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3 & 5-Finger Varianten

Im Test: Hestra Army Leather Patrol vs Heli Ski Handschuhe

5 Minuten Lesezeit
Wer in puncto Langlebigkeit und Qualität hohe Ansprüche an seine Skihandschuhe hat, der ist beim Handschuh-Spezialisten Hestra richtig aufgehoben. Inwieweit sich der getestete Army Leather Patrol vom Army Leather Helis Ski unterscheidet zeigt Dir dieser Vergleichstest.

Hestra steht für qualitativ hochwertige, warme Skihandschuhe aus beziehungsweise mit Ziegenleder – und das schon seit 1936. Als ich die Chance bekommen haben Hestra Handschuhe zu testen, war ich sehr begeistert, da Hestra meines Erachtens die Handschuhmarke schlechthin ist.

Meinen alten Army Leather Heli 5-Finger Skihandschuh nutze ich bereits seit mehr als 10 Jahren. Daher kann ich auch etwas zur Langlebigkeit des Ziegenleders sagen, dazu später mehr.

Meine Ansprüche an einen guten Skitourenhandschuh

Bei der Auswahl meiner Handschuhe achte ich sehr darauf, einen möglichst leichten Handschuh zu haben, der in jedem Skitourenrucksack Platz findet. Er muss mich zudem vor Kälte und Nässe schützen. Zeitgleich kommt es aber auch vor, dass ich mit meinen feuchten Händen bei einer Skitour direkt am Gipfel „verschwitzt“ in den warmen Handschuh zum Abfahren schlüpfen will. Deshalb sollte mein Handschuh auch immer atmungsaktiv sein.

Gute Skihandschuhe zeichnen sich durch einen guten Mix aus Isolierung und Atmungsaktivität aus.

Christian Hofstetter

Gute Skihandschuhe zeichnen sich durch einen guten Mix aus Isolierung und Atmungsaktivität aus.


Die getesteten Hestra Army Leather Handschuhe

Nach ausführlicher Recherche könnte der Army Leather Patrol 5-Finger der richtige Handschuh für mich sein. Zum Vergleich habe ich dazu aber auch noch einen Army Leather Heli 3-Finger und 5-Finger Handschuh getestet.

💡Die wichtigsten Merkmale der Army Leather Handschuhe laut Hersteller
  • Halten zuverlässig warm
  • Herausnehmbarer Innenhandschuh
  • Mit atmungsaktivem Ziegenleder

Patrol

  • Winddichte Oberseite
  • Innenhandschuh aus Ziegenleder
  • kurze Stulpe mit Klettverschluss

Heli Ski 3- und 5-Finger

  • Wind- & wasserdichte Oberseite
  • Große, regulierbare Gamasche

Aufbau und Material der Hestra Army Leather Handschuhe

Damit Du lange etwas von Deinen Lederhandschuhen von Hestra hast, kommen die Handschuhe mit einer Tube Lederbalsam.

Christian Hofstetter

Damit Du lange etwas von Deinen Lederhandschuhen von Hestra hast, kommen die Handschuhe mit einer Tube Lederbalsam.


Wenn Du Dich für einen Hestra Handschuh mit Ziegenleder entscheidest, ist ein Leder-Balsam im Lieferumfang dabei. Damit solltest Du den Handschuh regelmäßig eincremen, um ihn zu pflegen und eine gewisse Langlebigkeit sicherzustellen. Dadurch bleibt das Leder dauerhaft geschmeidig, langlebig und behält zusätzlich seinen imprägnierenden Effekt.

Was mich immer wieder begeistert ist, wie geschmeidig und griffig Ziegenleder ist. Bei allen drei Modellen kommt Ziegenleder zum Einsatz, welches ein sehr handliches Gefühl bietet. Gerade mit dem Army Leather Patrol 5-Finger kann ich meinen Rucksack oder die Reißverschlüsse an meiner Jacke recht gut bedienen. Mit dem Army Leather Heli 3- beziehungsweise 5-Finger fällt es mir nicht ganz so leicht, feine Reisverschlüsse zu handeln.

Ansonsten besteht der Handschuh aus einem Innenhandschuh, einen Überhandschuh, einen Karabiner zum Verbinden der beiden Handschuhe und Handschlaufen. Dadurch ist der Handschuh sehr vielseitig und „modular“ einsetzbar.

Mit dem Karabiner kannst Du die beiden Handschuhe verbinden.

Christian Hofstetter

Mit dem Karabiner kannst Du die beiden Handschuhe verbinden.


Mit dem Karabiner kannst Du die beiden Handschuhe verbinden.

Christian Hofstetter

Durch den herausnehmbaren Innenhandschuh trocknet der Handschuh schneller.


