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3 Skitouren ab München: Mit Bus & Bahn in die Berge

4 Minuten Lesezeit
Wer im Großraum München lebt, braucht nicht zwingend das Auto, um die Berge zu erreichen. Das gilt auch für Skitouren im Winter. Bergzeit Autorin Beate hat mit dem bekennenden "Öffi-Skitourengeher" Thomas Bergmann gesprochen und ihn nach seinen Lieblings-Skitouren ab München gefragt.

3 Skitourentipps ab München mit Bus & Bahn

Im Folgenden verrät Dir Thomas seine liebsten Skitourenziele ab München mit dem ÖPNV. Wie immer sei an dieser Stelle erwähnt, dass Du Dich vor Deiner Tour nicht nur mit Deiner Ausrüstung, sondern unbedingt auch mit der Lawinensituation vor Ort befassen solltest. Nicht alle Skitouren sind immer machbar.

1. Skitour auf den Hirschberg (Region Tegernsee)

Mit dem Rad oder MVV zum Hauptbahnhof (Starnberger Flügel), dann mit der BRB in etwas mehr als einer Stunde nach Tegernsee. Von dort mit dem Bus weiter zur Haltestelle Scharling (Fahrtdauer ca. 20 Minuten). Aber Achtung: In Tegernsee hat man nur sechs Minuten Umsteigezeit! Leider ist die BRB häufig verspätet, der Bus wartet zwar fünf Minuten, doch manchmal ist der Bus schon weg – dann musst Du 30 Minuten oder eine Stunde warten. Die Skitour selbst auf den Hirschberggipfel dauert mitsamt Abfahrt etwa vier Stunden und ist leicht mit einigen mittelschweren Passagen.

  • Fahrtdauer einfach ab München-Hauptbahnhof: 01:36 h
  • Zielbahnhof: Scharling
  • Fakten zur Tour: Charakter leicht bis mittelschwer, 900 Hm bzw. ca. 4 Stunden
  • Wissenswert: Beliebter Ausflugsberg der Münchner sommers wie winters. Auch mit Schneeschuhen ein lohnenswertes Ziel.

2. Grünsteinumfahrung (Reutte, Tirol)

Ab dem Münchner Hauptbahnhof über Garmisch-Patenkirchen nach Ehrwald. Die Fahrt dauert etwas unter zwei Stunden. Von dort per Bus in ca. sechs Minuten nach Biberwier. Startpunkt zur Tour ist hier die Marienbergbahn Biberwier, das Ziel ist die Talstation der Ehrwalder Almbahn. Du kannst selbst entscheiden, ob Du mit Liftunterstützung ca. 850 Hm aufsteigst oder den kompletten Aufstieg von 1.640 Hm aus eigener Kraft meisterst. So oder so, die Abfahrt belohnt Dich mit einer traumhaften Kulisse – und teilweise recht steilen Passagen. Am Zielort, der Talstation Ehrwalder Almbahn, kannst Du in den Bus einsteigen, der Dich entspannt über den Bahnhof Ehrwald zurück nach Biberwier bringt.

  • Fahrtdauer einfach ab München-Hauptbahnhof: 01:50 h
  • Zielbahnhof: Biberwier
  • Fakten zur Tour: Aufstieg mit Liftbenutzung 850 Hm bzw. ohne Lift 1640 Hm, Abfahrt ca. 1500 Hm. Dauer ca. 5-6 Stunden mit Lift oder ca. 7 Stunden ohne. Charakter der Tour: mittelschwer – lange Distanz
  • Wissenswert: Bei dieser Tour geht’s stetig auf und ab – insgesamt ist viermal Auffellen angesagt. Daher ist sie nur für geübte, fitte Tourengeher zu empfehlen.
Skitouren ab München: Dafür muss man nicht zwingend mit dem eigenen PKW anreisen.

Marco Kost | DAV

Skitouren ab München: Dafür muss man nicht zwingend mit dem eigenen PKW anreisen.


