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Anders als die Konkurrenz

Thule Sapling Elite Kindertrage im Test

5 Minuten Lesezeit
Was macht eigentlich eine gute Kindertrage aus? Für unseren Bergzeit Autor Arnold sind vor allem die Punkte Belüftung, Tragekomfort und Stauraum wichtig. Er hat die Thule Sapling Elite Kindertrage getestet und hatte sie im Familienurlaub und auf Touren im Karwendel mit dabei. Wie die Trage sich in der Praxis schlägt, erfährst Du hier!

Was macht eine gute Kindertrage aus? Da wäre an erster Stelle der Trage- und Sitzkomfort zu nennen – Tragekomfort für die Eltern und Sitzkomfort für das Kind. Schließlich gilt für Kindertragen das Gleiche wie für Rucksäcke – je besser das Tragesystem, desto größer das Vergnügen unterwegs.

Mit der Thule Sapling Elite Trage auf Tour
Anders als die Konkurrenz: Thule hat einige Features in seine Trage eingebaut, die in der Form neu sind. | Foto: Arnold Zimprich

Hier hat sich Thule bei der Sapling Elite eine Menge einfallen lassen – denn das Tragesystem der Kindertrage lässt sich mit wenigen Handgriffen auf verschiedene Körpergrößen anpassen – und der „Anschnallgurt” für’s Kind ist sehr einfach zu bedienen und einzustellen, zumindest weniger fummelig als bei der Konkurrenz.

Aufbau & Belüftung der Thule Sapling Elite

In unserem Fall – meine Frau ist rund 20 Zentimeter kleiner als ich – ist das schnell verstellbare Tragesystem ein nicht zu unterschätzender Vorteil, bei vergleichbaren Kraxen (oder besser Kindertragen, das hört sich moderner an) ist dies nicht ohne weiteres möglich.

Was Eltern von Kleinkindern darüber hinaus sofort positiv auffällt, sind die zahlreichen Verstaumöglichkeiten – so sind die auf den Hüftgurt aufgesetzten Taschen erstaunlich voluminös und bieten speziell Kleinkram wie Geldbeutel, (Kinder)Sonnenbrillen, unterwegs gefundenen Steinen, Pixibüchern, Süßgkeiten und anderen Dingen viel und vor allem schnell zugänglichen Platz.

Was die Belüftung des Rückens und die Polsterung angeht, unterscheidet sich die Trage des schwedischen Herstellers kaum von der Konkurrenz. Man könnte ihr eine etwas straffere Abstimmung der Polsterelemente als zum Beispiel bei den Modellen von Deuter andichten – das könnte aber genauso gut Einbildung sein. Insgesamt wirkt die Thule Sapling Elite weniger verspielt und etwas geradliniger designt als Konkurrenzprodukte – typisch skandinavisch eben.

Features: Viel Stauraum mit abnehmbarem Rucksack

An der Rückseite hat die Thule Sapling Elite Kinderkraxe eine große Stretchtasche, die sich perfekt für das schnelle Unterbringen von Bekleidung eignet – an der Seite kommen zwei kleinere Staufächer dazu, in denen z.B. Kinderflaschen „geparkt” werden können. Für Windeln, eine Provianttasche und weitere etwas größere Gegenstände gibt es unter dem Sitzbereich ein größeres Staufach mit Doppelreißverschluss.

Hier fällt auf – das Fach ist nicht komplett rechteckig, sondern geht sozusagen „um die Kurve”. Das hat zur Folge, dass größere Taschen etc. nicht problemlos untergebracht werden können, sondern mit etwas Geschick eingefädelt werden müssen. Bei weicheren Dingen ist das kein Problem, will man jedoch bspw. eine Tasche mit Brotzeitdosen unterbringen, kann es etwas schwierig werden.

Wem das durchaus reichhaltige Taschenangebot noch nicht ausreicht, für den hat die Thule Sapling Elite Kindertrage noch ein Ass im Ärmel – einen optional abnehmbaren Rucksack mit rund 12 Liter Volumen. Entweder man klipst den Rucksack einfach an der Trage an und hat so zusätzlichen Stauraum – hat man mehr Ausrüstung dabei, kann der Partner oder auch ein größeres Kind den Rucksack übernehmen. Eine überaus sinnvolle Idee, die die Thule Sapling Elite Kindertrage von der Konkurrenz abhebt!

In der Praxis: Unterwegs im Trentino, Karwendel & Co.

Wir hatten die Trage im Trentino im Familienurlaub im Einsatz, dazu im Karwendel und den bayerischen Vorbergen. Der Nachwuchs kletterte bald schon von selbst in die Kraxe, so sehr freute er sich auf die Touren.

Mit der Thule Sapling Elite Trage auf Tour
Das Sonnendach ist gut konzipiert, erfordert aber etwas Übung, bis es sich einfach und korrekt aufspannen lässt. | Foto: Arnold Zimprich

Je nach tragender Person wurde das Tragesystem vor dem Start zügig eingestellt, die Füße der Kinder ggf. in den abnehmbaren Steigbügeln untergebracht und los ging’s. Bei längeren Touren wie der Cinque-Laghi-Runde oberhalb von Madonna di Campiglio bot die Polsterung der Kraxe dem Nachwuchs ausreichend Komfort, um auch das ein- oder andere Stündchen zu schlafen.

Ein paar Pro und Contras

Pro:

  • Besonders gefallen hat uns – wie eingangs erwähnt – das spielend leicht auf verschiedene Körpergrößen einstellbare Rückensystem und der ebenfalls leicht einstellbare Hüftgurt.
  • Das Auge isst mit: Die Gestaltung der Trage ist angenehm unauffällig, technisch und fast schon als elegant zu bezeichnen.

Con:

  • Weniger praktisch ist der sehr schwergängige Stützbügel an der Rückseite, der verhindert, dass die Trage umkippt, wenn man sie auf den Boden stellt. Hier muss man richtig Kraft anwenden, für schwächere Personen nicht unbedingt praktisch.
  • Etwas fummelig zu bedienen ist auch das Sonnendach, das an einen kleinen Baldachin erinnert. Es bietet umfassenden Schutz, es braucht aber etwas Training, um es korrekt aufzuspannen.

Fazit zur Thule Sapling Elite Kindertrage

Alles in allem hat uns (also meinen Kindern, meiner Frau und mir) die Thule Sapling Elite Kindertrage sehr gut gefallen. Sie hebt sich angenehm vom Marktführer Deuter ab – statt Diversifikation bei Deuter geht Thule einen anderen Weg, denn die Sapling Elite lässt sich maximal vielseitig anpassen. Das Design ist zurückhaltender und dürfte genau deswegen schnell Freunde finden. Allein bei der Konstruktion des Hauptfaches sollte Thule nochmal nacharbeiten – und den Stützbügel etwas leichtgängiger gestalten.

Sollte die Thule Sapling Elite Kindertrage ausverkauft sein, findest Du hier mit der Thule Sapling eine Alternative.

Weitere Beiträge rund um Kinder & Outdoor gibt’s im Bergzeit Magazin:

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