Warum braucht man eine Wanderhose?
Eine spezielle Hose zum Wandern bietet Schutz, Bewegungsfreiheit und Komfort. Denn Wanderhosen bestehen aus Funktionsmaterialien, etwa Kunstfasern oder Mischgeweben. Die Vorteile:
- Atmungsaktiv: Kunstfasergewebe wie Polyester oder Polyamid nehmen weniger Feuchtigkeit auf und transportieren diese rasch nach außen. So bleibt die Haut trocken, ohne dass die Hose unangenehm „klebt“.
- Schnelltrocknend: Ist die Wanderhose nach einem heftigen Regen richtig nass, trocknet das Kunstfasermaterial in kurzer Zeit wieder. Eine Jeans oder Baumwollhose hat hier schlechte Karten.
- Bequem: Elastische Materialien bieten größere Bewegungsfreiheit und garantieren gleichzeitig eine gute Passform.
- Strapazierfähig: Eine robuste Outdoorhose hält auch mal Felskontakt oder einen Sturz aus.
- Wind- und wasserabweisend: Bestimmte Outdoorhosen-Modelle, etwa Softshellhosen mit Membran, bieten besonderen Schutz vor Wind und Nässe.
- Isolierend: Je nach Materialstärke bietet eine Softshell auch eine gewisse Isolation – ideal als Hose zum Wandern bei kühleren Temperaturen oder im Winter.
- Insektenabwehrend: Wanderhosen aus einem dicht gewebten Baumwolle-Kunstfaser-Mix (z.B. G1000 von Fjällräven) sind strapazierfähig, besonders atmungsaktiv und mückendicht.

Bergzeit
Wanderhosen aus Funktionsmaterial sind robust, atmungsaktiv, schnelltrocknend und erlauben viel Bewegungsfreiheit – ideal für die Ansprüche am Berg.
Materialien im Vergleich
Material | Eigenschaften | Details |
---|---|---|
Softshell | wasser-, wind- und schmutzabweisend, mit Membran winddicht, hoher Tragekomfort, haltbar | elastisches Polyamid- oder Polyester-Material mit dichter Faserbindung, weicher Griff, glatte Oberfläche |
Baumwoll-Mischgewebe (z.B. Fjällräven G-1000) | robust, mückendicht, teils mit Wachs imprägnierbar, wetterresistent, schnelltrocknend | Dicht gewebter Baumwoll-Polyester-Mix |
leichtes Kunstfaser-Material | leicht und atmungsaktiv, gute Bewegungsfreiheit | feine, elastische Polyamid- oder Polyestergewebe, oft mit UV- und Mückenschutz |
Hardshell | 100 % wasserdicht, winddicht | Hardshell mit 2- oder 3-lagiger Membran |
Einsatzbereich: Wann brauchst Du welche Hose?
Viele Materialien bei Wanderhosen sind für den Einsatz in Spezialbereichen getrimmt, etwa mit mehr oder weniger isolierenden Eigenschaften, einem Schutz vor Mücken oder besonderer Robustheit und Abriebfestigkeit. Häufig werden auch verschiedene Materialien miteinander kombiniert.
Wichtig ist deshalb die Frage nach dem geplanten Einsatz: Führen die Touren ins hochalpine Gelände? Geht’s zum Trekking nach Skandinavien? Oder sind eher Wanderungen im Mittelgebirge geplant? Soll die Hose im Frühjahr und Herbst, im Sommer oder das ganze Jahr über zum Einsatz kommen?
In der Tabelle bekommst Du einen Überblick, wann wir welche Hose empfehlen:
Einsatz | Wanderhosen-Empfehlung | Anforderungen |
---|---|---|
Tageswanderung/Bergtour im Sommer (auch milde Tage im Frühling und Herbst) ⛅ | Leichte Kunstfaser-oder Stretch-Hose, Tights, Zip-Off-Hose | leicht, atmungsaktiv, gute Bewegungsfreiheit |
Regen & wechselhaftes Wetter, auch im Winter 🌧️ | Hardshell-Überhose | wasser- und winddicht |
Mehrtages-/Trekkingtour 🏕️ | Strapazierfähige Trekkinghose aus Baumwoll-Mischgewebe, Softshellhose, Zip-Off-Hose | robust, wetterresistent, schnelltrocknend, Mückenschutz |
Touren im Hochgebirge/alpines Wandern, Herbst- & Wintertouren ❄️ | (Gefütterte) Softshellhose | isolierend, wasser- und windabweisend, gute Bewegungsfreiheit |
Tagestour im Sommer: Leichte, elastische Wanderhosen
Wer in den Alpen oder Mittelgebirgen primär Tagestouren unternimmt, setzt im Sommer auf leichte und schnell trocknende Kunstfasermaterialien aus Polyamid oder Polyester, die hoch atmungsaktiv und gleichzeitig windabweisend sind.
