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Up- & Downhill, Bremsen & Co: MTB-Fahrtechnik für Anfänger

5 Minuten Lesezeit
Wer mit dem MTB im Gelände und auf dem Trail sicher unterwegs sein will, kommt um das Thema MTB-Fahrtechnik nicht herum. Mountainbike-Experte Flo Glott erklärt, worauf man besonders achten sollte und gibt wertvolle Tipps zum Up- und Downhill.

Im Frühling wurde das Mountainbike aus dem Winterschlaf geholt und wieder fit für die anstehende Saison gemacht – spätestens jetzt ist es Zeit, auch die eigene Fahrtechnik auf dem MTB zu überdenken. Damit Du mit viel Flow, Spaß und vor allem sicher wieder unten ankommst, solltest Du über das nötige Know-How in Sachen MTB-Fahrtechnik verfügen. Im Folgenden möchte ich Dir kurz die Basics erklären und ein paar Tipps dazu geben.

Grundposition auf dem MTB

Bevor Du Dich an eine konkrete MTB-Fahrtechnik herantastest, solltest Du zuallererst wissen, wie man richtig auf dem Bike steht. Denn von dieser Grundposition gehen später alle weiteren Bewegungen aus.

So funktioniert die Grundposition:

Eine gute MTB-Fahrtechnik beginnt mit der richtigen Grundposition auf dem MTB.

Flo Glott

Eine gute MTB-Fahrtechnik beginnt mit der richtigen Grundposition auf dem MTB.


  • Waagrechte Pedalstellung
  • Gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts auf beide Pedale
  • Knie und Ellenbogen sind leicht gebeugt, um Schläge und Unebenheiten abfedern zu können.
  • Der Körperschwerpunkt liegt mittig über dem Tretlager.
  • Der Rücken ist gerade.
  • Das Gesicht befindet sich in etwa über dem Vorbau.
  • Um bremsbereit zu sein, sind die Zeigefinger an den Bremshebeln.
  • Der Blick ist ein paar Meter nach vorne auf den Trail/Fahrweg/Straße gerichtet.

Tipp: Lass Dich auf dem Mountainbike hin und wieder filmen. So siehst Du am besten, was Du unter Umständen verbessern musst!

MTB-Fahrtechnik beim Up- und Downhill

Generell gilt: Wer Spaß im Gelände haben will – egal ob im Mittelgebirge oder in den Alpen – muss auf dem Bike arbeiten! Wenn man nur als „Passagier“ gemütlich im Sattel sitzt und das Bike die ganze Arbeit machen lässt, bleibt letztlich der Flow auf der Strecke und ein Sturz ist vorprogrammiert. Auch das persönliche Fahrtechnik-Level wird man auf diese Weise nicht verbessern. Deshalb ist es wichtig, je nach Situation das Gewicht zu verlagern.

Gewichtsverlagerung beim Uphill

  • Um rund treten zu können, vor dem Anstieg den passenden Gang wählen.
  • Vor steileren Rampen rechtzeitig in den Wiegetritt gehen, um den Schwung mitzunehmen.
  • Den Schwerpunkt so weit wie nötig nach vorne verlagern.
  • Arme beugen, sodass der Oberkörper tief und die Schultern über dem Lenker sind.
  • Rutscht das Hinterrad durch, muss der Schwerpunkt etwas nach hinten verlagert werden.
  • Steigt hingegen das Vorderrad, muss der Schwerpunkt, also der Oberkörper, etwas weiter nach vorne gebracht werden.

Tipp: Bekommt man das Abheben des Vorderrads nicht in den Griff, sollte noch einmal die Sitzposition überprüft und gegebenenfalls auch an einen kürzeren Vorbau gedacht werden. Experten im Fachgeschäft helfen hier gerne.

Technik beim Uphill: Im Sitzen den Schwerpunkt auf dem MTB nach vorne verlangern.

Flo Glott

Technik beim Uphill: Im Sitzen den Schwerpunkt auf dem MTB nach vorne verlangern.


Technik beim Uphill: Im Sitzen den Schwerpunkt auf dem MTB nach vorne verlangern.

Flo Glott

Technik beim Downhill: Den Schwerpunkt nur so weit wie nötig auf das Hinterrad verlagern.


Gewichtsverlagerung beim Downhill

  • Der Blick geht immer in die Fahrtrichtung.
  • Knie und Ellenbogen leicht beugen, um den Schwerpunkt nach unten zu verlagern.
  • Den Körperschwerpunkt nur so weit wie unbedingt nötig auf das Hinterrad verlagern.
  • In Steilabfahrten kann durch Strecken der Ellenbogen und stärkeres Beugen der Knie das Gewicht weiter auf das Hinterrad verlagert werden.

