Wer den ersten Schlitten gebaut hat, das ist leider unbekannt. Aber die ersten Schlitten der Geschichte tauchen im antiken Mesopotamien auf. Das war so um 3.500 vor Christus. Damals rodelten die Leute allerdings nicht die Hänge runter, sondern nahmen die Schlitten zum Dreschen von Getreide her. Wir schnallen sie uns lieber unter den Hintern und zeigen Euch fünf ultimative Rodelbahnen, auf denen Ihr mal gewesen sein solltet.
1. Knödlalm bei Bad Mitterndorf im Salzkammergut
Im Ausseerland sind die Leute weite Sprünge gewohnt. Denn hier steht die legendäre Skisprungschanze am Kulm. Eine der größten ihrer Art weltweit. Doch im Salzkammergut da können die Wintersportler auch gut rodeln. Ein Geheimtipp, der bleibt aber unter uns, ist die Knödlalm. Sie liegt bei Bad Mitterndorf. Vom Dorf Knoop führt eine kleine Straße hinauf zur Knödlalm. Dort leihen sich die Schlittenfreunde die Rodel aus und steigen weiter bergauf. Gut ausgeschildert und präpariert ist der Weg. Beim Aufsteigen bitte aufpassen, wenn Schlittenfahrer heruntergebraust kommen. Am Waldhäusl vorbei geht es weiter den Knoopenberg hinauf. Wer die ganze Rodelbahn aufsteigt, auf den warten sechs Kilometer (entsprechend der Schneelage) purer Schlittengenuss! Anschließend lohnt es sich, in die Knödlalm einzukehren, um dort deftig zu essen.
- Start: Knödlalm
- Wegstrecke: 6 Kilometer
- Höhenmeter: 430 Meter
- Wanderzeit: 2 Stunden
- TIPP: Ab 26.12. ist die Knödlalm wieder täglich bis zum 5. Januar geöffnet (nur am 31.12. hat sie geschlossen). Ab dem 6. Januar ist sie Donnerstag bis Sonntag ab 11 Uhr offen.
2. Rodeln im Allgäu für ganz Harte: Auf heißen Kufen am Nebelhorn

Eine Naturrodelbahn, die es in sich hat, führt von der Seealpe hinunter nach Oberstdorf. An diesen Klassiker des Rodelns im Allgäu sollten sich nur Könner wagen oder Rodler, die auch den einen oder anderen Sturz wegstecken können. Grundsätzlich ist es möglich, von Oberstdorf zur Seealpe mit dem Schlitten hinaufzusteigen. Das ist aber ziemlich mühsam und teilweise verläuft der Aufstieg parallel zur Rodelbahn. Deshalb ist es für Familien sinnvoller, sich eine Karte für die Nebelhornbahn zu kaufen und bis zur Station Seealpe hinauf zu gondeln. An der Alpe selbst kann man Schlitten ausleihen. Los geht’s! Der Start verläuft noch moderat. Er führt über eine freie Fläche in den Wald. Dann folgen anspruchsvolle Kurven sowie Steilstücke. Hier ist der Rodler gefordert! Am Ende treffen Skipiste und Rodelbahn zusammen, sind aber getrennt voneinander. In Oberstdorf angekommen hatte schon so mancher Schlittenpilot weiche Knie. Der Tipp fürs Rodeln im Allgäu!
- Start: Talstation Nebelhornbahn
- Wegstrecke: 2,5 Kilometer
- Höhenmeter: 450 Meter
- Fahrzeit: 20 Minuten
- TIPP: Die Nebelhornbahn befördert Euren eigenen Schlitten kostenlos mit hinauf zur Seealpe. Um 8.30 Uhr startet die erste Gondel der Nebelhornbahn.
3. Rodeln am Spitzingsee/Obere Firstalm