Einen besonderen Komfort bieten bi-elastische Stoffe (Vierwegestretch), die sowohl längs als auch quer dehnbar sind. Das sorgt für eine einmalige Bewegungsfreiheit. Hier kneift nichts, hier zwickt nichts, die Wanderhose sitzt perfekt.
Hochtouren oder kühle Bedingungen: Wanderhosen aus Softshellmaterial
Wanderhosen aus Softshell eignen sich für Touren bei kühlen bis kalten Temperaturen in gemäßigten Breiten oder im Hochgebirge – je nach Wetter auch für Ski- oder Schneeschuhtouren.
Softshellhosen sind in den unterschiedlichsten Materialstärken erhältlich, mit oder ohne Membran. Sie stellen quasi ein Mittelmaß aus Fleece und Hardshell dar.
- Mit Membran: winddicht, verbesserter Wetterschutz, weniger atmungsaktiv (Beispiel Windstopper by Gore-Tex Labs oder Polartec Powershield)
- Ohne Membran: windabweisend, sehr atmungsaktiv (Beispiel Schöller dryskin oder Schöller dynamic)
Trekking: Wanderhosen aus Baumwoll-Polyester-Mix
Dicht gewebte Baumwoll- oder Baumwoll-Mix-Gewebe eignen sich fürs Wandern und Trekking in nordischen Ländern, sind aber auch in den Alpen bei Tages- und Mehrtagestouren nicht fehl am Platz. Tolles Extra: Mücken haben hier keine Chance.
Wer Wert auf einen natürlichen Griff, Strapazierfähigkeit und maximale Atmungsaktivität seiner Trekkinghose legt, wird bei skandinavischen Herstellern wie Fjällräven fündig. Die Wanderhosen der Schweden sind ganz oder teilweise aus dem legendären G-1000 gefertigt.
G-1000 von Fjällräven ist eine dicht gewebte, robuste und schnelltrocknende Polyester-Baumwoll-Mischung, die mittels einer Grönlandwachs-Beschichtung wasserabweisend gemacht werden kann. Einmal beschichtet hält das Material leichten Regenschauern stand, die Wachsschicht kann nachträglich ausgewaschen, verstärkt oder nachgerüstet werden.
👉Mehr erfahren: Was ist Fjällräven G-1000? Alles zu Material, Pflege und Eigenschaften
Backup für lange Touren: Wasserdichte Wanderhosen
Wasserdichte Wanderhosen bzw. Regenhosen sind aus Hardshell-Laminaten gefertigt und bieten dank integrierter Membran (zum Beispiel Gore-Tex) einen zuverlässigen Schutz vor Wind und Regen. Diese Überhosen sind perfekt als Backup bei mehrtägigen Touren oder in Regionen, wo mit viel Niederschlag zu rechnen ist.
Flexibel auf Mehrtagestouren: Zip-Off-Hosen
Eine echte Glaubensfrage unter Wandernden sind Zip-Off-Hosen. Während die einen auf abnehmbare Hosenbeine schwören – vor allem wenn unterwegs mit großen Temperaturschwankungen zu rechnen ist – bemängeln die anderen durch die umlaufenden Reißverschlüsse eine Einschränkung des Tragekomforts oder stören sich an der Optik.
Zip-Off-Hosen eignen sich für wechselhafte Bedingungen, mehrtägige Treks oder unterwegs auf Reisen.

Bergzeit
Zip-Hosen sind praktisch und vielseitig. Sie sind optimal für wechselnde Bedingungen auf Tour und längere Einsätze.
