderem mit Kern- oder Gallseife oder auch mithilfe eines leicht aufgeschlagenen Eiweißes heraus: Trage das Mittel Deiner Wahl auf den Fleck auf, reibe es ein wenig ein und wasche das Textil gut aus. Verschwindet der Fleck nicht ganz, behandle ihn mit einer Mischung aus Essig und Wasser und wasche das Kleidungsstück danach wie gewohnt in der Waschmaschine.
  • Bei Blütenstaub und Pollen solltest Du auf keinen Fall Wasser benutzen oder am Fleck herum reiben. Stattdessen klopfst oder saugst Du zuerst so viel wie möglich von den winzigen Teilchen ab, ein Klebestreifen kann dabei behilflich sein. Reste im Gewebe entfernst Du vorsichtig mit etwas Spiritus (unbedingt davor an einer unauffälligen Stelle testen!) und spülst anschließend alles mit warmem Wasser heraus.
  • Harzflecken sind hartnäckig und brauchen oft chemische Fleckentferner (einwirken lassen, abtupfen, wiederholen). Harz ist alkohollöslich, daher helfen Lösungsmittel wie Alkohol oder Spiritus – allerdings nur auf unempfindlichen Materialien. Dafür tränkst Du ein Tuch mit Alkohol und tupfst den Fleck ab, bis sich das Harz löst. Empfindliche (Membran-)Outfits steckst Du am besten in einer Plastiktüte in die Gefriertruhe. Danach lässt sich das hart gewordene Harz meist gut abkratzen oder per Klebeband abziehen. Wenn Reste übrigbleiben, legst Du je ein Löschpapier unter und über den Harzfleck erwärmst die Stelle vorsichtig mit dem Bügeleisen (nicht erhitzen!). Auch mit Speise-, Babyöl oder Butter kann Harz an Händen und in Haaren ‚massiert‘ und so schonend beseitigt werden. Tipp: Frische Harzflecken lassen sich leichter entfernen als alte. Egal, welches Lösungsmittel Du verwendest: Mache immer zuerst an einer unauffälligen Stelle des Textils die Probe. Verbleibende Flecken kannst Du vor dem Waschen mit Spülmittel oder Gallseife behandeln.
Gerade um Gras- oder Matschflecken kommen die meisten bei einer Wandertour kaum herum.

Bergzeit

Gerade um Gras- oder Matschflecken kommen die meisten bei einer Wandertour kaum herum.


Blut, Milch & Schweiß entfernen

  • Blutflecken oder auch eiweißhaltige Milch wäschst Du am besten sofort mit (eis-)kaltem Wasser heraus. Warmes oder heißes Wasser lässt das im Blut enthaltene Eiweiß (Hämoglobin) gerinnen, das sich dabei kaum wieder lösbar mit den Textilfasern verbindet. Gut klappt es mit kaltem Wasser und viel Salz: Dafür löst Du etwa 5 Esslöffel Salz in einem Liter Wasser auf, der Einweichprozess kann durchaus auch mehrere Stunden dauern. Bewährt haben sich auch Kernseife, Zitronensaft oder Backpulver beziehungsweise Natron. Ist das Blut bereits angetrocknet, spülst Du es mit kaltem Wasser aus und trägst anschließend eine Paste aus Wasser und Natron/Backpulver oder Salz/Zitronensaft auf das Textil auf. Lasse das Ganze mehrere Stunden einwirken. Alternativ erzielst Du auch mit Einweichen über Nacht in Cola mit anschließender Maschinenwäsche gute Ergebnisse.
  • Schweißflecken sind gerade nach anstrengenden Touren nicht nur im Sommer ein großes Thema. Ausführliche Reinigungstipps bei Schweißflecken in Kleidung und Schuhen haben wir Dir im Bergzeit Magazin zusammengestellt. Einen zusätzlichen Tipp: Vermeide am besten Deos mit Aluminium.
  • Stockflecken sind undankbar und kaum zu entfernen. Und doch gibt es Erfolge: Nach gründlicher Vorreinigung bürstest Du die betroffenen Stellen entweder mit einer Spiritus-Wasser-Mischung oder Orangensäure aus. Gut funktioniert auch eine essigsaure Tonerde (gibt’s in der Apotheke): Mit lauwarmem Wasser lässt Du die Stellen einen Tag lang einweichen – das hilft übrigens auch gegen muffige Gerüche. Andere chemische Mittel (Chlorreiniger) sind zwar auch wirksam, können allerdings zum Beispiel feines Zeltmaterial zerstören. Auch Buttermilch oder saure Milch gilt bei frischen Stockflecken auf Zeltwänden oder auch Wäsche als bewährtes Hausmittel. Für kleinere Stock- oder Schimmelflecken gibt es Anti-Schimmel-Sprays, die zwar wirksam, aber nicht besonders umweltfreundlich sind. Behandelte Stellen solltest Du unbedingt nachimprägnieren.