Achtung: Häufig sieht man, dass ein Biker seinen Schwerpunkt viel zu weit nach hinten gebracht hat, also der Fahrer schon fast auf dem Hinterreifen sitzt. Bei solch einer „Angststellung“ wird kaum Druck auf das Vorderrad ausgeübt und das Manövrieren wird schwieriger – das kann zu einem Sturz führen.

Richtig Bremsen mit dem MTB

Durch Strecken der Ellenbogen und stärkeres Beugen der Knie kann das Gewicht bei steilen Abfahrten weiter auf das Hinterrad Eures MTB verlagert werden.

Flo Glott

Durch Strecken der Ellenbogen und stärkeres Beugen der Knie kann das Gewicht bei steilen Abfahrten weiter auf das Hinterrad Eures MTB verlagert werden.


Wenn Du die Gewichtsverlagerung soweit beherrschst, ist beim Training einer guten MTB-Fahrtechnik das richtige Bremsen an der Reihe. Häufig kann man beobachten, dass vorwiegend mit der Hinterbremse gebremst wird – obwohl mit der Vorderradbremse mit etwas Übung deutlich effektiver verzögert werden kann.

Tipp: Schau Dir Deine Bremsbeläge beim nächsten Wechsel genauer an. Sind die hinteren Beläge deutlich stärker abgenutzt als die vorderen, solltest Du Deine Bremstechnik überarbeiten. In unserem Beitrag „Bremsbeläge wechseln am MTB mit hydraulischer Scheibenbremse“ erfährst Du, wie Du dabei am besten vorgehst.

So bremst Du im Gelände richtig:

  • Grundposition einnehmen – mit je einem Finger am Bremshebel.
  • Gleichzeitig und dosiert beide Bremshebel bedienen.
  • Um einen Überschlag zu verhindern, den Schwerpunkt etwas nach unten und nach hinten verlagern.
  • Nach Möglichkeit das Gewicht gleichmäßig auf beide Räder verteilen, um ein unkontrolliertes Blockieren zu verhindern.
  • Die Verzögerung ist an dem Punkt am größten, an dem die Räder kurz vor dem Blockieren sind!

Tipp: Hebelgesetz beachten! Um die maximale Bremsleistung zu erzielen, die Bremshebel auf die Größe Deiner Hände anpassen. So kannst Du die optimale Bremskraft ausnutzen.

Die richtige MTB-Fahrtechnik bei der Kurvenfahrt

Mit am meisten Spaß während einer Abfahrt machen Kurven mit Anlieger. Deshalb solltest Du auch die in Dein MTB-Fahrtechnik-Training einbauen.

So fährst Du Kurven richtig:

  • Geschwindigkeit vor der Kurve anpassen.
  • Blick beim Einfahren in die Kurve bereits auf den Kurvenausgang oder besser noch auf die nächste Kurve beziehungsweise das nächste Hindernis richten.
  • In der Kurve ist der Arm im Kurveninneren nur leicht gebeugt, der äußere Arm jedoch angewinkelt.
  • Die Beinstellung ist genau entgegengesetzt, also das kurvenäußere Knie nur leicht angewinkelt, das innere stärker gebeugt.
  • Die Pedalstellung ist entsprechend der Beinstellung – das kurvenäußere Pedal zeigt also nach unten.
  • Der Körperschwerpunkt liegt zentral über dem Bike, um genügend Druck auf beide Räder zu bringen.
  • Am Kurvenausgang aktiv aufrichten und aus der Kurve fahren!
Um flüssig durch einen Anlieger zu fahren, ist auf dem MTB die richtige Fahrtechnik notwendig.

Flo Glott

Um flüssig durch einen Anlieger zu fahren, ist auf dem MTB die richtige Fahrtechnik notwendig.


Um flüssig durch einen Anlieger zu fahren, ist auf dem MTB die richtige Fahrtechnik notwendig.

Flo Glott

Egal ob beim Lernen der richtigen Kurventechnik oder Bremstechnik: Fang mit Deinem Mountainbike immer langsam, auf ebenem Terrain an und taste Dich peu à peu heran!


Ein Tipp zum Schluss: Egal welche MTB-Fahrtechnik Du auf Deinem Bike trainieren willst, fang langsam an und taste Dich Stück für Stück an die Grenzen ran. Fang auf einem geeigneten Parkplatz oder einer Wiese an und leg Dir einen Übungsparcours an, um zum Beispiel die Kurventechnik zu lernen. Erst dann kannst Du das Gelernte auf einem Trail versuchen!

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