Alternativ bieten viele Hersteller Modelle mit integrierten Laschen, die zur Befestigung hochgekrempelter Hosenbeine dienen. So „schrumpft“ die lange Trekkinghose im Handumdrehen zur 3/4-Pant.
Ausstattung: Worauf achten beim Kauf einer Wanderhose?
Bei der Auswahl einer geeigneten Hose zum Wandern solltest Du neben dem Material auf Tragekomfort, Ausstattung und Funktionalität achten.
- Schnitt und Passform: Die Hose sollte gut sitzen und Dir ausreichend Bewegungsfreiheit bieten.
- Material: Atmungsaktive und schnelltrocknende Materialien wie Kunstfasergewebe (Polyester, Polyamid), Merino- oder Baumwolle-Kunstfaser-Mischungen.
- Clevere Details: zum Beispiel Boot-Loc-Haken oder weitenverstellbare Beinabschlüsse, die das Eindringen von Schnee und Geröll verhindern.
- Verstärkungen an besonders beanspruchten Stellen wie Knien oder Gesäß sorgen für eine lange Lebensdauer.
- Taschen: Achte auf ausreichend Stauraum für Deine Essentials.
- Zip-Off-Hosen mit abnehmbaren Beinen sind vielseitig nutzbar und ideal für wechselnde Temperaturen.
- Wärmeisolation: Falls Du bei kalten Temperaturen wanderst, brauchst Du möglicherweise eine Hose mit isolierendem Material.
Passform und Länge: Wie sollte meine Wanderhose sitzen?
Der perfekte Sitz einer Outdoor- oder Wanderhose lässt sich auf ein Wort herunter brechen: bequem. Das bedeutet: Die Hose sollte eng genug sein, um nicht zu rutschen, aber auch Spielraum für ausladende Bewegungen und große Schritte bieten.
Hinsichtlich der Beinlänge bieten lange Outdoor-Hosen bei anspruchsvolleren Touren im felsigen Gelände einen besseren Schutz vor Verletzungen am Bein, aber auch vor Sonnenstrahlung. Die Länge sollte so gewählt sein, dass sie etwa am Knöchel oder kurz unterhalb endet.

Bergzeit
Lange Hosen bieten mehr Schutz im Gelände. Sie sollten etwa am Knöchel oder kurz darunter enden.

Bergzeit
Wenn Du bei warmem Wetter unterwegs bist, tut es aber möglicherweise auch die Shorts.
Keinesfalls sollte die Hose so lang sein, dass Du beim Wandern im Fersenbereich darauf trittst. Dies kann im Gelände durchaus ein Sicherheits- bzw. Sturzrisiko darstellen. Verhindern können dies weitenverstellbare Beinabschlüsse, zum Beispiel mittels Gummikordel. Zu kurz gewählte Outdoor-Hosen können hingegen unpraktisch über den Schaft der Schuhe rutschen.
Wie Du die richtige Größe für Deine Hose herausfindest, kannst Du in diesem Beitrag lesen.
Bei einfachen Touren und sommerlichen Bedingungen sind aber auch kurze Shorts am Berg sicherlich nicht fehl am Platz. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, setzt Du auf ein flexibles Zip-Off-Modell und packst die Beinlinge als Backup in den Rucksack.
Unterscheiden sich Trekking- und Wanderhosen?
Eine Wanderhose oder Trekkinghose ist eine robuste, funktionale und zweckmäßige Hose für Wanderungen, Bergtouren und Trekkings. Der Begriff Trekkinghosen wird häufig synonym für Wanderhosen verwendet. Technisch gibt es keine Unterschiede zwischen Wander- und Trekkinghosen.
Manchmal taucht im Outdoor-Jargon auch der Begriff „Tourenhose“ auf. Dabei ist nicht eindeutig definiert, um welche Art von Bergsporthose es sich handelt. Bei Bergzeit ordnen wir den Begriff Tourenhose jenen Hosen zu, die aufgrund der technischen Konstruktion und Ausstattung nicht als Hosen zum Wandern, sondern für anspruchsvollere Bergabenteuer gemacht sind: Hochtourenhosen und Skitourenhosen.