3. Skitour zum Osterfelderkopf bei Garmisch

Ab München per Bahn nach Garmisch-Hausbergbahn; die Fahrt dauert zwischen 1:15 und 2 Stunden. Die Strecke vom Bahnhof Garmisch zum Hausberg kann man aber auch zu Fuß machen (ca. zehn Minuten). Der Aufstieg erfolgt über den Hausberg und Kreuzeck zum Osterfelderkopf. Da Aufstieg und Abfahrt immer in Pistennähe sind, ist man zwar nie alleine unterwegs und auch kommt kein richtiges Freeride-Feeling auf, aber die Länge der Tour (knapp 18 km) und die ca. 3,5-4 Stunden Aufstieg sind für mich ein perfektes Workout.

  • Fahrtdauer einfach ab München-Hauptbahnhof: zwischen 01:15 und 2:00 Stunden
  • Zielbahnhof: Garmisch-Hausbergbahn
  • Fakten zur Tour: Charakter der Tour mittelschwer; der Höhenunterschied beträgt 1.400 Hm, Dauer der Tour ca. 4 Stunden
  • Wissenswert: Hier findest Du mit Kreuzeckalm und Restaurant Alpspitz am Osterfelderkopf-Gipfel reichlich Einkehrmöglichkeiten und kannst Dir einige Gramm Proviant im Rucksack sparen.

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So kommst Du mit Skitourenausrüstung zum Bahnhof

Thomas fährt in der Regel mit dem Rad zum Hauptbahnhof – schon in seinen Tourenskischuhen. Für die Heimreise hat er dann ein paar leichte Turnschuhe oder Sockenschuhe im Rucksack. Doch selbstverständlich kannst Du auch – je nach Wohnort – mit dem Münchner MVV zu Deinem Start-Bahnhof anreisen.

  • Tipp: Viele Züge der bayrischen Regionalbahnen und/oder der ÖBB halten nicht nur am Hauptbahnhof, sondern auch in München-Ost, Pasing oder Holzkirchen.

Ab München auf Skitour mit dem ÖPNV: Das muss alles mit!

Thomas Bergmann: „Wenn ich von München aus mit der Bahn zur Skitour fahre, nehme ich meist meinen 30-Liter-Rucksack mit. Da passt alles rein, was ich für den Tag in den Bergen brauche. Bei schlechtem Wetter, sehr niedrigen Temperaturen auch manchmal die 35-40 Liter Variante, da ich in dem Fall mehr Wechsel- und Regenschutzkleidung (Ersatz-Baselayer, Hardshelljacke etc.) dabeihabe. Helm und Skistiefel befestige ich immer außen am Rucksack. Unbedingt dabei sind je nach Ziel natürlich auch LVS-Gerät, Lawinenschaufel und Sonde.

Die Anreise mit der Bahn zum Startpunkt der Skitour kann kaum entspannter sein als mit der Bahn, findet Thomas.

DB

Die Anreise mit der Bahn zum Startpunkt der Skitour kann kaum entspannter sein als mit der Bahn, findet Thomas.


Die Anreise mit der Bahn zum Startpunkt der Skitour kann kaum entspannter sein als mit der Bahn, findet Thomas.

Thomas Bergmann

Damit ist er nicht allein: In den Alpen sind bahnreisende Wintersportler keine Seltenheit, wie auch dieses Warnschild zeigt.


Was ich sonst noch so einpacke? Handy und einen kleinen Ersatz-Akku (inkl. Ladekabel, denn die meisten Züge haben Steckdosen und ein Stecker wiegt schließlich nix), sowie ein Erste-Hilfe-Set samt Blasenpflaster. Für den Aufstieg nehme ich in der Regel dünne, für die Abfahrt dicke Handschuhe mit. Sonnenbrille, für die Abfahrt eher eine Skibrille, Lippenpflegestift und ab Ende Februar und je nach Wetter Sonnencreme. Je nach Skitour ein bis zwei Liter Tee (Thermoskanne) – falls auf dem Weg Hütten sind, entsprechend weniger. Als Proviant packe ich zum Beispiel Käsebrote, Energieriegel und Landjäger ein. Und meine besondere Belohnung: Am Gipfel gibt es immer ein Paulaner Spezi! Das muss sein!“

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