Die Passform der Army Leather Handschuhe

Die Passform finde ich – für meine Bedürfnisse – beim Army Leather Patrol am besten, da der Handschuh deutlich enger an der Hand anliegt. Gerade beim Army Leather Heli 3-Finger hatte ich eher das Gefühl, dass sehr viel Volumen im Handschuh frei ist, was mir für eine gute Haptik eher nachteilig erscheint. Und das, obwohl ich alle Handschuhe in der gleichen Größe teste.

Der Innenhandschuh ist bei allen drei Modellen herausnehmbar.

Dies ist sehr gut zum Trocknen oder für ein individuelles Upgrade beim Handschuh: man kann sich einen dickeren oder dünneren Innenhandschuh dazu kaufen. Bei meinem 10 Jahre alten Army Leather Heli Handschuh habe ich den Innenhandschuh auch einmal ausgetauscht da das Material irgendwann doch recht stark verschlissen war und kaum noch Wärme erzeugt hat.

Der Innenhandschuh lässt sich durch dickere und dünnere Versionen ersetzen.

Christian Hofstetter

Der Innenhandschuh lässt sich durch dickere und dünnere Versionen ersetzen.


Positiv hervorzuheben ist, dass der Innenhandschuh aus G-Loft hergestellt wird. Dies kennst Du vielleicht bereits von Schlafsäcken. Dort kommt diese Kunstfaser als wärmendes Material oft zum Einsatz, da es auch im nassen Zustand noch eine hervorragende Wärmeleistung garantiert. Dieses Material ist bestens erprobt durch verschiedene Militär-Einheiten.

Bei dem Innenmaterial aus G-Loft handelt es sich um eine durch verschiedene Militäreinheiten erprobte Isolationsschicht.

Christian Hofstetter

Bei dem Innenmaterial aus G-Loft handelt es sich um eine durch verschiedene Militäreinheiten erprobte Isolationsschicht.


Die verschiedenen Hestry Army Leather Modelle im Vergleich

Army Leather Patrol

Was mir besonders gut an dem Army Leather Patrol gefällt ist, die Kombination von Kunstfaser-Obermaterial, welches sehr leicht und robust ist, und (Ziegen-)Leder, welches unglaublich weich ist. Der Handschuh eignet sich hervorragend zum Skifahren. Kleiner Wehmutstropfen: für Kletterpassagen bzw. Felskontakt ist das Leder nicht gemacht – da nutzt es schneller ab.

Der Größte Unterschied zwischen den beiden Handschuhen ist die große Gamasche, die beim Army Leather Heli das Austreten von Wärme verhindert.

Christian Hofstetter

Der Größte Unterschied zwischen den beiden Handschuhen ist die große Gamasche, die beim Army Leather Heli das Austreten von Wärme verhindert.


Der Größte Unterschied zwischen den beiden Handschuhen ist die große Gamasche, die beim Army Leather Heli das Austreten von Wärme verhindert.

Christian Hofstetter

Der Army Leather Patrol besticht durch seine kompakten Maße und durch eine gute Haptik.


Army Leather Heli Ski

Der Army Leather Heli Handschuh ist zum Skifahren und Freeriden bestens geeignet.

Dank der großen „Gamasche“, die außerhalb der Jacke getragen wird, geht keinerlei Wärme verloren. Auch Neuschnee kann kaum eindringen.

Zum Skitouren gehen würde ich diesen Handschuh eher weniger empfehlen, da die große Gamasche im Rucksack sperrig, sowie schwerer und vor allem nicht so atmungsaktiv wie der Army Leather Patrol ist.

Die 3-Finger Variante des Army Leather Heli ist dank des großen Volumens das wärmste Modell, jedoch auf Kosten der Haptik.

Christian Hofstetter

Die 3-Finger Variante des Army Leather Heli ist dank des großen Volumens das wärmste Modell, jedoch auf Kosten der Haptik.


Die 3-Finger Variante ist gefühlt das wärmste Modell. Allerdings ist dies auch der geräumigste Handschuh und wirkt sehr breit. Dadurch verliert man etwas die Griffigkeit vom Stock, gewinnt aber an Wärme-Leistung.

Der Heli Leather 5-Finger fühlt sich bei gleicher Wärmeleistung ein bisschen griffiger an. Dadurch hat mir persönlich die 5-Finger Variante vom Army Leather Heli Handschuh besser getaugt als die 3-Finger Variante. Was mir beim Testen sehr gut gefallen hat war die einhändige Bedienung der Kordel, um die Handschuh-Gamasche an die Jacke anzupassen.

