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Wie ich zum Wahooligan wurde

Der Wahoo Elemnt Bolt GPS-Fahrradtacho im Test

5 Minuten Lesezeit
Klein, leicht und dabei auch noch so viele Features. Das ist der neue Elemnt Bolt GPS-Fahrradtacho des amerikanischen Herstellers Wahoo. Bergzeit Produktmanager Florian Grossegger hat den GPS-Fahrradcomputer für Dich getestet.

Die Entwicklung im Bereich der Sportelektronik ist sehr schnelllebig. Hier den Überblick zu behalten, ist nahezu unmöglich. Über Herzfrequenzmessung am Handgelenk, Wattmessung in den Pedalen bis hin zum kontaktlosen Bezahlen via Uhr – das sind nur einige Neuerungen, die der Markt in den letzten zwei Jahren gebracht hat. Allesamt sicher coole Nerdgimmicks, die allerdings auch viele Nutzer etwas verwirren werden.

wahoo geht hier einen anderen Weg. Das Unternehmen aus Atlanta, Georgia, setzt die Usability für den Verbraucher an die oberste Stelle. Die Amerikaner wagten sich nach Rollentrainern auch an GPS-Bikecomputer heran – heraus kamen zwei Geräte zu einem auffällig fairen Preis, der die bisherigen Marktführer in diesem Segment, Garmin und Suunto, gehörig unter Druck setzt. Eines davon ist der Wahoo Elemnt Bolt GPS Fahrradcomputer. Was man hier für sein Geld bekommt, liest Du im folgenden Test!

Erster Eindruck des Wahoo Elemnt Bolt

Das kontraststarke Display des Wahoo Elmnt Bolt ist auch im Dämmerlicht gut ablesbar. | Foto: Flo Grossegger
Das kontraststarke Display des Wahoo Elmnt Bolt ist auch im Dämmerlicht gut ablesbar. | Foto: Flo Grossegger

Ich halte die Originalverpackung des Wahoo Elemnt Bolt in der Hand und bin mir nicht sicher, ob ich hier nicht doch ein neues iPhone auspacke. Die Verpackung ist extrem wertig gemacht. Man fühlt sich wie ein kleiner Junge an Weihnachten. Das Unboxing, wie es neudeutsch in den ganzen youTube-Tutorials so schön heißt, macht auf jeden Fall schon mal Lust auf mehr!

Nachdem ich den GPS-Tacho das erste Mal in der Hand halte, kommt mir schnell der folgende Gedanke: „Ui, so klein und leicht hätte ich ihn nun doch nicht erwartet“. Mit 62 Gramm und einem 2,2 Zoll Display wiegt er allerdings genauso viel wie der Garmin Edge 520+. Aufgrund des kleinen Displays mache ich mir zunächst etwas Gedanken, ob man in der Praxis Karte und Infos auch gut ablesen kann … dazu aber später mehr.

Smartphone-Pairing und Tourenplanung

Das Pairing mit dem Smartphone erweist sich als kinderleicht – nachdem ich im App Store die Wahoo-App heruntergeladen habe, kommt bereits der Hinweis, ich solle den am Elemnt Bolt angezeigten QR-Code scannen. Verblüfft stelle ich fest, dass sich der Bolt in Sekundenschnelle mit meinem Handy gekoppelt und Infos wie Sprache etc. gleich mit den Infos, die ich in der App vorab eingegeben habe, abgeglichen hat. Das ist ein erstes, richtig dickes Plus! Da hinkt die Konkurrenz gefühlte Jahre hinterher. Auch die gesamte Einstellung der Seitenansichten lässt sich direkt am Smartphone per Drag and Drop verschieben – das kann wirklich jeder!

Die oftmals mühevolle Tourenplanung zu Zeiten von Basecamp etc. gehört ja mittlerweile durch Drittanbieter wie komoot.de der Vergangenheit an. Genau diesen Komfortgewinn nutzt Wahoo geschickt. Man muss lediglich den komoot-Account mit Wahoo koppeln und die geplanten Touren importieren. Dann wählt man nur noch aus, welche Touren ans Gerät gesendet werden sollen. Et Voilà, der Bolt piepst auch schon freudig und schickt mich die geplante Route entlang!