Rost, Fett, Schmiere & Deo entfernen

  • Rostflecken lassen sich selten vollständig entfernen. Wiederholtes Beträufeln mit einem Mix aus Zitronensaft, Wasser und etwas Salz oder das Bedecken mit Backpulver plus ein wenig Wasser zum Aufschäumen lässt den Fleck nach 60 Min. Einwirkzeit jedoch weitgehend verblassen. Versuche es mit abgekochtem, kaltem Wasser, Alkohol und Essig oder Essigessenz und lasse das Textil darin zehn Minuten einwirken. Das wiederholst Du so lange, bis der Fleck fast oder ganz verschwunden ist. Anschließend kannst Du das Textil normal waschen. Unverdünnt eingeriebene Zahnpasta kann bei weißen Kleidungsstücken helfen, die für die Waschmaschine geeignet sind. Nach circa 12 Stunden Einwirkzeit kannst Du die Zahnpasta mit klarem Wasser auswaschen. Achtung: Zitrone und Essig können empfindliche und gefärbte Textilien angreifen.
  • Fettflecken (von der Brotzeit oder Kettenöl) tupfst Du bei frischen Flecken vorab mit Küchenkrepp oder einem Taschentuch ab. Dann befeuchtest Du das Textil mit warmen Wasser und Geschirrspülmittel (starker Fettlöser) oder Gall-/ Kernseife, bis es schäumt. Lass die Mischung vor dem Auswaschen einige Minuten einwirken. Fett kannst Du auch mit aufgestreutem Mehl beziehungsweise Stärkemehl vorsichtig massieren. Dann lässt Du alles ein paar Minuten einwirken, saugst oder/und bürstest aus und wäschst die Wäsche anschließend in der Waschmaschine. Bei Bedarf den Vorgang öfter wiederholen.
  • Schmiere auf der Membranjacke? Fleckentferner und Bleiche schädigen die Membrane. Befeuchte daher lieber den Fleck zuerst mit Wasser und arbeite Gallseife oder flüssiges Waschmittel mit einer weichen Bürste (keine Wurzelbürste) oder einem Lappen ein. Anschließend: Ausspülen, bei Bedarf wiederholen. Ist der Fleck verschwunden, lässt Du die Jacke an der Luft trocknen und imprägnierst sie anschließend nach.
  • Deoflecken zeigen sich als weiße, gelblich-braune und klebrige Verfärbungen oft auch noch nach dem Waschgang. Gegen sie hilft eine Vorbehandlung mit einem Waschkraftverstärker. Immer noch sichtbar? Dann helfen handelsübliche Deoflecken-, Rostentferner oder eine Zitronensäure-Lösung mit anschließender Wäsche.
Mit aggressiven Säuren und chemischen Mitteln solltest Du vorsichtig umgehen, um die Membrane nicht zu schädigen.

Bergzeit

Mit aggressiven Säuren und chemischen Mitteln solltest Du vorsichtig umgehen, um die Membrane nicht zu schädigen.


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