Grundsätzlich finde ich auch die Möglichkeit eines herausnehmbaren Innhandschuh sehr cool, da man den Handschuh dadurch an unterschiedliche Temperaturen anpassen kann und der Handschuh durch das Austauschen des Innenhandschuhs auch langlebiger wird. Der Nachteil des Innenhandschuhs ist allerdings, dass man sich bei Nässe (Schweiß oder Neuschnee) beim Reinschlüpfen etwas schwerer tut. Auch hier fiel es mir beim Army Leather Patrol am leichtesten.

Das Reinschlüpfen kann durch den Innenhandschuh durch Nässe etwas erschwert werden.

Christian Hofstetter

Das Reinschlüpfen kann durch den Innenhandschuh durch Nässe etwas erschwert werden.


Das Reinschlüpfen kann durch den Innenhandschuh durch Nässe etwas erschwert werden.

Christian Hofstetter

Durch die Handschlaufen bleiben die Handschuhe immer bei Dir.


An einem sehr kalten Test Tag, im Neuschnee, war ich sehr froh um die Handschlaufen, da mir die Handschuhe nicht in den Schnee fallen konnten und ich somit keinen Schnee im Handschuh hatte.

Welcher Hestra Army Leather Handschuh ist der Wärmste?

Am eisigsten Testtag hatte ich im Hinblick auf die Kälte (um die -15 Grad) sowohl mit dem Army Leather Heli 5-Finger als auch mit dem Army Leather Patrol kein Probleme mit kalten Händen. Dies ist aber sicherlich auch stark abhängig vom eigenen Kälteempfinden.

Die Heli Variante empfand ich als noch wärmer als die Patrol Variante.

Bezüglich Nässe sind beide wasserabweisend aber nicht wasserdicht.

Mein Fazit zu den Hestra Army Leather Handschuhen

Suchst Du einen Handschuh zum Freeriden oder für kalte Bedingungen bei weniger schweißtreibender Sportarten, dann ist der Army Leather Heli Ski Handschuh sehr empfehlenswert: und zwar in beide Varianten! Sowohl der 3-Finger als auch der 5-Finger Handschuh können voll überzeugen – auch in puncto Langlebigkeit. Ich hatte noch nie so einen langzeit-robusten Handschuh, wie den Army Leather Heli Ski von Hestra.

Erst nach knapp zehn Jahren ist bei meinem alten Modell das Ziegenleder kaputt gegangen: Das Leder ist an einer Naht aufgerissen. Allerdings war das vermutlich mein eigenes Verschulden, da ich den Handschuh zu wenig eingecremt habe – beigefügtes Hestra Wachs wäre das Mittel der Wahl gewesen.

Neben den unterschiedlichen Materialkombinationen setzt Hestra auch auf Variation bei den Stulpen: Army Leather Heli Ski 5-Finger, Army Leather Heli Ski 3-Finger und Army Leather Patrol (v.l.n.r.).

Christian Hofstetter

Neben den unterschiedlichen Materialkombinationen setzt Hestra auch auf Variation bei den Stulpen: Army Leather Heli Ski 5-Finger, Army Leather Heli Ski 3-Finger und Army Leather Patrol (v.l.n.r.).


Für meine Bedürfnisse als Skitourengeher ist der Army Leather Patrol der perfekte Handschuh: klein, leicht, warm und atmungsaktiv. Außerdem gefällt es mir persönlich besser, wenn die Handschuh-Gamasche unter der Jacke (das funktioniert mit dem Army Leather Heli nicht) und nicht über der Jacke getragen werden kann. Allerdings bin ich bei meinen Skitouren viel in Bewegung, wodurch mir deutlich weniger kalt ist, als beim Freeriden. Der Einsatzzweck sollte in der Wahl des richtigen Handschuh-Modells immer im Hinterkopf behalten werden.

Für Skitouren eignet sich der Army Leather Patrol am besten. Wer jedoch mehr beim Freeriden und Skifahren zuhause ist, der ist mit dem Army Leather Heli bestens beraten.

Christian Hofstetter

Für Skitouren eignet sich der Army Leather Patrol am besten. Wer jedoch mehr beim Freeriden und Skifahren zuhause ist, der ist mit dem Army Leather Heli bestens beraten.


Vielleicht noch kurz zur Frage, welche mich vor dem Test am meisten umgetrieben hat: Benötige ich nicht eigentlich eine Gore-Tex Variante? Mein Fazit: nicht zwingend, wenn Du den Handschuh richtig pflegst. Durch die richtige Pflege ist er sehr stark wasserabweisend, aber deutlich atmungsaktiver (als eine Gore-Tex Variante) und somit staut sich der Schweiß im Handschuh nicht so stark. Happy Winter und viel Spaß im Schnee!

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