Ablesbarkeit des Displays

Wie ich anfangs bereits beschrieben habe, war ich etwas skeptisch, wie ich mit der „Größe“ und dem schwarz-weiß Display beim Routing klarkomme. Hier kann ich alle potentiellen Käufer beruhigen. Wer nicht besonders exakte Infos wie Höhenlinien etc. benötigt, wird mit der von Wahoo gebotenen Lösung sehr zufrieden sein!

Hilfreiche Features des Wahoo Elemnt Bolt

  • Ablesbarkeit bei jeglichen Witterungsverhältnissen: Hier spiegelt nichts! Egal ob bei Sonnenschein oder nebligem Wetter – Nutzer profitieren in jedem Fall vom einfach ablesbaren schwarzweiß-Display.
  • Lichtleiste: Ein weiteres spannendes Feature bei den Wahoo-Geräten ist die Lichtleiste. Anfangs dachte ich mir „Okay, wieder so eine Spielerei, die man nicht braucht“. Mittlerweile möchte ich dieses Feature jedoch nicht mehr missen. Bei der Lichtleiste kann ich bestimmen, welche Art Information sie mir anzeigen soll. So kann ich zum Beispiel den Pulswert hinterlegen. Das bedeutet, dass ich direkt sehen kann, wie sich mein Puls bei der Fahrt verändert. Im Klartext: Je mehr Lämpchen angehen, desto höher ist mein Puls – ein Blick reicht!
  • Abbiegehinweise: Alternativ kann ich auch Abbiegehinweise hinterlegen, wenn ich also links an der nächsten Kreuzung abbiegen soll, blinkt die Lichtleiste von links nach rechts, d.h. ich kann mir auf meinem Display meine Trainingswerte anzeigen lassen und habe dennoch die Möglichkeit einer rudimentären Routingfunktion in derselben Ansicht.

Verschiedene Wahoo-Modelle

Das Wahoo Elemnt Bolt GPS Gerät auf Fahrrad
Das Wahoo Elemnt Bolt GPS Gerät mit seiner vielgliedrigen Anzeige. | Foto: Florian Großegger

Hier möchte ich direkt einhaken, um auf einen kurzen Vergleich der Wahoo-Modelle einzugehen – eine der häufigsten FAQs. Aus dem Hause Wahoo gibt es drei verschiedene Basisgeräte:

  • Elemnt Mini
  • Elemnt Bolt
  • Elemnt

Der Elemnt Mini nutzt das GPS des Handys, das ihm via Bluetooth zur Verfügung gestellt wird (hat allerdings keine Kartendarstellung) – ansonsten ist es eher ein klassischer Bikecomputer. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist allerdings sehr positiv zu bewerten.

Das Elemnt Bolt ist der beliebteste Computer der „Wahooligan“-Gemeinschaft, wie sich die Wahoo-Anhängerschaft gerne nennt. Die technischen Unterschiede zu seinem großen Bruder, dem Elemnt, halten sich in Grenzen.

Der Elemnt bietet eine zusätzliche Lichtleiste, ein größeres Display und eine Akkulaufzeit von bis zu 17 Stunden und damit zwei Stunden mehr als der Bolt.

Fazit zum Wahoo Elemnt Bolt

Generell muss ich sagen, dass ich – mit ein paar Ausnahmen – begeistert bin von den Wahoo-Produkten. Wer auf der Suche nach einem smarten GPS-Gerät fürs Biken ist, erwirbt mit dem Elemnt Bolt mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent das richtige Gerät. So intuitiv zu bedienen ist schlichtweg kein mir bekanntes Konkurrenzprodukt. Für Gear- und Statistikfreaks bietet die teurere Konkurrenz auf der anderen Seite um einiges mehr … wer außerdem in abgelegenen Ecken mit dem Mountainbike unterwegs ist, ist sicher auch mit einer Kartendarstellung samt Höhenlinien besser bedient. Alle anderen – im Speziellen Rennradler, die sehr schnell Touren vom Handy aufs GPS ziehen wollen – werden den wahoo Elmnt Bolt lieben. Außerdem spart die Aerohalterung des Bolt bei einem 34er Schnitt 1,5 Watt ein! ;-)

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