Eine gute Einsteigertour ist die Rodelbahn von der Oberen Firstalm am Spitzingsee. Knapp 300 Höhenmeter geht es mit nur wenigen Kurven den Berg hinunter. Geparkt wird am Spitzingsattel. Zwischen einer dreiviertel Stunde und einer Stunde muss man bei gemütlichem Gehtempo für den Aufstieg rechnen. Wichtig: Beim Aufstieg sollte man gut auf heruntersausende Schlittenpiloten aufpassen. Denn Aufstieg und Abstieg sind hier gleich. Atemberabender Nebeneffekt des Rodelns am Spitzingsee: Der Blick auf den See und die umliegenden Berge. Schlitten gibt es auch an der Alm auszuleihen. Eine schöne Rodeltour mit Einkehrmöglichkeit!
- Start: Parkplatz Spitzingsattel (gebührenpflichtig)
- Wegstrecke: 5,6 Kilometer
- Höhenmeter: 300 Meter
- Fahrzeit: 20 Minuten
- TIPP: Alternativ kann man auch durch den Firstgraben und über die Untere Firstalm aufsteigen. Dort gibt es in der Regel weniger rodelnden Gegenverkehr.
4. Rodeln am Tegernsee: Langstreckenrodelbahn am Wallberg

Mit 6,5 Kilometern zählt die Rodelbahn am Wallberg zu den längsten in Bayern und Deutschland. Auch hier ist es grundsätzlich möglich, zu Fuß von der Talstation der Wallbergbahn aufzusteigen. Den meisten Kindern ist dieser Weg schon im Sommer zu viel. Deshalb gibt es auch hier die Möglichkeit, mit der Gondel vom Südufer des Tegernsees zur Bergstation zu schweben. Bevor es losgeht, bitte den Helm aufsetzen! Die Naturrodelbahn am Wallberg hat mit einem Schlittenhügel im Stadtpark wenig zu tun. Hier ist es wichtig die Kurven exakt zu fahren, um nicht unsanft im Wald zu landen. Auch müssen die Schlittenfahrer jederzeit ihren Flitzer stoppen können. In einigen Steilpassagen bauen die Schlitten ein hohes Tempo auf. Alle, die es flotter auf zwei Kufen lieben, freuen sich über diese Abschnitte, während vorsichtige Rodler kräftig abbremsen. Wieder im Tal angekommen schütteln die Schlittenfahrer den Schnee von der Kleidung ab und sehen zum Wallberg hinauf. Sie überlegen kurz, packen die Rodel und gehen noch einmal zur Seilbahn.
- Start: Talstation Wallbergbahn
- Wegstrecke: 6,5 Kilometer
- Höhenmeter: 825 Meter
- Fahrzeit: 30 Minuten
- TIPP: Von 8.45 Uhr bis 15.30 Uhr ist am Wallberg Rodelbetrieb. Für kleine Kinder ist diese Rodelbahn leider ungeeignet. Die erste Bergfahrt der Wallbergbahn ist um 8.45 Uhr. Für fünf Euro am Tag (plus Pfand) bekommt Ihr einen Schlitten ausgeliehen, allerdings gibt es dort keine Helme zu mieten.
5. Rodeln in Nesselwang: Zwei Kufen und 19 Kurven

An der Alpspitz bei Nesselwang gibt es eine Rodelbahn, die manches Poporutscherl geschreddert hat. Wer hier runterrodeln will, der braucht einen klassischen Holzschlitten. Unterwegs gibt es steile Abschnitte, die auch vereist sein können, und ein Davoser ist für solche Passagen das perfekte Gefährt. Die gefährlichste Passage wartet gleich am Anfang: Von der Mittelstation den Skifahrern entgegen auf der Piste zum Start der Rodelbahn wandern. Wer das geschafft hat, der steht vor einer Infotafel mit dem Plan der Schlittenabfahrt. 19 Kurven fordern den Schlitten und Piloten. Wichtig sind, neben einem Helm, auch robuste Winterstiefel mit einer hochwertigen Sohle. Nach dem Start geht es gemütlich los, doch bald kommen die ersten steilen Kurven und die Rodelbahn verschafft sich Respekt. Besonders an die S-Kurven erinnern sich die Schlittenfahrer, wenn sie im Ziel ihre Rodel auslaufen lassen. Entsprechend hoch ist der Adrenalinspiegel.
- Start: Talstation Alpspitzbahn
- Wegstrecke: 3,8 Kilometer
- Höhenmeter: 380 Meter
- Fahrzeit: 30 Minuten